DEL-Playoffs Kölner Haie unterliegen Nürnberg mit 2:3

KÖLN · Gleichstand in der DEL-Playoff-Serie zwischen den Kölner Haien und den Nürnberg Ice Tigers. Die Haie verloren am Donnerstagabend zu Hause 2:3 nach Verlängerung.

Back-to-Back: Das bedeutet zwei Spiele innerhalb von 24 Stunden mit höchster Intensität. Nicht genug für Kölner Haie und Nürnberg Ice Tigers, die im zweiten Duell ihrer Playoff-Viertelfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft noch eine Verlängerung draufsetzten. Einen Tag nach dem souveränen 4:1-Auftaktsieg des KEC am Mittwoch in Nürnberg musste die Kölner den Heimvorteil durch ein 2:3 (2:1, 0:1, 0:0, 0:1) wieder an die Franken zurückgeben. Leo Pföderl glich die best of seven-Serie in der 78. Minute mit seinem Treffer zum 1:1 aus.

Bevor das erste Bully gespielt war, prasselte der Applaus der 11247 Zuschauer in der LanxessArena auf die Protagonisten nieder. Das Publikum hatte sich erhoben, um die sechs deutschen Olympia-Helden zu ehren. Es war das erste Heimspiel der Haie nach den Winterspielen in Pyeongchang. Für die Nürnberger Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Leo Pföderl gab es Sträußchen, die Kölner Christian Ehrhoff, Moritz Müller und Felix Schütz durften sich über ein eigens angefertigten Kunstwerk freuen. Damit war es dann aber auch genug mit dem Austausch von Nettigkeiten. Immerhin sind Playoffs.

Nach nicht einmal 60 Sekunden hatte Haie-Torwart gegen Brett Festerling und Pföderl schon alle Hände voll zu tun. Die Kölner nahmen dann aber schnell ihren Rhythmus vom Vorabend auf. Die Jungs von Coach Peter Draisaitl waren sich für keinen Meter zu schade, brachten immer wieder Körper und Schläger in die Nürnberger Offensivbemühungen. So überstanden sie auch die erste Strafe des Spiel gegen Alex Bolduc (7.), um dann in ihrem ersten Powerplay in Führung zu gehen. Nach einem Ehrhoff-Kracher setzte Sebastian Uvira energisch nach und erzielte sein zweites Tor der Serie (8.). Nach einem Pfostenschuss von Patrick Reimer (12.), legte Blair Jones im direkten Gegenzug mit einem herrlichen Handgelenksschuss für die euphorischen Haie sogar zum 2:0 nach (12.).

Es lief gut, wahrscheinlich zu gut. Im Übermut angesichts ihres Vorsprungs übersahen die Kölner bei einem vielversprechenden Konter, dass Nürnbergs John Mitchell in ihrem Drittel liegen blieb. Die Gäste eroberten die Scheibe und schickten den aufgestandenen und blank stehenden Mitchell ins Duell mit Wesslau, dass der Kandier mit dem 1:2 für sich entschied (16.). „Da hätte einer absichern müssen“, monierte Christian Ehrhoff.

Solche Fehler der Haie hatte es in Spiel eins nicht gegeben, weil Nürnberg eben auf solche Fehler lauert. Wie Leo Pföderl, der einen viel zu riskanten Pass von Pascal Zerressen blockte und Wesslau beim 2:2 erneut keine Chance (28.). Die Ice Tigers hatten sich den Ausgleich mit ihrer Dominanz im zweiten Drittel redlich verdient. Es dauerte, bis der KEC sich vom Verlust der 2:0-Führung erholte. Eine Strafe gegen Philippe Dupuis (32.) gab den Hausherren die richtige Mentalität zurück. Das Momentum blieb aber in der Waage, weil die Druckphase der Kölner gegen Ende des zweiten Abschnitts mit Chancen von Ehrhoff und Ryan Jones (36.) ohne Ertrag blieb.

So ging es Remis ins Schlussdrittel und meistens ist es in den Playoffs so, dass dann bereits das nächste Tor entscheidet. Pföderl (46.), Dane Fox (49.) und Reimer (51.) waren für die etwas gefährlicheren Nürnberger nah dran, Nico Krämmer (50.), Philip Gogulla (54.) und Schütz (57.) versuchten es für die Kölner. Alle erfolglos und so ging es in die Verlängerung, in der das erste Tor das Spiel sofort beendet. Die Haie ließen in zwei Überzahlspielen (64./68.) ihre Chancen liegen ungenutzt. Das rächte sich als der überragende Pföderl 2:14 Minuten vor Ende der ersten Verlängerung aus kurzer Distanz mitten ins Herz der Kölner traf.

Köln: Wesslau; Ehrhoff, Sulzer; Müller, Tiffels; Zerressen, Potter; Boucher; Schütz, Thomas, Gogulla; Hanowski, Bolduc, B. Jones; Uvira, Hospelt, R. Jones; Krämmer, Mulock, Wruck. – SR.: Rohatsch/Schukies. – Zuschauer:11247. – Tore: 1:0 Uvira (7:30/Ehrhoff, Thomas, PP1), 2:0 B. Jones (11:53/Hanowski), 2:1 Mitchell (15:12/Buzas), 2:2 Pföderl (27:57), 2:3 Pföderl (77:46/Fox, Dupuis) – Strafminuten: Nürnberg 8; Köln 6.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort