DEL-Finale 3:1 - Kölner Haie gewinnen auch Spiel zwei gegen Ingolstadt

INGOLSTADT · Die Kölner Haie haben den zweiten und nächsten großen Schritt in Richtung ihrer neunten deutschen Eishockeymeisterschaft gemacht.

Der KEC gewann Spiel der zwei der Finalserie beim ERC Ingolstadt verdient mit 3:1 (2:1, 0:0, 1:0), zerstörte damit den Heimnimbus der bislang in sechs Playoff-Spielen Zuhause ungeschlagenen Panther und braucht vor Spiel drei am Montag (14.30 Uhr, Lanxess-Arena) noch zwei Siege um in der „best-of-seven“-Serie zu triumphieren und den ersten Titel nach 2002 nach Köln zu holen.

Wenn Defensive tatsächlich Meisterschaften gewinnt, dann sind die Kölner Haie der heiße Kandidat auf den Titel des deutschen Eishockeymeisters. Auch im zweiten Spiel der „best-of-seven“-Finalserie gegen den ERC Ingolstadt präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp wieder einmal als nahezu unüberwindliches Defensivmonster.

Vor dem alles überragenden Danny aus den Birken im Tor ließen die Haie um ihren umsichtigen Abwehrstrategen Daniel Tjärnqvist die offensiv- und heimstarken Ingolstädter auf Granit beißen.

Die Partie vor 4815 Zuschauern in der ausverkauften Saturn-Arena begann eigentlich optimal für die Gastgeber. Als KEC-Stürmer Rok Ticar in der Rückwärtsbewegung die Übersicht verlor und damit seine Gegenspieler aus den Augen, traf Derek Hahn im zweiten Nachschuss für den ERC nach nur 2:08 Minuten zur Führung.

Ausgerechnet Hahn, der in Spiel eins beim 2:4 in Köln noch gefehlt hatte und nun in die erste Sturmreihe der Bayern zu Thomas Greilinger und John Laliberte zurückkehrte. Die Arena tobte, Ingolstadt führt und Köln blieb unbeeindruckt.

Als Antwort setzte Rob Collins die Scheibe ans Gestänge (4.) – und die Haie blieben im „Wir zeigen eine Reaktion“ Modus. Routinier Mirko Lüdemann sorgte schließlich für den ständig in der Luft liegenden Ausgleich. Einen Schuss des 40-jährigen Ur-Hais fälschte Timothy Conboy unhaltbar für Timo Pielmeier zum 1:1 ab (8.). Der KEC blieb am Drücker und schlug zu.

Daniel Tjärnqvist brachte eine von Marcel Ohmann ins Angriffsdrittel gearbeitete Scheibe aufs Tor, wo wiederum Ohmann das Spielgerät zum 2:1 ins Netz abfälschte (16.). Die Haie hatten das Spiel gedreht, unter Kontrolle gebracht und Gegner und Publikum beeindruckt.

Das Team von Uwe Krupp fokussierte sich ab dem zweiten Drittel mehr und mehr auf die eigene Defensivstärke. Der KEC ließ kaum Chancen der Ingolstädter zu und wenn, dann beherrschte Danny aus den Birken die Szenerie. Wie gegen den durchgebrochenen Ziga Jeglic (37.), dem er mit dem Fanghandschuh den Ausgleich verwehrte.

Auch in Unterzahl blieben die Gäste cool. Der ERC kam kaum zu Schüssen und schien trotz allen Einsatzes zunehmend ratlos. Woran sich auch im Schlussdurchgang nichts änderte. Die Verzweiflung und der Frust bei Ingolstadt nahm in dem Maße zu wie auf Seiten der Kölner Coolness und Selbstbewusstsein.

Warum die Haie dieses Spiel für sich entschieden, demonstrierte das letzte Unterzahlspiel, als Mika Hannula auf die Strafbank musste (54.). Die Kölner arbeiteten so intensiv, zweikampf- und laufstark, dass die Ingolstädter in zwei Minuten nur zu einem Torschuss kamen, den Conboy an die Maske von aus den Birken setzte.

Der KEC-Goalie war auch von diesem Einschlag weder aus der Ruhe noch aus der Position zu bringen. Als letzte Maßnahme nahm ERC-Coach Niklas Sundblad dann seinen Torwart Timo Pielmeier 70 Sekunden vor Ende zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Vergeblich, denn diese Maßnahme führte 16 Sekunden vor Schluss nur zum 3:1 durch Chris Minards siebten Playoff-Treffer für die Kölner.

„Wir haben überragend als Team gearbeitet, gekämpft und die Zweikämpfe gewonnen. Wenn wir Ingolstadt so wenige Chancen lassen, sind wir die beseere Mannschaft“, erklärte Danny aus den Birken als „Spieler des Spiels“.

Statistik zum Spiel

  • Köln: Aus den Birken; Krupp, Tjärnqvist; Holmqvist, Mo. Müller; Ankert, Lüdemann; Kranjc; Minard, Collins, Gogulla; Ma. Müller, Falk, Hannula
  • Ankert, Lüdemann; Weiß, Hagos, Tripp; Riefers, Ticar, Ohmann.
  • SR.: Brüggemann/Zehetleitner.
  • Zuschauer: 4815.
  • Tore: 1:0 Hahn (2:08), 1:1 Lüdemann (7:33/Falk), 1:2 Ohmann (15:39/Riefers, Tjärnqvist), 1:3 Minard (19:44/Gogulla, Collins).
  • Strafminuten: Ingolstadt 6; Köln 10.
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