DEL-Finale Verunsicherte Kölner Haie kassieren erneute Niederlage

INGOLSTADT · Alles auf Anfang. Die Kölner Haie haben im Finale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft innerhalb von nur einem Tag ihre 2:0-Führung gegen den ERC Ingolstadt hergegeben. In Spiel vier musste der KEC Dienstagabend bei den Panthern durch ein 1:4 (0:1, 1:1, 0:2) den 2:2-Ausgleich in der "best-of-seven"-Serie hinnehmen.

Neben der Niederlage beklagten die Kölner auch den Ausfall ihres Verteidigers Andreas Holmqvist, der nach dem ersten Drittel verletzt in der Kabine blieb. Das fünfte Duell findet am Freitag (19.30 Uhr) in Köln statt.

Uwe Krupp zauberte nach der 1:4-Heimniederlage am Ostermontag in Spiel drei eine Überraschung aus seinem Aufstellungshut. Der Ende März an der Hand operierte Stürmer Charlie Stephens kehrte ins Team zurück. Für ihn musste der Slowene Rok Ticar auf die Tribüne. Die Ingolstädter ließen sich davon aber nicht überraschen und fanden viel besser in die Partie. Mit dem Elan des ersten Sieges in der Finalserie zeigten die Gastgeber Biss in den Zweikämpfen und Willen im Zusammenspiel.

Auch die Kölner hatten ihre Leistung vom Montag über die Nacht gebracht. Sie wirkten sogar noch ein bisschen fahriger, phasenweise gar verunsichert. Dieser Unterschied fand sich in der neunten Minute auf der Anzeigetafel wieder. Thomas Greilinger gelang eine scharfe Hereingabe von rechts, die in der Mitte Derek Hahn verwertet. Die vierte Reihe der Kölner mit Marcel Ohmann, Yared Hagos sowie Philip Riefers und die Verteidiger Mirko Lüdemann und Thorsten Ankert hatten den ERC-Stürmer schlichtweg vergessen. Für Hahn war es der dritte Treffer im dritten Finalspiel hintereinander. In Spiel eins hatte er aufgrund einer Verletzung gefehlt.

Auch nach dem 0:1 prägten leichte Scheibenverluste das Spiel der Haie. Eine Doppelchance von Philip Gogulla und ein nicht gegebener Überzahltreffer wegen hohen Stocks von John Tripp (20.) ließen sie aber trotz des Ausfalls von Holmqvist mit dem Gefühl in die erste Pause gehen, einen Weg in das Spiel finden zu können.

Diesen versperrte die Panther-Defensive aber weiter gekonnt. Erst Mitte des zweiten Durchgangs konnte der KEC den Druck erhöhen und kam durch Marcel Müller zu einem Pfostentreffer (35.). In diese Drangphase und einen ungünstigen Kölner Wechsel hinein gelang dem ERC aber das 2:0. Jean-Francois Boucher schoss geschickt an den Schlittschuh des machtlosen Haie-Goalies Danny aus den Birken (38.). Doch wieder gingen die Kölner mit einem guten Gefühl in die Kabine. Als Michel Périard und Patrick Hager in der hitziger werdenden Partie nacheinander auf die Strafbank mussten, setzte Daniel Tjärnqvist bei zweifacher Überzahl den Puck zum 1:2 ins Netz (39.).

Gleich zu Beginn des Schlussdrittels hatten die Haie die große Chance zum Ausgleich. In Unterzahl fuhren sie einen Drei-gegen-eins-Konter, aber ERC-Torwart Timo Pielmeier schnappte sich den Schuss des zentral freien Moritz Müller (41.). Es sollte die einzige Möglichkeit bleiben.

Die Ingolstädter dagegen konterten immer wieder gefährlich und waren dem 3:1 oft nahe. Die Entscheidung fiel schließlich, als Björn Krupp sich ein Revanchefoul leistete und zwei Minuten absitzen musste. Die Überzahl nutzte ERC-Kapitän Tyler Bouck (55.). Uwe Krupp ging nun volles Risiko und nahm Aus den Birken vom Eis. So durfte Robert Sabolic noch zum 4:1 ins leere Haie-Tor treffen (59.).

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