Handball-Bundesliga Flensburg im Vorteil - Löwen hoffen auf Wunder

Mannheim · Der Kampf um die deutsche Handball-Meisterschaft wird erst am letzten Spieltag entschieden. Tabellenführer Flensburg hält im Fernduell mit Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen alle Trümpfe in der Hand.

 Die Spieler der SG Flensburg-Handewitt jubeln nach dem Sieg bei TuS N-Lübbecke.

Die Spieler der SG Flensburg-Handewitt jubeln nach dem Sieg bei TuS N-Lübbecke.

Foto: Friso Gentsch

Im verrückten Meisterrennen der Handball-Bundesliga hat sich die SG Flensburg-Handewitt den Matchball zum zweiten Titelgewinn nach 2004 gesichert.

Der Vizemeister des Vorjahres gewann beim Abstiegskandidaten TuS N-Lübbecke mit 27:24 (17:16) und geht mit einem Punkt Vorsprung vor den Rhein-Neckar Löwen in das Saisonfinale. Der Titelverteidiger kam gegen die Eulen Ludwigshafen zu einem 34:26 (18:16).

"Wir haben den ersten Schritt gemacht", sagte Flensburgs Rückraumspieler Holger Glandorf. "Der Druck ist da, aber jetzt wollen wir auch Meister werden." Der DHB-Pokalsieger aus Mannheim muss sein abschließendes Spiel gegen den SC DHfK Leipzig gewinnen und auf einen Patzer der Flensburger gegen Frisch Auf Göppingen hoffen. "Wir hoffen auf ein Wunder, aber ich glaube nicht daran", sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Schon vor dem Saison-Showdown hat das Führungsduo die Teilnahme an der Champions League sicher, weil der Tabellendritte Füchse Berlin bei der MT Melsungen mit 24:31 (12:15) verlor und sich damit aus dem Titelrennen verabschiedete. Da die Löwen in der Königsklasse dabei sind, hat die TSV Hannover-Burgdorf als Verlierer des Pokal-Endspiels das Ticket für den EHF-Cup sicher.

Nach der unverhofften Wende im Kampf um die nationale Handball-Krone durch die Patzer der Löwen, die durch zwei Niederlagen und ein Remis in den vergangenen drei Spielen ihr Vier-Punkte-Polster verspielten, nahm Flensburg die erste Hürde auf dem Weg zur Meisterschaft nur mit Mühe. Lübbecke hielt die Partie bis in die Schlussphase hinein offen, ehe die SG den Sieg perfekt machte.

"Lübbecke kämpft um das Überleben, wir um die Meisterschaft. Da waren viel Nerven dabei. Am Ende waren wir die glücklichen Sieger", stellte Rasmus Lauge fest. Der Däne war mit sieben Toren neben Lasse Svan (9) bester Werfer für die Flensburger, die nun zur großen Meisterfeier rüsten. "Ich hoffe, am nächsten Sonntag wird die Halle gesprengt. So eine Stimmung muss da sein", sagte Glandorf. "Es ist wichtig, dass sich alle auf dieses großes Ziel konzentrieren und ihre Emotionen in den Griff bekommen", forderte SG-Trainer Maik Machulla.

Bei den Löwen wirkte der Schock nach der bitteren 23:24-Heimpleite gegen Melsungen zunächst ein wenig nach, denn die Mannheimer taten sich gegen Ludwigshafen eine Halbzeit lang sehr schwer. "Wir hatten ein paar harte Nächte", berichtete Trainer Jacobsen. "Aber jetzt ist Schluss mit dem rumheulen." Beste Schützen für die Mannheimer waren Harald Reinkind (8 Tore) und Andy Schmid (6).

Großer Jubel herrschte bei Altmeister VfL Gummersbach, der sich durch ein 23:22 (11:10) im Kellerduell beim TV Hüttenberg vorzeitig den Klassenverbleib sicherte und damit weiter als einziges Bundesliga-Gründungsmitglied noch nie abgestiegen ist. "Das ist natürlich eine schöne Geschichte für uns", sagte VfL-Trainer Denis Bahtijarevic. Die zwei Absteiger machen nun Hüttenberg, Ludwigshafen (beide 13:53) und Lübbecke (14:52) am letzten Spieltag unter sich aus.

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