Kölner Haie Haie auch nach dem zehnten Saisonspiel weiter Tabellenführer

Bremerhaven · Die Kölner Haie haben einen weiteren Charaktertest in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bestanden. Bei den Fishtown Pinguins Bremerhaven gewannen sie mit 5:2 (1:0/2:2/2:0) und bleiben auch nach zehn Saisonspielen Tabellenführer.

Beim Liga-Neuling im hohen Norden durfte man ein typisches „David gegen Goliath“ erwarten, die Haie mussten sachlich spielen, den mit Überschwang anstürmenden Underdogs die Begeisterung nehmen und ihre Chancen nutzen. Genau auf diese Weise begann das Spiel, die Gastgeber griffen im Hurra-Stil an, Köln konterte und setzte in der 4. Minute den ersten Nadelstich. Pascal Zerressen spielte zu Shawn Lalonde, der zog ab und traf zum 0:1, obwohl Bremerhavens Torhüter Gerald Kuhn freie Sicht hatte.

Der Treffer ging eindeutig auf die Kappe des Torhüters.Trotz des gelungenen Auftakts bekamen die Haie das Spiel erst zum Ende des ersten Drittels in den Griff, bis dahin rannten die Pinguins vehement auf das Tor von Gustaf Wesslau. Haie-Stürmer Patrick Hager gefiel das gar nicht, er forderte an den TV-Mikrofonen, den Puck mehr im Drittel des Gegners zu halten und weniger Schüsse zuzulassen. Vertreter beider Teams kündigten in der ersten Pause an, die Scheibe hinter die gegnerischen Verteidiger bringen zu wollen.

Im zweiten Abschnitt ließ der Druck der Gastgeber schon nach, Köln spielte abgeklärt, die Scheibe lief gut durch die Reihen der Haie. Auch das Powerplay war sehr ansehnlich, wenngleich nicht sofort das zweite Tor dabei heraussprang. Die Begeisterung war aus dem Spiel und aus den Tribünen der Bremerhavener. Gefahr für das Kölner Tor kam erst wieder auf, als Lalonde einen Abpraller von Wesslau fast ins eigene Tor befördert hätte, doch der Schwede war auch beim unfreiwilligen Nachschuss zur Stelle.

Doch ein 0:1 ist im Eishockey kein komfortabler Vorsprung, ein zweites Tor war nötig und die Kölner schossen es in der 31. Minute. Moritz Müller schoss von der blauen Linie, Kuhn ließ die Scheibe prallen und Nick Latta war blitzschnell aus der Drehung zur Stelle. Gleich beim nächsten Wechsel zeigten die Haie aber ein altes Laster, sie setzten nicht konsequent nach und kassierten sofort den Anschlusstreffer durch Mike Moore. Schon war der angeknockte Gegner wieder auf den Beinen, Moore stand völlig frei vor dem Kölner Tor. Danach checkte Corey Potter einen Pinguin hart in die Bande und musste auf die Strafbank, plötzlich lag sogar der Ausgleich in der Luft.

Köln überstand die Strafe und schlug beim nächsten eigenen Powerplay humorlos zu. Torsten Ankert spielte einen Querpass durch die Unterzahl-Box der Gastgeber, Müller scheiterte noch an Kuhn, doch Kai Hospelt stand direkt daneben und schloss zum 1:3 ab. Der Knackpunkt? Immer noch nicht, Müller wanderte auf die Strafbank und Jordan George brachte Bremerhaven noch vor der zweiten Pause wieder ins Spiel. Sollten die Haie im Schlussdrittel den Sack zumachen? Sie dominierten die ersten Minuten des letzten Abschnitts und erhöhten durch Sebastian Uvira auf 2:4, der Stürmer fälschte einen Schuss von Lalonde unhaltbar ab.

Nun galt es für die Kölner, den Gegner nicht gleich wieder durch eigene Fehler stark zu machen. Patrick Hager hatte eine große Chance, alles klar zu machen, zehn Minuten vor Schluss dominierten die Haie das Spiel. Die Haie verwalteten die Schlussphase geschickt und hielten die Scheibe von ihrem Tor fern. Fünf Minuten vor Schluss machten sie mit einem Konter alles klar, Johannes Salmonsson lief rechts durch, passte vor das Tor und Dane Byers netzte zum 2:5 ein.

Am Sonntag treffen die Haie um 14:00 Uhr in der Lanxess-Arena auf den ERC Ingolstadt. Köln: Wesslau, Zerressen, Potter - Byers, Mulock, KrämmerEriksson, Lalonde - Gogulla, Hager, JonesMüller, Ankert - Salmonsson, Hospelt, ReinhartSulzer - Uvira, Latta, BoucherTore: 0:1 (03:15) Lalonde (Zerresssen), 0:2 (29:18) Latta (Müller/Ankert), 1:2 (30:40) Moore (George), 1:3 (35:37) Hospelt (Müller/Ankert), 2:3 (37:53) Bast (George), 2:4 (43:18) UIvira (Lalone/Latta), 2:5 (54:50) Byers (Salmonsson/Hospelt)Strafminuten: Bremerhaven 8, Köln 10+10 Potter. Zuschauer: 4.647Schiedsrichter: Schimm, Krawinkel

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