Deutsche Eishockey Liga Haie bezwingen den Spitzenreiter

Köln · Die Haie haben das Topspiel des sechsten Spieltags in der DEL gegen den bisherigen Spitzenreiter gewonnen. Gegen die Augsburger Panther setzten sich die Kölner mit 6:3 durch.

Ganz wohl war ihm nicht. Als Ben Hanowski zum Fertigmachen in die Katakomben der Lanxess Arena stapfte, beschlich ihn ein „komisches Gefühl“. Der neue Angreifer der Kölner Haie hatte am Sonntag schließlich nicht irgendein Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu bestreiten. Es ging gegen die Augsburger Panther, den ehemaligen Verein des US-Amerikaners, für den er in den vergangenen beiden Spielzeiten noch erfolgreich auf Torejagd gegangen war. Das Wiedersehen mit seinem Ex-Club sollte Hanowski letztlich aber doch einige Freude bereiten: Der KEC landete gegen den bisherigen Spitzenreiter einen 6:3 (2:2, 2:0, 2:1)-Heimsieg, mit dem er sich nach zwei Niederlagen in Folge in der Spitzengruppe zurückmeldete.

Die Kölner hatten einen ähnlich dominanten Beginn wie beim jüngsten Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers (2:3) hingelegt. Der Führungstreffer nach 15 Minuten war das Resultat eines belagerungsähnlichen Zustandes vor dem Augsburger Tor: Die Schwaben hatten nach Unterzahl gerade komplettiert, als Christian Ehrhoff zu einem fulminanten Schlagschuss ansetzte, der AEV-Goalie Benjamin Meisner keine Abwehrchance ließ. Der erste Saisontreffer des Haie-Kapitäns bildete den Auftakt zu spektakulären 72 Sekunden, in denen der Tabellenführer durch Steffen Tölzer umgehend zurückschlug (16.).

Der Augsburger Ausgleichstreffer schmerzte den KEC doppelt: Tölzer hatte bei seinem Rückhandschlenzer Alexander Sulzer mit dem Stock unglücklich im Gesicht getroffen. Stark blutend schleppte sich der Haie-Verteidiger von der Spielfläche. Die Pfiffe des erbosten Kölner Publikums waren noch nicht ganz verhallt, da gingen die Panther durch Michael Davies plötzlich sogar in Führung. Zwischen beiden Treffern lagen gerade einmal 13 Sekunden. Wer nun befürchtete, dass die Haie den Faden verlieren würden, der sah sich getäuscht. Pascal Zerressen glich noch im ersten Drittel mit einem Schlenzer von der blauen Linie zum 2:2 aus (18.).

Im Mittelabschnitt legte das Team von Trainer Cory Clouston nach. Ein satter Vorhandschuss von Sebastian Uvira, den Nicolas Krämmer stark in Szene gesetzt hatte, brachte Köln zum zweiten Mal in Führung (32.). Es kam sogar noch besser für die Haie: Drei Minuten vor Ende des zweiten Drittels fälschte der seitlich des Tores lauernde Ryan Jones einen Schuss von Kai Hospelt zum 4:2 ab (37.). Doch der Treffer war umstritten: Jones‘ hatte seinen Schläger derart hoch und nahe bei seinem Gegenspieler geführt, dass sich die Referees minutenlang berieten, ehe sie das Tor nach Hinzuziehen des Videobeweises gaben.

Mit Ausnahme eines Pfostenschusses von Thomas Holzmann (50.) geriet der Kölner Erfolg danach nicht mehr wirklich in Gefahr. Letzte Zweifel waren vertrieben, als Ryan Jones in Unterzahl einen Konter per Alleingang zum 5:2 (51.) abschloss. Augsburgs dritten Treffer durch Braden Lamb (52.) beantwortete Philip Gogulla (59.) mit einem Schuss ins verwaiste Gästetor zum Endstand.

Kölner Haie: Wesslau; Ehrhoff, Lalonde; Zerressen, Eriksson; Müller, Sulzer; Hanowski, Schütz, Shugg; Gogulla, Hospelt, R. Jones; Uvira, B. Jones, Krämmer; Wruck, T.J. Mulock, Latta. – SR: Kopitz/Schukies. – Zuschauer: 7641. – Tore: 1:0 Ehrhoff (14:30, Gogulla, R. Jones), 1:1 Tölzel (15:29), 1:2 Davies (15:42), 2:2 Zerressen (17:12, Wruck), 3:2 Uvira (31:44, Krämmer, B. Jones), 4:2 R. Jones (36:04, Hospelt), 5:2 R. Jones (50:49/Ehrhoff, SH), 5:3 Lamb (51:26), 6:3 Gogulla (58:20/Lalonde, ENG). – Strafminuten: Köln 8; Augsburg 6.

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