Von Angst keine Spur Alles sicher im Royal Birkdale Golf Club

Southport · Fans und Golfprofis fühlen sich bei der British Open sicher. Die Maßnahmen auf dem riesigen Golfplatz in Southport scheinen auf den ersten Blick dezent. Doch die Veranstalter sind auf alles vorbereitet.

 Jordan Spieth betrachtet vor den Zuschauern das Grün.

Jordan Spieth betrachtet vor den Zuschauern das Grün.

Foto: Andrew Matthews

Am Haupteingang der 146. British Open in Southport geht es zu wie auf einem großen Flughafen. In langen Schlangen warten die Zuschauer geduldig vor den Sicherheitskontrollen, um auf das Gelände des Royal Birkdale Golf Clubs zu gelangen.

Taschen und Rücksäcke werden durchleuchtet, jeder Gast von einem freundlichen Mitarbeiter mit einem Handdetektor abgescannt. Die Stimmung ist entspannt und unbeschwert. Von Angst ist hier knapp zwei Monate nach dem verheerenden Terroranschlag von Manchester nichts zu spüren.

Die Sicherheitsmaßnahmen auf dem riesigen Areal des Golfplatzes an der Küste Nordwestenglands sind nur dezent sichtbar. Vereinzelt stehen Polizisten mit Maschinengewehren am Rand und beobachten konzentriert die Lage. Ansonsten spazieren viele Bobbys in grell-gelben Westen durch die Zuschauermenge und vermitteln ein Gefühl der Sicherheit. Bei den beiden anderen Sport-Großereignissen der letzten Wochen in Großbritannien, dem Tennis-Turnier in Wimbledon und dem Formel-1-Rennen in Silverstone, war die Lage ähnlich.

Die Veranstalter der Open setzen bei der Frage nach der Sicherheit auf britisches Understatement und lassen sich nicht in ihr Konzept schauen: "Wir nehmen die Sicherheit der Spieler und der Fans sehr ernst. Wir arbeiten eng mit der Polizei und unseren Sicherheitsberatern zusammen, um sicherzustellen, dass jeder hier sicher ist und sich sicher fühlt", teilt ein Sprecher der R&A auf Anfrage sachlich mit. An den vier Turniertagen werden rund 250 000 Zuschauer auf dem rund 70 Kilometer von Manchester entfernten Dünen-Kurs erwartet.

Auch bei den Golfprofis spielt das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle. Deutschlands Nummer eins Martin Kaymer fühlt sich auf den Turnieren rund um die Welt sicher. Beide Profi-Touren, die European Tour und die PGA-Tour, tun viel für die Sicherheit der Spieler und Fans. "Man merkt schon deutliche Unterschiede zu den Vorjahren. Es gibt mehr Polizeieskorten, mehr Security am Hotel, mehr Sicherheit und Kontrollen beim Zugang zum Golfplatz", sagt der zweimalige Major-Sieger der Deutschen Presse-Agentur. "Alles in allem machen beide Touren einen guten Job und geben den Spielern das Gefühl, in Sicherheit zu sein, auch wenn es hundertprozentige Sicherheit natürlich nie gibt." An seinem Turnierplan ändere das nichts.

Auch der amtierende British-Open-Champion Henrik Stenson geht mit dem Thema Sicherheit gelassen um. "Ich habe keine Angst, nach Großbritannien zu reisen, auch wenn die Zahl der Terroranschläge zuletzt wieder zugenommen hat. Terroristen wollen uns dazu bringen, dass wir unser Leben anders fortführen als unter normalen Umständen", sagt der Schwede. "Aber im Leben kann immer was passieren: Du kannst auch von irgendetwas aus der Luft zum falschen Zeitpunkt auf den Kopf getroffen werden. Ich lebe mein Leben weiter und gehe die Sachen so an wie immer."

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