Spiel gegen Krefeld Kölner Haie kassieren dritte Niederlage in Folge

Köln · Die Kölner Haie haben in der Deutschen Eishockeyliga ihre dritte Niederlage in Folge kassiert. Gegen die Krefeld Pinguine unterlagen die Kölner mit 2:3.

Wohin führt die Reise der Kölner Haie in der Saison 2018/19? Eine Frage, die sich schon vor dem 15. Spiel des KEC in der Deutschen Eishockey Liga stellte. Ein früher Zeitpunkt. Zu früh, denn die Frage beinhaltet, dass es in den ersten 14 Partien nicht wirklich gut gelaufen ist für das Team von Trainer Peter Draisaitl. Nur 19 Punkte und Platz elf standen vor dem Nachholspiel am Dienstagabend gegen die Krefeld Pinguine in den Büchern der Kölner. Ein Heimspiel, in dem nur ein Sieg zählte und das die Haie sang- und klanglos mit 2:3 (1:2, 0:1, 1:0) verloren. Womit auch die Eingangsfrage beantwortet wäre: Der Weg der Haie hat direkt in eine handfeste Krise geführt. Mal wieder im Spätherbst, wenn für die sportliche Leitung der Kölner fast schon traditionell schwere Zeiten anbrechen.

Wer die KEC-Profis vor einem DEL-Spiel beim Aufwärmen Fußball spielen sieht, bekommt den Eindruck, dass diese Mannschaft viel Spaß zusammen haben kann. Zumindest außerhalb der Eisfläche. Sobald es mit Schläger in der Hand und Helm auf dem Kopf zur Puckjagd geht, haben die Kölner ihre Freude und Lockerheit verloren. Ein Problem, das zunächst auch gegen den rheinischen Rivalen aus Krefeld zu beobachten war. Nach zwei ersten Abschlüssen von Pascal Zerressen und Felix Schütz (2.) verfielen die Hausherren vor nur 8183 Zuschauern in der Lanxess Arena wieder in die Lethargie, die ihnen am vergangenen Wochenende zwei bittere Niederlagen in Ingolstadt (0:6) und Augsburg (1:4) eingebrockt hatte. Als Ex-Hai Philip Riefers einen Schuss von James Bettauer zur Führung der Krefelder abfälschte (4.), nahm das Unheil für die Haie früh seinen Lauf. Sogar der bislang so zuverlässige Gustaf Wesslau reihte sich in die Fehlerkette ein. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Corey Potter ließ der KEC-Goalie einen harmlosen Schuss von Philipp Kuhnekath zum 0:2 ins kurze Eck passieren (10.).

Das Überzahltor von Fabio Pfohl (11.) und die Doppelchance zum Ausgleich von Ben Hanowski (17.) blieben ein Strohfeuer.

Die Haie, die auf den erkrankten Verteidiger Tobias Viklund verzichten mussten, zeigten ihren treuen Fans zu Beginn des zweiten Drittels am Abend vor Halloween nämlich die ganz hohe Kunst des Gruselns. Krefeld schenkte den Gastgebern eine doppelte Überzahl von 1:25 Minuten. Ein Präsent, das zu viel war für die völlig indisponierten Gastgeber. Das Powerplay verpuffte ohne jede Chance für die Kölner. Stattdessen boten sie ein bizarres Fehlpassfestival. Am Ende kassierten die Haie dann noch eine dämliche Bankstrafe, die James Bettauer mit dem 1:3 quittierte (24.). Das war genug für die Fans. Erst pfiffen sie, dann entschieden sie sich für einen humorvolleren Umgang mit der armseligen Vorstellung ihrer Lieblinge. Sie wendeten sich ab, starteten dann eine „La-Ola-Welle“ und sangen schließlich: „Wir sind nur ein Karnevalsverein.“ Ex-FC-Torjäger Anthony Modeste, der unter den Zuschauern weilte, verschwand in der zweiten Pause. Er wird seine Gründe gehabt haben.

Auf dem Eis tat sich nicht mehr viel. Die Haie zeigten noch ein bisschen Alibi-Eishockey. Nachdem sich Peter Draisaitl dann noch ein paarmal die Brille zurecht gerückt hatte, war das schaurige Schauspiel vorbei. Daran änderte auch das 2:3 von James Akeson in der letzten Minute nichts mehr. Für den bislang noch kaum in der Kritik stehenden Draisaitl ist die Luft nach den drei peinlichen Niederlagen und vor der Deutschland-Cup-Pause nächste plötzlich sehr dünn geworden. Ein Blick in seine persönliche Bilanz als Haie-Coach vor den Spielen am Freitag in Wolfsburg und am Sonntag in Bremerhaven befeuert die Kritik. Das Duell mit den Pinguinen war Draisaitls 50. hinter der Kölner Bande und seine 27. Niederlage. Erfolg liest sich anders.

Köln: Wesslau; Ellis, Mo. Müller; Tiffels, Sulzer; Potter, Zerressen; Madaisky; Jones, Zalewski, Uvira; Akeson, Pfohl, Hanowski; Schütz, Genoway, Pinizzotto; Oblinger, Hospelt, Dumont. – SR.: Iwert/Schukies. – Zuschauer: 8183. – Tore: 0:1 Riefers (3:36), 0:2 Kuhnekath (9:39), 1:2 Pfohl (10:53/Ellis, Schütz, PP1), 1:3 Bettauer (23:44/PP1), 2:3 Akeson (59:10/Hanowski, Pfohl). – Strafminuten: Köln 8; Krefeld 10.

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