Kölner Haie "Lieber 1:0 vorne als 0:1 hinten"

KÖLN · Uwe Krupps Kölner Haie hatten gerade das erste Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen den ERC Ingolstadt mit 4:2 (0:0/3:2/1:0) gewonnen, da bilanzierte der Trainer am Donnerstagabend kurz und knackig: "Lieber 1:0 vorne, als 0:1 hinten."

Vier Siege sind in der Serie nötig, um Deutscher Meister zu werden, schon heute findet in Ingolstadt das zweite Spiel statt (17:45 Uhr, live bei Servus TV). Am Ostermontag geht die Serie wieder nach Köln (14.30 Uhr).

Das erste Finale hielt alles, was man sich vorher davon versprochen hatte. Hohes Tempo, rassige Torszenen auf beiden Seiten und Kampf um jeden Zentimeter Eis. Nach einem torlosen ersten Drittel brachte Ingolstadt den Puck als Erster über die Linie, allerdings regelwidrig nach Ansicht der Schiedsrichter, Christoph Gawlik fälschte die Scheibe im Torraum mit dem Schlittschuh ab. Per Videobeweis wurde gegen den Schützen entschieden.

Dann ging es Schlag auf Schlag; binnen fünf Minuten fielen eben so viele Tore. Köln ging mit drei großartig herausgespielten Treffern von Rob Collins (2) und Philip Gogulla scheinbar komfortabel in Führung, ließ dann aber etwas nach. Ingolstadt zeigte jene Qualitäten, mit denen es sensationell ins Finale gekommen war und schlug sofort zurück. Greg Classen und Robert Sabolic sorgten dafür, dass die Panther noch vor der zweiten Pause wieder im Spiel waren - 2:3.

[kein Linktext vorhanden]"Ich habe der Mannschaft in der zweiten Pause gesagt, dass wir trotz der beiden Gegentore auf dem richtigen Weg sind", sagte Krupp. "Fehler kommen vor und eine Klassemannschaft wie Ingolstadt nutzt das aus." Überragend war der zweifache Torschütze Rob Collins, der spät verpflichtete Kanadier erweist sich immer mehr als Top-Verstärkung.

Die 44. Minute brachte den "Schlüsselmoment" im Spiel. Gawlik vergab in Unterzahl eine große Chance zum Ausgleich, der Kölner Gegenzug brachte das 4:2 durch Chris Minard. Drei der vier Kölner Tore fielen durch Schüsse in die linke, obere Torecke, vielleicht ist das in den nächsten Spielen ein Rezept gegen den starken Ingolstädter Torhüter Timo Pielmeier. "Unsere Special Teams waren heute sehr gut", freute sich Krupp. "Wir haben kein Tor in Unterzahl kassiert, aber eines im Powerplay geschossen. Es ist aber nichts passiert, als dass wir mit einem Spiel vorne liegen, am Samstag geht es weiter", mahnte Krupp. "Ingolstadt ist sehr heimstark, wir müssen unser bestes Spiel spielen, wollen aber natürlich auch dort gewinnen."

Dann wird wohl auch Philip Riefers wieder dabei sein, der Kölner Stürmer hatte einen unangenehmen Abend. Erst traf ihn ein Schuss am Bein, so dass er nur mit Mühe vom Eis humpeln konnte. Als er wieder voll einsatzfähig war, traf ihn ein Puck am Ohr. Riefers wurde benommen in die Kabine begleitet und genäht. Danach kam er unter dem Jubel der Zuschauer zurück aufs Eis. Es ist schließlich Finale, da gibt es keine Verletzungen.

Köln: Aus den Birken - Tjärnqvist, Krupp, Marcel Müller, Falk, Hannula - Moritz Müller, Holmqvist, Gogulla, Collins, Minard - Lüdemann, Ankert, Weiß, Hagos, Tripp - Kranjc, Ohmann, Ticar, Riefers.

Tore: 1:0 (34:05) Collins (Gogulla/Tjärnqvist), 2:0 (35:05) Gogulla (Minard/Tjärnqvist), 3:0 (37:24) Collins (Weiß/Tjärnqvist), 3:1 (37:34) Classen (Boucher/ Bouck), 3:2 (39:03) Sabolic (Köppchen/Jeglic), 4:2 (43:40) Minard (Holmqvist/Collins). Strafminuten: Köln 12, Ingolstadt 14. Zuschauer: 15 167. Schiedsrichter: Piechaczek, Bauer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort