Basketball-WM-Qualifikation Deutscher Überraschungssieg gegen Serbien

FRANKFURT/MAIN · Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat auf dem Weg zur WM 2019 in China für eine Überraschung gesorgt. Die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl besiegte Serbien mit 79:74.

 Der deutsche Trainer Henrik Rödl (r) und sein Spieler Ismet Akpinar (M) bejubeln ihren Sieg.

Der deutsche Trainer Henrik Rödl (r) und sein Spieler Ismet Akpinar (M) bejubeln ihren Sieg.

Foto: dpa

Der haushohe Favorit ist nicht immer der sichere Sieger. Dafür hatte es erst am Nachmittag erstklassigen Anschauungsunterricht auf Eis gegeben. Wie die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft gegen Kanada, waren auch die deutschen Basketballer in der WM-Qualifikation Außenseiter gegen Serbien, den Vize-Welt- und Europameister sowie Silbermedaillengewinner von Rio. Die Basketballer schufen zwar kein Wunder, aber ihnen gelang die Überraschung. Mit 79:74 (20:26, 20:15, 17:18, 22:15) machte die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl einen großen Schritt auf dem Weg zur Qualifikation für die WM 2019 in China. Bereits am Sonntag (16.00 Uhr/Telekom Sport) geht es in Tiflis gegen Georgien weiter.

Das deutsche Team, ohne seine NBA-Spieler Dennis Schröder, Maxi Kleber, Daniel Theis und Paul Zipser angetreten, schien schon beeindruckt, da hatten die Serben noch gar nicht wirklich angefangen zu beeindrucken. Viel zu zögerlich vor allem in der Offensive begann die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl und spielte so den Gästen in die Karten. Deutlich hörbar waren nicht wenige Serben unter den 5000 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena. Das Team von Trainer Aleksandar Djordjevic, in der Bundesliga beim Spitzenreiter FC Bayern München an der Seitenlinie, zog auf 14:6 davon, ehe Bundestrainer Henrik Rödl die erste Auszeit nahm – vielleicht, um sein Team zu mehr Frechheit zu ermuntern. Und die kam mit Andreas Obst und Danilo Barthel aufs Feld.

Mutiger, beweglicher unter dem Korb, mit breiterer Brust arbeitete sich das DBB-Team an die Serben heran. Als Nils Giffey aus der Distanz auf 16:20 verkürzte, war Djordjevic gezwungen, zur Besprechung zu bitten. Das deutsche Team hatte seine Zurückhaltung abgelegt und war im Spiel. In der 13. Minute traf Ismet Akpinar per Dreier zur ersten Führung für die Rödl-Mannschaft (29:28). In der nächsten Defensivsequenz drängten die Deutschen Stefan Peno, in der Bundesliga in Diensten von Alba Berlin, ins Aus, was Rödl und die deutsche Bank genauso wie die Führung feierten.

Es war ein Spiel auf Augenhöhe, kein Favorit mehr zu sehen. Der Dreier von Robin Benzing zum 39:37 (18.) war Rödl einen Urschrei plus Beckerfaust wert. Mit einem knappen Rückstand (40:41) wurden die Seiten gewechselt.

Auch nach der Halbzeit blieb es eng. Alle Versuche der Serben, die Deutschen abzuschütteln, konterte die Mannschaft mit dem Adler auf der Brust gekonnt und beherzt. Als es in die Crunchtime ging, war die Anspannung deutlich erkennbar. Bei drei Punkten Vorsprung blockte Isaiah Hartenstein einen Versuch von Miroslav Raduljica, das bedeutete in der Schlussminute die Chance, den Vorsprung zu vergrößern. Doch einen Zweikampf zwischen Saibou und Dejan Todorovic werteten die Unparteiischen als Foul von Saibou.

Die beiden Freiwürfe vergab Todorovic. Auf der Gegenseite bewies Akpinar die besseren Nerven und erhöhte von der Freiwurflinie aus auf 77:72 für das deutsche Team. Da waren noch 38 Sekunden zu spielen. Der Dreierversuch von Marko Simonovic zum Abschluss des nächsten serbischen Angriffs geriet zu lang, der Ball landete bei Benzing. Und das Gesicht des Bundestrainer entspannte sich ein wenig. Zum ersten Mal an diesem Abend.

Deutschland: Bonga (Frankfurt), Saibou (Berlin) 7 Punkte/1 Dreier, Seiferth (Bayreuth) 6, Giffey (Berlin) 8/1, Tadda (Oldenburg), Benzing (Würzburg) 17/2, Doreth (Bayreuth) 4/1, Akpinar (Ulm) 9/1, Barthel (München) 4, Zirbes (München) 8, Obst (Erfurt) 5/1, Hartenstein (Grande Valley Vipers/USA) 11.

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