Kölner Playoff-Chancen Haie müssen auf ein Wunder hoffen

Köln · Die Kölner brauchen zwei Siege und Schützenhilfe, um sich noch für die DEL-Playoffs zu qualifizieren

 Reihenweise scheiterten die Haie in den vergangenen Spielen trotz bester Torchancen, wie hier Ryan Jones im Spiel gegen Düsseldorf an Goalie Tyler Beskorowany.

Reihenweise scheiterten die Haie in den vergangenen Spielen trotz bester Torchancen, wie hier Ryan Jones im Spiel gegen Düsseldorf an Goalie Tyler Beskorowany.

Foto: dpa

Mit bangen Blicken werden die Spieler der Kölner Haie heute Abend den Liveticker der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verfolgen. Ab 19.30 Uhr spielen die Krefeld Pinguine gegen den Tabellenletzten aus Schwenningen. Bei einem Krefelder Sieg schrumpfen die Kölner Playoff-Chancen deutlich zusammen.

Den zehnten Platz muss Köln noch erreichen und hat dazu noch zwei Spiele vor Augen, die es zu gewinnen gilt. Am kommenden Freitag Zuhause gegen den abgeschlagenen Vorletzten aus Straubing, am Sonntag beim Titelanwärter Red Bull München. Doch selbst wenn man zwei glatte Siege holt, muss man auf Schützenhilfe hoffen, denn Krefeld liegt zwei Zähler vor Köln, hat das bessere Torverhältnis und noch ein Spiel mehr zu bestreiten.

Die Pinguine müssten schon gleich zweimal gegen Teams verlieren, für die es um nichts mehr geht, denn nach Schwenningen spielen sie auch noch bei den Augsburger, die längst ausgeschieden sind. Eine Playoff-Qualifikation der Haie käme somit einem Wunder gleich, zumal Krefeld am Sonntag erst mit 5:2 gegen den ungefährdeten Spitzenreiter Mannheim gewonnen hat und damit Stärke demonstrierte.

Haie-Trainer Niklas Sundblad erklärte nach der fatalen Kölner 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gegen Iserlohn, man werde nicht aufgeben und alles versuchen. Was bleibt ihm auch übrig außer Durchhalteparolen? Er steht vor einem Scherbenhaufen, den er zum Teil mitverursacht hat.

Die Analyse des zu erwartenden Scheiterns wirdintern beim KEC längst vorgenommen worden sein, auf die Konsequenzen darf man gespannt sein. Das Schlimme an der Misere ist die Tatsache, dass die Kölner ihr Schicksal selbst in der Hand hatten. Denn vor einer Woche gewannen sie in Krefeld das Duell gegen den unmittelbaren Konkurrenten und hatten dann drei Heimspiele vor der (vermeintlich breiten) Brust.

Selbst nach der 1:4-Niederlage vom darauffolgenden Freitag gegen Hamburg lagen sie noch gut im Rennen, führten gegen Iserlohn mit 3:0, spielten von den letzten acht Minuten fünf in Überzahl, um am Ende doch nur einen Punkt zu holen. Dass sie es selbst vergeigt haben, wenn die Playoffs verpasst werden - das ist den Spielern bewusst. "Das war ein Nackenschlag", sagte Verteidiger Moritz Müller, der sich nach dem Spiel am Sonntag sichtlich betroffen den Medien stellte.

Er sagte: "Wir müssen jetzt eine Pause machen, die Köpfe frei bekommen, uns dann sammeln und die letzten beiden Spiele gewinnen."

Falls Krefeld heute Abend siegt und auf fünf Punkte Abstand (plus besseres Torverhältnis) davonzieht, dürfte die Motivation des Kölner Teams stark sinken, zumal fast alle ausländischen Spieler mit Sicherheit längst wissen, ob sie in der kommenden Saison noch in Köln antreten werden.

Genau an diesen im Eishockey so wichtigen Import-Spielern liegt es, ob das angestrebte Saisonziel erreicht wird oder nicht. Bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel Ryan Jones, haben die Haie bei ihren Einkäufen kräftig daneben gegriffen. In den beiden wichtigen Spielen gegen Hamburg und Iserlohn trafen ausschließlich die starken, einheimischen Kölner Philip Gogulla, Alexander Sulzer, Nick Latta und Marcel Ohmann. Jetzt müssen die Haie auf ein mittleres Wunder hoffen. Aber im Sport hat es ja schon alles gegeben.

Wenn es jedoch nicht klappt, wird mit dem Beginn der Playoffs am 11. März in der Kölner Arena wohl große Leere einkehren. Mit Ausnahme des Konzerts von Paul Simon und Sting (25. März) wird die Halle für den Rest des Monats nur an den Wochenenden bespielt - gestrichen wurde nach dem Tod von Udo Jürgens dessen geplantes Konzert am 28. März.

Jeder leere Tag sei ein schlechter Tag, hatte Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher kürzlich betont. Die Lücken lassen sich auch nicht mehr stopfen, denn Konzerte werden meist mit einjährigem Vorlauf geplant.

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