Am Sonntag kommen die Eisbären Berlin Haie feiern beim 6:2-Sieg ein rauschendes Fest

KÖLN · Es gehört zu den großen Verlässlichkeiten im Profisport, dass allein das Hier und Heute zählt. Als Niklas Sundblad vor genau einem Jahr seine Premiere als Trainer der Kölner Haie gab, erntete er Pfiffe von den Rängen und eine 0:1-Niederlage gegen die Krefeld Pinguine.

Das Tor zum 3:1: Der Kölner Charlie Stephens trifft in den Winkel.

Das Tor zum 3:1: Der Kölner Charlie Stephens trifft in den Winkel.

Foto: ISPFD / IPD UG

Der Schwede ahnte nach einer blutleeren Vorstellung seines Teams, welch schweres Erbe er als Nachfolger von KEC-Ikone Uwe Krupp da angetreten hatte. Am Freitagabend jubelten ihm und seiner Mannschaft mehr als 9000 Haie-Fans in der Lanxess-Arena zu. Wieder hieß der Gegner Krefeld, doch diesmal feierten die Kölner ein rauschendes Fest und schickten die Pinguine mit einem 6:2 (2:1, 3:0, 1:1) ans Tabellenende der Deutschen Eishockey Liga.

Für die Kölner begann der Abend mit drei Hiobsbotschaften. Der Ausfall von Verteidiger Frederik Eriksson (Muskelfaserriss) hatte sich am Donnerstag schon angekündigt, dann aber fielen kurzfristig mit Torwart Gustaf Wesslau (Rücken) und Patrick Hager (Magen-Darm) zwei weitere Topspieler aus.

Gut, dass der Tabellenvorletzte aus Krefeld mit der Empfehlung von fünf Niederlagen in Folge und entsprechender Verunsicherung in das kleine rheinische Derby startete. Immerhin konnten die Pinguine erstmals in dieser Saison auf ihren Stammtorwart Toms Duba bauen.

Ein Vorteil war dies allerdings nicht, denn nachdem der Gast in seinem ersten Überzahlspiel nach einer schönen von Henrik Eriksson abgeschlossenen Kombination überraschend in Führung gegangen war (5.), ließ Duba einen Schuss von Ryan Jones über die Stockhand rutschen. Für den kanadischen Hai bedeutete das 1:1 (8.) bereits den vierten Saisontreffer.

Der in pinkfarbenen Trikots (Charity-Aktion für Brustkrebs-Bekämpfung) auflaufende KEC leistete sich zwar eine Reihe von Stockfehlern, war insgesamt aber das bessere Team und hatte ein deutliches Chancenplus. Als Kapitän Moritz Müller Auge bewies und seinen Verteidigerpartner Alexander Sulzer blitzsauber freispielte, stand es nach den ersten 20 Minuten verdient 2:1 für die Haie. Auch, weil Daniar Dshunussow ein guter Vertreter von Wesslau war und gegen Daniel Pietta die Führung festhielt (17.).

In der Drittelpause muss dann irgendetwas in der Krefelder Kabine gründlich schief gegangen sein. Nach 4:03 Minuten im zweiten Drittel war die Partie jedenfalls entschieden. Erst traf Charlie Stephens nach schöner Vorarbeit von Jean-Francois Boucher (23.), dann vergab Alexander Weiß einen Penalty (24.), und schließlich kullerte Torsten Ankerts Schuss zum 4:1 über die Torlinie (25.).

Nach dem 5:1-Geschoss von Shawn Lalonde hatte Tomas Duba genug und ging für Patrick Klein vom Eis (35.). Klein hielt seinen Kasten bis zum sechsten Kölner Treffer durch Sebastian Uvira in der letzten Sekunde sauber, weil die Haie zwei Gänge rausnahmen, um Kräfte für das Wiedersehen mit Uwe Krupp als Trainer der Eisbären Berlin am Sonntag (17.45 Uhr, Lanxess-Arena) zu sparen. Trotz des 2:5 von Martin Schymainski (41.) geriet der sechste Saisonsieg nicht in Gefahr. Für Schrecken sorgte allein noch Haie-Maskottchen Sharky, das sich bei einer Tanzeinlage verletzte und die KEC-Ausfallliste an diesem Abend noch verlängerte.

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