Eishockey Kölner Haie bezwingen Iserlohn in der Verlängerung

Köln · In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben die Kölner Haie am Freitagabend die Iserlohn Roosters mit 2:1 besiegt. In einem leidenschaftlichen Spiel setzten sich der ersatzgeschwächte KEC in der Verlängerung durch.

Bei den Kölner Haien ist vor dieser Saison viel über Teamgeist und Leidenschaft als oberste Maxime gesprochen worden. Reden ist das eine, es dann auch zeigen das andere. Beim 2:1 (0:0, 1:0 , 0:1, 1:0) nach Verlängerung gegen die Iserlohn Roosters zeigte der KEC-Jahrgang 2018/19, dass er im Stande ist, die Anforderungen auch umzusetzen. Mit viel Herzblut und einer begeisternden Leistung reagierte die Mannschaft von Trainer Peter Draisaitl auf den Ausfall von vier Stammspielern und rückte als Team so eng zusammen, wie es in einer solchen Situation vonnöten ist.

Marcel Müller (Knie), Frederik Tiffels und Fabio Pfohl (beide Muskelverletzungen): Die Ausfallliste der Haie hatte in dieser Woche bedenkliche Formen angenommen. Drei Nationalspieler auf einmal ersetzt so leicht keiner. Am Spieltag machte Colby Genoway dann das Quartett komplett. Der kanadische Mittelstürmer, gemeinsam mit Pfohl (beide sieben Punkte) aktueller KEC-Topscorer, meldete sich krank. Gut, dass Kai Hospelt und Alexander Sulzer wieder spielfähig waren.

Peter Draisaitl war gezwungen seine Sturmreihen wieder neu zusammen zu basteln. Der Haie-Coch holte erst einmal Junghaie-Kapitän Robin Palka in seine Aufstellung und verhalf dem 19-Jährigen so zu seinem Debüt in der Deutschen Eishockey Liga. Palka spielte in der vierten Reihe neben dem zum Stürmer umfunktionierten Verteidiger Austin Madaisky und dem zum Center beförderten Flügelangreifer Alexander Oblinger. Eine Zusammenstellung, die alles über die Nöte der Kölner ausdrückte.

Richtige Einstellung zu schwerer Aufgabe

Nöte, von denen auf dem Eis aber nichts zu sehen waren. Die Hausherren fanden sofort die richtige Einstellung zu dieser schweren Aufgabe. Immerhin stellen die Roosters aktuell den torgefährlichsten Angriff der Liga. Die Haie warfen die sicherste Defensive der DEL dagegen. Die Waffe stach: Der KEC ließ kaum etwas zu. Und wenn, da war da noch Gustaf Wesslau. Der schwedische KEC-Goalie zeigte sein großes Können besonders gegen Dylan Yeo (4.), Marco Friedrich (19.) und Daine Todd (27.). Wie außergewöhnlich Wesslau halten kann, bekamen die 9599 Zuschauer in der 40. Minute zu sehen, als er Justin Floreks Geschoss im Spagat-Sprung entschärfte.

Es war aber keineswegs so, dass die Haie als Mannschaft nur gut verteidigten. Ben Hanowski (11.) und Sebastian Uvira (16./33.) verbuchten tolle Chancen. Außerdem ließ der KEC zunächst fünf Überzahlsituationen liegen, eine davon sogar 1:44 Minuten lang mit zwei Spielern mehr (25.). Das sechste Kölner Powerplay produzierte in einem temporeichen und spannenden Spiel dann aber das 1:0. Jason Akeson fand mit einem ebenso überraschenden wie präzisen Pass Felix Schütz, der am langen Pfosten den Puck mit dem Schlittschuh stoppte und einschob (37.).

Es war klar, dass die starken Iserlohner im Schlussdrittel den Druck erhöhen würden. Als Anthony Camara nach einem schönen Spielzug auch schnell das 1:1 markierte (42.), mussten die Haie eine kritische Phase überstehen. Es gelang, weil die Abwehr weiter hart arbeitete und Wesslau bei KEC-Überzahl sein Team gegen den durchgebrochenen Jonathan Matsumoto in die Verlängerung rettete (58.).

Es passte zum Spiel und der leidenschaftlichen Leistung der Haie, dass die Kölner in der Extrazeit erst eine Strafzeit abarbeiteten und dann ausgerechnet „Sünder“ Mike Zalewski von der der Strafbank kommend das umjubelte 2:1 erzielte (64.). Ein Sieg, der Lust auf mehr macht. Das gibt es am Sonntag (14 Uhr, LanxessArena), wenn Tabellenführer Adler Mannheim zum DEL-Klassiker nach Köln kommt.

Köln: Wesslau; Müller, Ellis; Viklund, Tiffels; Zerressen, Potter; Sulzer; Dumont, Schütz, Hanowski; Pinizzotto, Hospelt, Uvira; Akeson, Zalewski, Jones; Madaisky, Oblinger, Palka. - SR.: Rohatsch/Kohlmüller. - Zuschauer: 9599. - Tore: 1:0 Schütz (36:56/Akeson, Viklund, PP1), 1:1 Camara (41:40), 2:1 Zalewski (63:47). - Strafminuten: Köln 10; Iserlohn 16.

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