6:1-Erfolg in Ingolstadt Kölner Haie zeigen deutliche Leistungssteigerung

Ingolstadt · Nach zwei Niederlagen in Serie haben die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga in die Erfolgsspur zurückgefunden. Dem ERC Ingolstadt ließen die Kölner auswärts keine Chance.

Seine Rolle ist undankbar. Daniar Dshunussow weiß, dass er während einer Saison nur Bankdrücker ist. Die Zahl der Spiele, in denen der Ersatztorhüter der Kölner Haie zum Einsatz kommt, ist verschwindend gering. An ein Vorbeikommen am unumstrittenen Gustaf Wesslau ist für die klassische Nummer zwei nicht zu denken – zumindest nicht im Normalfall. Doch nun ist ein besonderer Fall eingetreten. Stammgoalie Wesslau ist außer Gefecht gesetzt, weil er am Freitag bei der 3:5-Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga bei den Krefeld Pinguinen eine Beinverletzung erlitten hat, die ihn „vorerst“ zu einer Pause zwingt. Genauere Angaben machte der KEC wie üblich bei Verletzungen seiner Spieler nicht.

Bei der Partie am Sonntag beim ERC Ingolstadt kam Dshunussow daher die seltene Aufgabe zu, von Beginn an zwischen den Pfosten zu stehen. Trotz fehlender Spielpraxis bot der Schlussmann eine gute Vorstellung und trug so seinen Teil zum überraschenden 6:1 (2:1, 1:0, 3:0)-Kantersieg bei. Eine besondere Bedeutung hatte das Spiel in Bayern auch für Dshunussows Vorderleute besessen, die nach zuvor zwei Niederlagen in Serie Gefahr gelaufen waren, im Falle eines weiten Patzers endgültig ins triste Mittelfeld abzurutschen.

Optimaler Start in die Begegnung

Zu verhindern wussten die Kölner dies mit einer deutlichen Leistungssteigerung in der zuletzt so anfälligen Defensive, die den Ingolstädtern nur wenige klare Einschusschancen gewährte – und Dshunussow viel Arbeit ersparte. Um seine Offensive musste sich der KEC derweil auch diesmal keine Sorgen machen. Zwei schön herausgespielte Treffer sorgten für einen optimalen Start in die Begegnung: Einen schnellen Pass von Ben Hanowski verwertete Felix Schütz mit einem Schuss genau unter die Latte zur frühen Führung (4.). Nur vier Minuten später legte das Team von Trainer Cory Clouston nach: Zum krönenden Abschluss eines diagonalen Zusammenspiels mit Shawn Lalonde hob Nico Krämmer die Scheibe über ERC-Schlussmann Jochen Reimer ins Netz.

Danach gelang es den Hausherren, die Partie zunächst ausgeglichener zu gestalten und durch einen von Kael Mouillierat abgefälschten Schuss auf 1:2 zu verkürzten (13.). Dem ereignisreichen Auftakt folgte eine längere chancenarme Phase, die von zwei sehr konzentriert arbeitenden Defensivreihen gekennzeichnet war. Der nächste Treffer fiel folglich erst eine Minute vor Ende des zweiten Spielabschnitts – die meisten der 3362 Zuschauer in der Saturn-Arena hätten dennoch gerne auf ihn verzichtet: Bei einem Mann mehr – Mouillierat hatte Krämmer mit einem hohen Stock verletzt – stellte Lalonde auf 3:1. Es war der bereits zwölfte Kölner Überzahltreffer in dieser Saison, mit dem die Haie ihre Position als bestes Powerplayteam der Liga festigten.

Shugg besorgt die Entscheidung

Weil Cloustons Schützlinge die Konzentration diesmal über die gesamte Spieldauer hinweg hochhielten und auch die Offensivkräfte gut nach hinten arbeiteten, geriet der Vorsprung im Schlussdrittel nicht mehr in Gefahr. Elf Minuten vor Ultimo sorgte Justin Shugg mit einem platzierten Schuss ins lange Eck für die frühe Entscheidung, ehe Hanowski aus der Nahdistanz (54.) und Schütz in Unterzahl (56.) das Ergebnis weiter hochschraubten. „Wir wussten, dass wir defensiv wieder besser und konstanter spielen mussten. Das haben wir gut umgesetzt“, resümierte Verteidiger Pascal Zerressen nach dem letzten von fünf Auswärtsspielen in Folge.

Kölner Haie: Dshunussow; Zerressen, Ehrhoff; Eriksson, Müller; Sulzer, Lalonde; Gogulla, B. Jones, R. Jones; Hanowski, Schütz, Shugg; Uvira, Hospelt, Krämmer; Wruck, T.J. Mulock, Boucher. – Schiedsrichter: Hurtik/Schütz. – Zuschauer: 3362. – Tore: 0:1 Schütz (3:31/Hanowski, Zerressen), 0:2 Krämmer (7:49/Lalonde, Uvira), 1:2 Mouillierat (12:58), 1:3 Lalonde (38:22/Shugg, Ehrhoff, PP1), 1:4 Shugg (48:09/Hanowski, Schütz), 1:5 Hanowski (53:41/Eriksson, Müller), 1:6 Schütz (55:33/Shugg, Hanowski, SH1). – Strafminuten: Ingolstadt 14; Köln 8.

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