Eishockey Kölner Haie besiegen die Iserlohn Roosters

Köln · Die Kölner Haie haben die Iserlohn Roosters am Freitagabend vor heimischer Kulisse mit 4:1 besiegt. Am Sonntag warten die Nürnberg Ice Tigers im Topspiel auf den KEC.

Hatte er nun, oder hatte er nicht? Sebastian Uvira versuchte sich zu erinnern. Es gelang dem Stürmer der Kölner Haie nur nicht. „Ich war nicht mehr dran“, sagte er in einem ersten Anflug von Teamgeist. Das erste Tor des KEC beim 4:1 (1:0, 2:0, 1:1)-Heimerfolg gegen die Iserlohn Roosters sollte also Sturmkollege T.J. Mulock gehören.

Die Fernsehbilder aber wollten eine Berührung von Uvira erkannt haben. „Kann sein, dass ich dran war“, zog der 24-Jährige darauf angesprochen seine erste Aussage in Zweifel. Ob die Nummer 93 der Haie nun dem Schuss von Mulock noch entscheidend abfälschte, blieb die einzig offene Frage an diesem Abend. Was zählte war, dass das 1:0 nach 5:09 Minuten auf dem großen Videowürfel in der Lanxess Arena stand und den Kölnern den Weg zum dritten Sieg im dritten Spiel der noch jungen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ebnete.

Haie-Coach Cory Clouston konnte seine Formation im Vergleich zum jüngsten 4:2 in Wolfsburg wieder ändern. Stareinkauf Felix Schütz kehrte nach der Geburt seiner zweiten Tochter ins Team zurück, Jean-Francois Boucher nahm dafür auf der Tribüne Platz. Auch mit dem spielstarken Schütz und der Reihe um den aktuellen DEL-Topscorer Philip Gogulla taten sich die Gastgeber vor nur 8762 Zuschauern erst einmal schwer.

Daran änderte auch die frühe Führung durch wen auch immer wenig. Die Kölner verbrachten im ersten Drittel einfach zu viel Zeit auf der Strafbank, um ihrem Spiel einen Rhythmus geben zu können. Gut sieben Minuten spielten die in dieser Saison noch sieglosen Roosters in Überzahl. Ohne Erfolg, weil Gustaf Wesslau im KEC-Tor einfach eine Bank ist. Sehenswert, wie der Schwede einen Alleingang von Jack Combs mit dem Schoner stoppte (18.).

Der Neuzugang aus Bremerhaven war immerhin Top-Torjäger der DEL-Saison 2016/17. Auf der Gegenseite hätten Gogulla (19.) und Blair Jones (20.) in Unterzahl erhöhen können. Aber auch Sebastian Dahm im Tor der Sauerländer erwies sich als Meister seines Faches. Der Ex-Iserlohner Blair Jones hielt sich nach seinem unrühmlichen Rauswurf am Seilersee im Januar übrigens merklich zurück. Anstatt sich auf irgendwelche Scharmützel mit den Ex-Kollegen einzulassen, konzentrierte sich der Kanadier auf Eishockey.

Alles in allem blieb es eine Partie auf überschaubarem Niveau. Bis Ben Hanowski persönliche Premiere feierte. Nachdem der Zugang aus Augsburg nach einem Schütz-Schuss per Abstauber seinen ersten Treffer im Haie-Trikot bejubeln konnte (29.), bekamen die Hausherren richtig Lust auf das Spiel. Dahm stand fortan unter Dauerbeschuss und zeigte, warum er die Nummer eins im Tor der dänischen Nationalmannschaft ist. Machtlos war er allerdings, als KEC-Verteidiger Shawn Lalonde einen Sololauf mit einem wuchtigen Schlenzer sehenswert zum 3:0 abschloss (37.).

Die Entscheidung schien gefallen und wie im zweiten Drittel drohte die Partie auch im dritten Durchgang zu Beginn einzuschlafen. Ein Verlegenheitsschuss von Marko Friedrich zum glücklichen 1:3 (49.) und eine Prügelei zwischen Kölns Nick Latta und Alexander Bonsaksen (50.) weckte sie wieder auf.

In der folgenden Unterzahl benötigten die Haie Glück und Wesslaus Torwartkunst, um ihren Vorsprung zu halten. Weil Justin Shugg zwölf Sekunden vor der Schluss-Sirene noch zum 4:1 in das leere Iserlohner Tor traf, gehen die Kölner am Sonntag (16.30 Uhr, Lanxess Arena) mit acht Punkten in das Topspiel gegen die ebenfalls noch ungeschlagenen und bei neun Zählern stehenden Nürnberg Ice Tigers.

Köln: Wesslau; Eriksson, Lalonde; Ehrhoff, Potter; Müller, Sulzer; Zeressen; R. Jones, Hospelt, Gogulla; Hanowski, Schütz, Shugg; Wruck, B. Jones, Krämmer; Uvira, T.J. Mulock, Latta. – SR.: Bauer/Rohatsch. – Zuschauer: 8762. – Tore: 1:0 Uvira (5:09/T.J. Mulock, Latta), 2:0 Hanowski (28:03/Schütz, Eriksson), 3:0 Lalonde (36:19/Eriksson, Uvira), 3:1 Friedrich (48:32, 4:1 Shugg (59:48/Schütz, Ehrhoff, ENG) . – Strafminuten: Köln 14; Iserlohn 10.

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