Gustaf Wesslau ist DEL-Torwart des Jahres. „Ich bin eine Maschine“

KÖLN · Gustaf Wesslau ist DEL-Torwart des Jahres. Die Deutsche Eishockey Liga zeichnete den Schlussmann der Kölner Haie am Samstag auf ihrer Gala in Köln aus. Bereits am Samstag hatten die Haie den Vertrag mit Wesslau bis 2020 verlängert.

 Gustaf Wesslau bleibt bis 2018 bei den Kölner Haien.

Gustaf Wesslau bleibt bis 2018 bei den Kölner Haien.

Foto: Henning Kaiser

An Gustaf Wesslau führt kaum ein Weg vorbei. Das liegt zum einen und zuallererst natürlich daran, dass der 32 Jahre alte Schwede Eishockeytorwart ist. Und nicht irgendein Torwart, sondern der beste, den die Deutsche Eishockey Liga aktuell zu bieten hat. Ein Gegentorschnitt von 1,87 pro Spiel, eine Fangquote von 93,19 Prozent und fünf Shutouts belegen die Klasse des Goalies der Kölner Haie. Deshalb führte auch in der Kategorie Torhüter kein Weg an Wesslau vorbei, als die Deutsche Eishockey Liga am Samstag auf ihrer Gala in Köln die besten Spieler der Hauptrunde 2016/17 auszeichnete.

„Es ist für mich eine große Ehre und ich freue mich sehr“, erklärte der bescheidene Schwede und reichte die Auszeichnung gleich weiter: „Ohne die guten Leistungen meiner Mitspieler wäre das nicht möglich gewesen. Deshalb nehme ich den Preis stellvertretend für das Team an.“ 2013 war der zweifache Familienvater in Diensten des Spitzenclubs HV71 Jönköping schon als schwedischer Goalie des Jahres ausgezeichnet worden.

Am Samstag hatte Wesslau und mit ihm die Haie sowie ihre Fans doppelten Grund zur Freude. Am Vormittag vermeldete der achtfache Deutsche Meister nämlich die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem seit der Saison 2015 in Köln spielenden Torhüters. Wesslau, dessen alter Kontrakt noch bis 2018 lief, bleibt für zwei weitere Jahre bis 2020. „Ich fühle mich mit meiner Familie sehr wohl in Köln und bei den Haien“, erklärte er seine Entscheidung kurz und knapp. „Gustaf ist ein extrem fokussierter Spieler, der den Kölner Haien auf der wichtigsten Position enorme Stabilität verleiht. Seine professionelle Arbeitseinstellung und sein unglaublicher Wille in Köln zu spielen und gewinnen zu wollen, machen ihn zusätzlich zu einem wertvollen Teil unsere Gegenwart und unserer Zukunft“, freute sich Haie-Sportdirektor Mark Mahon über den Deal.

Wesslau hat in der abgelaufenen Hauptrunde Außergewöhnliches geleistet. Sein niedriger Gegentordurchschnitt ist vor allem unter dem Aspekt erstaunlich, weil er in 50 (49 von Beginn an) der 52 Hauptrundenspiele den KEC-Kasten hütete. Kein anderer DEL-Torwart kommt auch nur annähernd an die Spielzeit des Schweden, die insgesamt 2991 Minuten umfasst.

Der in Upplands Väsby 30 Kilometer nordwestlich von Stockholm geborene Schwede könnte der Traum der Kölner von der ersten Meisterschaft seit 2002 wahr werden lassen. Befürchtungen, er könnte sich verletzen und damit den Traum platzen lassen, schiebt Wesslau in seiner unnachahmlich entspannter Art einen Riegel vor: „Ich bin eine Maschine“, lässt er keine Zweifel zu.

Man nimmt es ihm sofort ab, denn der absolute Publikumsliebling hat sich seinem Sport komplett verschrieben. Irgendwelcher Schnickschnack ist ihm fremd. So verzichtet er auch auf das bei Goalies beliebte Bemalen der Torwartmaske: „Dafür habe ich keine Zeit“, erklärt er. Stattdessen legt er lieber noch eine Einheit mit seinem Landsmann und Haie-Torwarttrainer Jonas Forsberg auf das Eis.

Sein Team baut natürlich auf den DEL-Torwart des Jahres, wenn am Dienstag (19.30 Uhr, Lanxess Arena) für die Haie das erste Spiel der kniffligen Playoff-Viertelfinalserie gegen die Wolfsburg Grizzlys ansteht. Gegen den mit fünf Ex-Kölnern (Alexander Weiß fällt aus) antretenden Vizemeister soll dann kein Weg an Gustaf Wesslau vorbeiführen.

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