Olympia-Ticket Eiskunstläufer Fentz erstmals deutscher Meister

Frankfurt/Main · Das Frankfurter Publikum war aus dem Häuschen, als Savchenko/Massot mit ihrer außergewöhnlichen Kür zum zweiten Titel liefen. Im Kampf um den einzigen Startplatz bei Olympia setzte sich der Berliner Fentz gegen Liebers durch. Und auch Nicole Schott rief ihr Potenziel ab.

 Paul Fentz bei seiner Kür.

Paul Fentz bei seiner Kür.

Foto: Fabian Sommer

Das Kopf-an-Kopf-Rennen um den einzigen Olympia-Startplatz hat der Berliner Eiskunstläufer Paul Fentz für sich entschieden.

Erstmals trug sich der 25-Jährige in die Siegerliste bei deutschen Meisterschaften ein und gewann in der Frankfurter Eissporthalle mit 231,60 Punkten vor seinem Trainingskollegen Peter Liebers (207,59). Dritter wurde Catalin Dimitrescu (173,42/Ravensburg).

Zum Filmtitel der siebten Staffel von "Game of Thrones" lief Fentz trotz zweier Stürze das hochwertigere Programm. "Ich war bereit deutscher Meister zu werden", sagte Fentz. "Es war klar, wer die bessere Tagesform hat, setzt sich für Olympia durch."

"Paul hat sich den Olympia-Startplatz verdient", meinte Liebers, der enttäuscht war über das verpasste Ticket zu den Winterspielen. Der Olympia-Achte von Sotschi wird Fentz zum Abschluss seiner Karriere zu den Europameisterschaften im Januar nach Moskau begleiten.

Ihren zweiten gemeinsamen Titel erliefen Aljona Savchenko und Bruno Massot mit ihrer Kür "La terre vue du ciel" (Die Erde vom Himmel gesehen). Die WM-Zweiten aus Oberstdorf begeisterten Zuschauer und Preisrichter und wurden mit 229,38 Punkten belohnt. Die Berliner Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert (168,99) wurden Zweite vor Annika Hocke/Ruben Blommaert (Berlin/Oberstdorf/164,66). "Wir hatten heute wirklich keine Kraft. Das Publikum hat uns geholfen, so eine Leistung abzurufen", sagte Savchenko. Hocke/Blommaert werden wegen besserer Vorleistungen das Ausnahme-Paar zu EM und Olympia begleiten.

Nicole Schott triumphierte zum dritten Mal. Die 21-jährige Essenerin gewann verdient mit 177,86 Punkten vor Titelverteidigerin Nathalie Weinzierl (Mannheim/166,45), die wegen Rückenproblemen bisher kaum Saisonwettkämpfe bestreiten konnte und zu Vivaldi-Klängen mehrmals patzte. Die 17 Jahre alte Lea Johanna Dastich (162,42) aus Dresden als Dritte wird wie Schott zur EM im Januar nach Moskau fliegen.

Schott stand schon vor den Titelkämpfen als einzige Starterin für Olympia fest. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, es ist der Traum von jedem Sportler zu Olympia zu kommen", sagte die grazile Läuferin, die mit ihrer Kür zur Filmmusik aus Schindlers Liste zufrieden war.

Wie im Vorjahr setzten sich die Oberstdorfer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis im Eistanz mit 165,07 Punkten vor Katharina Müller/Tim Dieck (Berlin/Dortmund/158,66) durch und sicherten sich den Startplatz bei den Winterspielen im Februar. "Das war sehr emotional, weil wir so unter Druck standen", sagte Lorenz nach dem gelungenen Vortrag zu "Stolz und Vorurteil". "Jetzt bin ich superhappy."

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