Ende der Eingewöhnung - Lisicki wieder in Wimbledon

London · Ein Jahr nach ihrem grandiosen Finaleinzug ist Sabine Lisicki zurück in Wimbledon. Am Eröffnungstag steht für sie eine Trainingseinheit auf dem Programm. Ernst wird es für die Gras-Liebhaberin am folgenden Tag - ebenso wie für zwei andere deutsche Hoffnungsträgerinnen.

 Vorjahres-Finalistin Sabine Lisicki ist glücklich wieder in Wimbledon zu sein. Foto: Daniel Reinhardt

Vorjahres-Finalistin Sabine Lisicki ist glücklich wieder in Wimbledon zu sein. Foto: Daniel Reinhardt

Foto: DPA

Drei Frauen, auf die man in diesen Wimbledon-Tagen achten sollte, listete der "Daily Express" auf seinen Seiten zum berühmtesten Tennisturnier der Welt auf. Darunter neben der fünfmaligen Championesse Serena Williams und dem spanischen Talent Garbine Muguruza auch Andrea Petkovic, die das Blatt für ihren Petko-Dance, ihre Comeback-Qualitäten nach Verletzungen und ihre Intellektualität adelte. Sabine Lisicki? Fehlanzeige.

Dabei kehrt "Bum Bum Bine", wie die englischen Medien sie im vergangenen Jahr tauften, als Vorjahresfinalistin nach London zurück. Vor einem Jahr hatte sie die Fans mit ihrem Lächeln verzaubert. Schon seit einer Woche weilt die deutsche Spitzenspielerin nun auf der Anlage im Südwesten Londons. Seit die 24-Jährige zurück am Ort ihres grandiosen Erfolgs ist, vermittelt sie nur eine Botschaft: Sie ist glücklich, wieder in Wimbledon zu sein. So postete sie ein Foto, wie sie auf dem geliebten grünen Rasen steht, die Arme ausgebreitet, den Blick in den Himmel gerichtet.

Eine Woche nahm sie sich Zeit für die Eingewöhnung, die nun dem Ende entgegen ging. Denn am zweiten Turniertag führt Lisicki ein Damen-Trio für einen Super-Dienstag aus deutscher Sicht an. Neben der Vorjahresfinalistin stehen dann auch Angelique Kerber und Andrea Petkovic mit ihren ersten Auftritten im Blickpunkt.

Dann ist es vorbei mit der "Ruhe vor dem Sturm", wie Lisicki twitterte. Für die junge Deutsche ist es nicht nur eine Rückkehr zu ihrem Lieblingsturnier. Es ist auch gleich zu Beginn ein Wiedersehen mit dem Court, von dem sie 353 Tage zuvor nach dem Match gegen die Französin Marion Bartoli als geschlagene Finalistin abtreten musste.

Ob sie mit dem speziellen Druck einer Grand-Slam-Finalistin umgehen könne, wisse sie nicht, räumte Lisicki ein. Die Weltranglisten-82. Julia Glushko sollte für sie im Normalfall jedoch ebenso eine lockere Auftaktgegnerin sein wie die Polin Urszula Radwanska für Angelique Kerber und Katarzyna Piter (ebenfalls Polen) für Andrea Petkovic.

"Wenn sie erst mal ins Turnier kommt, ist sie gefährlich für jeden", urteilte Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner über Lisicki, äußerte daran aber auch Zweifel. Zu schwer wiegt die Tatsache, dass die Berlinerin seit Wimbledon nur im Oktober drei Siege nacheinander feiern konnte. Ihrer Spielweise mit dem knallharten Aufschlag kommt der grüne Belag jedoch entgegen. Für Montagmittag hatte die Weltranglisten-19. noch einmal im angrenzenden Aorangi Park einen Trainingsplatz gebucht.

Auch die Wimbledon-Halbfinalistin von 2012, Kerber, fühlt sich auf dem ungewohnten Rasen "wie zu Hause" und holte sich mit dem Finale in Eastbourne Zuversicht für einen ähnlich erfolgreichen Auftritt an der Church Road wie vor zwei Jahren. "Ich liebe Gras. Ich denke, mein Spiel ist gut für diesen Belag", erklärte die Kielerin. Nur French-Open-Halbfinalistin Petkovic mag die grünen Stoppel weniger.

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