Kölner Haie Köln schlägt Meister Mannheim mit 5:2

KÖLN · Der seit Jahrzehnten begeisternde Eishockey-Klassiker zwischen den Kölner Haien und Adler Mannheim hielt auch am Freitagabend in der Lanxess-Arena, was man sich von ihm versprechen durfte. Hochklassiges, temporeiches Hockey mit Emotionen und großartiger Stimmung.

 Traf zum 3:1 für die Haie: Shawn Lalonde.

Traf zum 3:1 für die Haie: Shawn Lalonde.

Foto: dpa

Die Haie holten nach einem überragenden zweiten Drittel drei verdiente Punkte, sie schlugen den deutschen Meister mit 5:2 (0:1, 3:0, 2:1), boten dabei eine der besten Leistungen der letzten Jahre.

Der Stachel nach den beiden Heimniederlagen vom vergangenen Wochenende saß bei den Haien noch tief, gegen den Meister wollten sie Räume nutzen, ihre Schnelligkeit einsetzen und vor dem gegnerischen Tor effektiver spielen. Die Haie hatten anfangs bedingt durch zwei frühe Powerplays optisch mehr vom Spiel, überbrückten die Eisfläche mit schnellen Pässen, aber brachten die Scheibe wieder nicht ins Tor.

Mannheim machte es besser, die top besetzten Adler spielten natürlich ebenfalls auf hohem Niveau und kamen in der zehnten Minute durch eine klassische Eishockey-Situation zum 0:1: Schießen, Puck abfälschen und dem Torhüter die Sicht versperren. Jamie Tardif brachte die Scheibe am wieder einmal sehr starken Gustaf Wesslau vorbei ins Kölner Tor.

Einfaches Eishockey führt zum Erfolg und einfaches Eishockey brachte auch den Ausgleich. In der 22. Minute hatten die Adler zum ersten Mal Überzahl, doch Sinan Akdag fiel an der blauen Linie hin und verlor die Scheibe. Johannes Salmonsson ging mit dem Puck auf und davon, schoss zum 1:1 ein.

Das Unterzahltor schmeckte den Adlern gar nicht, sie ließen sich zu mehreren unfairen Aktionen hinreißen. Torhüter Dennis Endras verpasste Andreas Falk einen Stockstich in den Rücken, die fällige Matchstrafe blieb aus. Brandon Yip foulte Salmonsson von hinten, Danny Richmond begann eine Schlägerei mit Nick Latta und verlor deutlich. Köln nun wie im Rausch, Philip Gogulla brachte den Puck ins Tor, doch der Treffer zählte nicht (Torraumabseits).

Dann gingen die Haie durch ein Weltklasse-Tor in Führung, Ryan Jones spielte einen überragenden Pass quer übers Eis zu Per Aslund, der technisch perfekt vollendete. Die Adler überstanden eine doppelte Unterzahl und kassierten dann trotzdem noch das 3:1 durch einen schönen Alleingang von Shawn Lalonde.

Das zweite Drittel bot alles, was den Sport attraktiv macht, noch vor der zweiten Sirene trafen beide Teams noch Pfosten und Latte, es ging rauf und runter, die Zuschauer waren begeistert. Bis zur 50. Minute beruhigte sich das Spiel etwas, dann musste Wesslau wegen einer Verletzung behandelt werden.

Der Schwede machte weiter, seine Vorderleute kamen in der Schlussphase immer wieder zu gefährlichen Kontern, während Mannheim drückte, um ins Spiel zurück zu finden. Doch die Zeit wurde immer knapper für die Kurpfälzer. Fünf Minuten vor Schluss kassierten sie sogar noch eine Strafe, doch ausgerechnet in Unterzahl schaffte Jochen Hecht das 3:2 für den Meister.

Köln blieb aber in Überzahl und just nach Ablauf der Strafe traf Patrick Hager zum 4:2. Endras ging vom Eis, Köln konterte und Alexander Weiß traf sogar noch zum 5:2 ins leere Tor. Der Rest war Jubel in Rot und Weiß.

Köln: Wesslau, Eriksson, Lalonde - Jones, Aslund, Umicevic,Sulzer, Müller - Gogulla, Hager, Weiß,Lüdemann, Ankert - Salmonsson, Falk, Uvira, Zerressen - Latta, Stephens, Boucher
Tore: 0:1 (09:55) Tardif (Wagner/Metropolit), 1:1 (21:56) Salmonsson, 2:1 (31:16) Aslund (Jones/Lüdemann), 3:1 (36:42) Lalonde (Gogulla), 3:2 (55:50) Hecht (Arendt/Wagner), 4:2 (57:05) Hager, 5:2 (59:25) Weiß (Gogulla/Jones)
Strafminuten: Köln 12+10 Latta, Mannheim 22 + 10 Richmond
Zuschauer: 10.069

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