Deutschen Eishockey Liga Kölner Haie verlieren Heimspiel gegen DEG

Köln · Nach 14 Jahren in Diensten des KEC fuhr Philip Gogulla am Sonntag beim Derby erstmals im Trikot der Düsseldorfer EG über das Eis der Lanxess Arena. Die Kölner verloren die Partie mit 2:3.

Die Begrüßung fiel wenig herzlich aus. Als Hallensprecher Oliver Frühauf bei der Mannschaftsaufstellung der Düsseldorfer EG den Namen Philip Gogulla verlas, hallten Pfiffe durch das weite Rund. Der Anhang der Kölner Haie hat dem Rekordtorschützen des Clubs seinen Wechsel zum Erzrivalen auch ein halbes Jahr danach noch immer nicht verziehen.

Nach 14 Jahren in Diensten des KEC fuhr Gogulla am Sonntag erstmals in fremdem Trikot über das Eis der Lanxess Arena. Ansonsten sollte die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte für den Rotschopf jedoch erfreulich verlaufen: Die Haie verloren die 221. Auflage des rheinischen Klassikers in der Deutschen Eishockey Liga gegen die DEG nämlich mit 2:3 (1:1, 1:0, 0:1, 0:1) nach Verlängerung. Und Gogulla sollte am Ende eine mitentscheidende Rolle spielen.

Peter Draisaitl reagierte angefressen auf die zweite Pleite des Wochenendes: „Wir müssen uns diese Niederlage selbst ankreiden, weil wir am Ende für keine Entlastung mehr sorgen konnten. Dafür sind wir bitter bestraft worden“, knurrte der Kölner Trainer, dessen Team am Freitag trotz überzeugender Vorstellung bei Spitzenreiter Adler Mannheim mit 3:5 den Kürzeren gezogen hatte.

Die Haie waren mit einer weiteren personellen Schwächung in das Derby gegangen. Kapitän Moritz Müller hatte wegen einer bereits beim Deutschland Cup erlittenen und nun wieder schlimmer gewordenen Fußverletzung nicht mitwirken können. Draisaitls Team musste deshalb mit lediglich fünf einsatzfähigen Verteidigern auskommen. Auch das Spiel begann nicht nach Wunsch des KEC, der in der achten Minute in Rückstand geriet. Der an der blauen Linie allein gelassene Kevin Marshall traf mit einem Distanzschuss, der an allen vorbeiflog, zum 0:1.

Die Partie bot zwar intensive Zweikämpfe, aber nur geringes Tempo, eine überschaubare spielerische Qualität und wenige klare Möglichkeiten. Der Kölner Ausgleich in der 13. Minute ging dennoch in Ordnung: Nachdem Mathias Niederberger einen Schuss von Corey Potter nach vorne hatte abprallen lassen, setzte der junge Lucas Dumont erfolgreich nach. Es war das bereits fünfte Saisontor für den erst 21 Jahre alten Angreifer, der eine bemerkenswert gute Entwicklung nimmt.

Danach neutralisierten sich beide Teams. Offensiv passierte lange Zeit ziemlich wenig. Eine der wenigen Ausnahmen bildete die 22. Minute: Als Jerome Flaake bei einem Düsseldorfer Konter durchgebrochen war, stockte den meisten der 14976 Zuschauer der Atem. Doch der frühere Kölner setzte die Scheibe über das Gehäuse. Als den Haien nach zwei vergebenen Powerplays der erneute Rückstand drohte, gingen sie in Unterzahl überraschend in Führung. Ein Befreiungsschlag von Pascal Zerressen landete im Lauf von Kai Hospelt, der frei auf Niederberger zusteuerte und den DEG-Goalie im linken unteren Eck überwand (37.). Der Treffer dürfte sich wie eine Erlösung angefühlt haben für den früheren Torjäger – es war das erste Saisontor des Routiniers. Weil sich die Kölner kurz darauf selbst bei zwei Mann weniger schadlos hielten, gingen sie mit einem knappen Vorsprung ins Schlussdrittel.

Dort zogen sich die Kölner aber zu weit zurück und schafften es kaum noch, sich zu befreien. Das ging bis zur 56. Minute gut, ehe Verteidiger Bernhard Ebner das 2:2 markierte. In der Overtime dauerte es dann lediglich 49 Sekunden, ehe Düsseldorf erneut durch Ebner zuschlug und sich auch das zweite Derby in dieser Saison gegen die Haie sicherte. Die Vorlage gab – Philip Gogulla. Der befand hinterer: „Es war kein gutes Spiel von uns, aber ein wichtiger Sieg.“ Die Pfiffe gegen ihn waren da längst verhallt.

Köln: Wesslau; Sulzer, Ellis; Zerressen, Potter; D. Tiffels; Jones, Genoway, Schütz; Hanowski, Pfohl, Akeson; Uvira, Zalewski, Dumont; Madaisky, Hospelt, Oblinger. – SR.: Rantala/Schrader. – Zuschauer: 14976. – Tore: 0:1 Marshall (7:24), 1:1 Dumont (12:49/Potter, Zerressen), 2:1 Hospelt (36:25/SH1), 2:2 Ebner (55:40), 2:3 Ebner (60:49). – Strafminuten: Köln 8; Düsseldorf 8.

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