Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie siegen gegen Grizzlys Wolfsburg

Wolfsburg · Den Kölner Haien ist ein kleiner Schritt aus der Krise gelungen. Das Team des in die Kritik geratenen Trainers Peter Draisaitl stoppte am Freitagabend seine Talfahrt durch einen 5:3 (1:0, 0:1, 4:2)-Arbeitssieg beim Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg.

Entspannung ist nach dem ersten Erfolg nach zuvor drei besorgniserregenden Niederlagen allerdings noch nicht eingetreten. Nur wenn es dem KEC gelingt, am Sonntag (19 Uhr) in Bremerhaven nachzulegen, dürfen Draisaitl und der ebenfalls angezählte Sportdirektor Mark Mahon in der dann anstehenden Deutschland-Cup-Pause zumindest vorerst durchpusten.

Den Kölnern war die Verunsicherung deutlich anzumerken gewesen. Sie begannen vorsichtig und wagten sich kaum nach vorne. Wolfsburg erarbeitete sich im ersten Drittel ein optisches Übergewicht und verzeichnete deutlich mehr Torschüsse, wurde dabei aber nur selten richtig gefährlich. Die Führung des KEC resultierte aus glücklichen Umständen – und fast schon folgerichtig ging dem Tor ein individueller Aussetzer voraus. Nach einem eklatanten Fehlpass von Armin Wurm in die neutrale Zone reagierte Jason Akeson am schnellsten, spurtete auf und davon und tunnelte Grizzyls-Goalie Jerry Kuhn zu seinem vierten Saisontor (10.). Viel mehr hatten die Kölner erst einmal nicht zu bieten.

Auch im mittleren Abschnitt blieb das Niveau arg überschaubar. Torchancen gab es auf beiden Seiten so gut wie keine. Stattdessen kennzeichneten Abspielfehler und Ungenauigkeiten das Geschehen. Ein wirklicher Spielfluss kam nur selten zustande. Einen ihrer bis dato wenigen gelungenen Vorstöße hätten die Kölner fast dazu genutzt, um zu erhöhen. Nach einem feinen Zuspiel von Ben Hanowski scheiterte der ehemalige Wolfsburger Fabio Pfohl am Außenpfosten (26.). Fortan beschränkte sich Draisaitls Team zu sehr darauf, den schmalen Vorsprung zu verteidigen. Wolfsburg rannte immer wieder an und verdiente sich den Ausgleich. Einen Schuss von Wade Bergman konnte Wesslau nur nach vorne abprallen lassen, wo Jason Jaspers lauerte und zum 1:1 abstaubte (39.).

Die Kölner mussten wieder mehr investieren – und das taten sie. Nachdem Verteidiger Morgan Ellis zunächst nur den Innenpfosten getroffen hatte (42.), setzten sich die Haie mit einem Doppelschlag ab. Colby Genoway (46.) und Hanowski (47.) trafen binnen 44 Sekunden zur 3:1-Führung für den KEC. Wolfsburg riskierte früh alles, nahm in Überzahl zusätzlich den Torhüter vom Eis und kam durch Alexander Weiss heran (53.). Am Ende wurde es turbulent. Sebastian Uviras Treffer zum 2:4 (54.) konterte Jeremy Dehner 87 Sekunden vor Schluss - wieder bei doppelter Überzahl - mit dem abermaligen Anschluss. Mit einem Schuss ins leere Tor machte Akeson schließlich alles klar (60.). „Es war kein leichtes Spiel. Jetzt sind wir aber erstmal alle glücklich“, resümierte Uvira.

Köln: Wesslau; Ellis, Mo. Müller; Madaisky, Sulzer; Potter, Zerressen; D. Tiffels; Schütz, Genoway, Pinizzotto; Akeson, Pfohl, Hanowski; Jones, Zalewski, Uvira; Oblinger, Hospelt, Dumont. – SR.: Vikman/Piechacek. – Zuschauer: 3025. – Tore: 0:1 Akeson (9:15/Hanowski), 1:1 Jaspers (38:06), 1:2 Genoway (45:19/Schütz, Zerressen), 1:3 Hanowski (46:03/Mo. Müller, Ellis), 2:3 Weiß (52:03/PP1-EA), 2:4 Uvira (53:43/Jones, Genoway), 3:4 Dehner (58:33/PP1-EA), 3:5 Akeson (59:51/ENG). – Strafminuten: Wolfsburg 2; Köln 14.

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