Start in das Eishockeyjahr 2018 Kölner Haie verlieren Derby gegen Düsseldorfer EG

Köln · Die Kölner Haie starten mit einer Niederlage in das Eishockeyjahr 2018: Am Dienstagabend unterlag der KEC der Düsseldorfer EG in der Lanxess Arena mit 0:1.

Der Weg durch die Deutsche Eishockey Liga zieht sich ganz schön in die Länge. Bevor mit den Playoffs die wichtigste Zeit der Saison anbricht, müssen 52 Hauptrundenspiele bewältigt werden. Ein zäher Kraftakt, der für die Kölner Haie mit den Derbys gegen die Düsseldorfer EG immerhin ein paar fest verankerte Höhepunkte bereithält. Das 218. Aufeinandertreffen der beiden rheinischen Rivalen, das am Dienstagabend zum Start in das Eishockeyjahr 2018 stieg, wird dagegen nur statistisch in die an spektakulären Spielen reiche Geschichte eingehen. In einem langatmigen Duell verlor der KEC vor 15.529 enttäuschten Zuschauern in der Lanxess Arena verdient mit 0:1 (0:0, 0:1, 0:0).

Kölns Trainer Peter Draisail hatte auf die 3:4-Heimniederlage gegen die Grizzlys Wolfsburg neben scharfer Kritik mit bemerkenswerten Personalien reagiert. Sturm-Neuzugang Bill Thomas, dessen Spielberechtigung erst wenige Stunden vor dem ersten Bully eingetroffen war, stand nach nur einer gemeinsamen Trainingseinheit mit seiner neuen Mannschaft direkt im Kader. Draisaitl beorderte den früheren NHL-Profi in die erste Reihe neben Philip Gogulla und Felix Schütz. Zudem bekam der in den vorherigen Partien nicht berücksichtigte Jean-Francois Boucher eine neue Chance. Für sie fielen Nick Latta, Dylan Wruck und Dominik Tiffels durch das Raster.

Zwischen den Pfosten erhielt derweil Daniar Dshunussow den Vorzug vor dem zuletzt glücklos haltenden Justin Peters. Der Deutsch-Kasache, Kölns Derby-Experte aus vergangenen Zeiten, rechtfertigte das Vertrauen seines Coaches auf Anhieb. Mit starken Paraden gegen die frei vor ihm auftauchenden Bernhard Ebner (9.) und Lukas Laub (16.) bewahrte er sein Team vor einem möglichen Pausenrückstand. Das Glück des Tüchtigen hatte Dshunussow auf seiner Seite, als John Henrion eine Minute vor Ende des ersten Drittels an den Pfosten zielte. Die Haie erspielten sich zu Beginn dagegen nur eine klare Möglichkeit: Ryan Jones scheiterte in der 9. Minute mit einem schwach abgeschlossenen Alleingang an DEG-Schlussmann Daniel Bakala.

Es sollte die beste Kölner Chance für lange Zeit bleiben. Die Offensivbemühungen der Gastgeber besaßen nämlich auch im weiteren Verlauf kaum Struktur. Draisaitls Team agierte überaus nervös, fand selten zur nötigen Ruhe am Stock und leistete sich zahlreiche technische Fehler. Es hatte den Anschein, als würde die Haie-Profis eine mentale Blockade lähmen. Anstatt unbeschwert den Torabschluss zu suchen, dachten sie viel zu häufig nach. Selbst im ersten Powerplay des gesamten Spiels (26.) langte es lediglich zu Halbchancen durch Gogulla, Nico Krämmer und Ryan Jones. Als die Kölner zum zweiten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis standen (30.), brachten sie das fragwürdige Kunststück fertig, kein einziges Mal gefährlich vor das Düsseldorfer Gehäuse zu gelangen.

Die wesentlich abgeklärter auftretende DEG verwertete ihr erstes Überzahlspiel – verursacht durch einen Bandencheck von hinten von Shawn Lalonde – dagegen zum 0:1. Jeremy Welsh wurde von keinem der drei in seiner Nähe positionierten Haie-Verteidiger attackiert, durfte ungestört von außen einlaufen und bugsierte die Scheibe am chancenlosen Dshunussow vorbei in die Maschen (36.). Auch im Schlussdrittel blieb die Vorstellung des KEC schwach. Fredrik Eriksson (46.) und Schütz (58.) hatten den Ausgleich auf der Kelle, vergaben aber. Am Ende stand die fünfte Kölner Heimniederlage aus den jüngsten sechs Spielen zubuche. Und der nächste empfindliche Rückschlag im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation binnen weniger Tage.

Köln: Dshunussow; Müller, Ehrhoff; Eriksson, Lalonde; Potter, Zerressen; Gogulla, Thomas, Schütz; Hanowski, B. Jones, Shugg; Krämmer, Hospelt, R. Jones; Uvira, T.J. Mulock, Boucher. – SR.: Kopitz/Rohatsch. – Zuschauer: 15529. –Tor: 0:1 Welsh (35:10/PP1). – Strafminuten: Köln 4 + 10 Lalonde; Düsseldorf 12.

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