5:2-Niederlage in Nürnberg Haie verlieren den Anschluss an das DEL-Spitzentrio

NÜRNBERG · Die Kölner Haie kassierten am Freitagabend beim 2:5 gegen die Nürnberg Ice Tigers bereits ihre zweite Saisonniederlage gegen die Franken. Damit liegen nun zehn Punkte Distanz zwischen dem KEC und den Tigers.

Das erste Tor ist natürlich in jedem Spiel ein wichtiges. Bei den Kölner Haien besitzt es in dieser Saison bislang sogar eine elementare Bedeutung. Neun Siege hat der KEC in 17 Partien der Deutschen Eishockey Liga eingesammelt, und jedes Mal gingen die Kölner 1:0 in Führung. Lagen sie dagegen 0:1 zurück, setzte es jedes Mal eine Niederlage. Sechsmal war dies der Fall.

Bleiben zwei Begegnungen übrig, die aus diesem Muster fallen, aber ein anderes mitbringen. Zweimal ging es für die Haie in der Hauptrunde der Spielzeit 2017/18 schon gegen die Nürnberg Ice Tigers. Beide Male führte das Team von Trainer Cory Clouston mit 2:0 – beide Male verließen die Kölner als Verlierer das Eis. Nach einem 2:3 in der Domstadt triumphierten die Ice Tigers gestern auch in eigener Halle mit 5:2 (2:2, 1:0, 2:0) und legten zehn Punkte Distanz zwischen sich und die Haie.

Die zweite Saisonniederlage gegen die Franken bedeutet auch, dass für den KEC gegen die Top drei der DEL weiter kein Kraut gewachsen ist. In fünf Duellen mit Nürnberg, Berlin und München sprang für die Haie noch kein Punkt heraus. Dabei hatte es diesmal so gut angefangen. Obwohl Clouston auf T.J. Mulock, Blair Jones, Corey Potter und Torwart Gustaf Wesslau verzichten musste, führte seine Mannschaft nach nur acht Minuten durch Kontertreffer von Nick Latta (6.) und Ben Hanowski (8.) mit 2:0.

Im ersten Power Break fand Nürnbergs Coach Rob Wilson dann wohl die richtigen Worte. Sein Team riss die Partie an sich und nutzte die nachlassende Defensivarbeit der Haie gnadenlos aus. Zunächst gelang Marius Möchel nach einem leichten Puckverlust von Felix Schütz per Rückhand das 1:2 (14.), dann durfte Patrick Reimer im Slot völlig frei zum Ausgleich Maß nehmen (16.). Für den Nürnberger Kapitän war es bei seinem Comeback nach Verletzungspause der erste Saisontreffer.

Die Haie sammelten sich in der ersten Drittelpause und hätten durch Justin Shugg (22.) oder in ihrem ersten Powerplay (27.) das Spiel durchaus wieder auf Gleichstand stellen können. Der zweite leichtfertige Puckverlust von Felix Schütz hinter dem eigenen Tor ließ das Pendel aber Richtung Ice Tigers ausschlagen. Philippe Dupuis schnappte sich die Scheibe und überwand KEC-Goalie Justin Peters zum 3:2 (35.). Weil Brandon Segal gleich zu Beginn des Schlussabschnitts das 4:2 nachlegte (43.), nachdem Peters nur hatte abprallen lassen, und Dupuis nach einer tollen Kombination noch einmal traf (52.), feierten die Gastgeber im neunten Heimspiel der Saison den achten Erfolg.

Die Eistiger verdarben damit auch Philip Gogulla und Pascal Zerressen ihren Jubiläumsabend. Für Stürmer Gogulla war es das 700. DEL-Spiel, die er allesamt für die Haie bestritten hat. Der junge Verteidiger Zerressen stand zum 300. Mal bei einer Erstliga-Partie auf dem Eis. „Nach so einem Spiel bedeutet mir das nichts, es ist nur eine Zahl“, ärgerte sich Gogulla und erklärte die Niederlage: „Nach dem 2:0 haben wir aufgehört, Eishockey zu spielen und haben uns nicht mehr an das gehalten, was wir uns vorgenommen haben.“

Vor den Heimspielen am Sonntag gegen Adler Mannheim (16.30 Uhr) und am Dienstag gegen Ingolstadt (19.30 Uhr, beide Lanxess Arena) haben die Haie in ihrem ständigen Auf und Ab dieser Spielzeit nach zwei Niederlagen in Folge gegen die Eisbären Berlin (2:4) und nun in Nürnberg erst einmal den Anschluss an das DEL-Spitzentrio verloren.

Köln: Peters; Ehrhoff, Zerressen, Eriksson, Müller, Sulzer, Lalonde; Gogulla, Hospelt, Jones; Hanowski, Schütz, Shugg; Uvira, Latta, Krämmer; Wruck, Boucher, Dumont.Tore: 0:1 Latta (5:24), 0:2 Hanowski (7:16/Schütz), 1:2 Möchel (13:09), 2:2 Reimer (15:34), 3:2 Dupuis (34:38), 4:2 Segal (42:47), 5:2 Dupuis (51:06).Strafminuten: Nürnberg 4; Köln 2.

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