Ein Torwart und eine Rekordjägerin Das sind die Sportlerwahl-Kandidaten Michael Rieder und Annika Zeyen

BONN · Sie zählen zu den Kandidaten für die Wahl zum GA-Sportler des Jahres 2018: Michael Rieder vom Handball-Regionalligisten TSV Bonn rrh., und Annika Zeyen, Weltklasse im Rennrollstuhl.

 Daumen hoch: Annika Zeyen hat sich auch in ihrer zweiten Sportkarriere etabliert.

Daumen hoch: Annika Zeyen hat sich auch in ihrer zweiten Sportkarriere etabliert.

Foto: Müller

Es ist soweit: Die Leser des General-Anzeigers wählen den GA-Sportler des Jahres 2018. Insgesamt elf Monatssieger stehen zur Wahl. Im Laufe dieser Woche werden alle Kandidaten vorgestellt – zum Auftakt Handball-Torwart Michael Rieder und Rennrollstuhlfahrerin Annika Zeyen.

Michael Rieder: Ein Top-Torwart

Sein heimlicher Traum ging nicht in Erfüllung. Nachdem der TSV Bonn rrh. sensationell stark mit acht Siegen in Folge in die Regionalliga gestartet war, wagte Michael Rieder im vergangenen November bereits den Blick nach oben. „Die 3. Liga würde mich schon reizen“, sagte der Torwartroutinier, der im Sommer 2017 zum TSV gekommen war und dort gleich mit überragenden Leistungen überzeugte. Am Ende sollte es für die Beueler nicht ganz zum Aufstieg reichen. Aber auch Platz drei war ein mehr als respektables Ergebnis.

Rieder hatte daran einen entscheidenden Anteil. Der Keeper, der bei Bayer Dormagen immerhin drei Bundesliga-Spiele bestritten hat, brachte die gegnerischen Offensivreihen mit seinen starken Paraden regelmäßig zur Verzweiflung. So hielt er etwa im Oktober gegen den HC Wölfe Nordrhein seinen Kasten 15 Minuten am Stück sauber, was ihm die Nominierung und schließlich den Titel als GA-Sportler des Monats September/Oktober einbrachte.

„Das freut mich riesig. Ich bin ja im Gegensatz zu den anderen Kandidaten nur auf regionaler Ebene unterwegs“, bejubelte Rieder seine Auszeichnung. Nun will er sich auch bei der Jahreswahl gegen all die Olympiasieger und Weltmeister durchsetzen.

Annika Zeyen: Goldmädchen aus Hennef

Zu denen gehört Annika Zeyen. Das „Goldmädchen aus Hennef“ gewann 2012 die Goldmedaille bei den Paralympics mit der deutschen Rollstuhl-Basketballnationalmannschaft, 2008 und 2016 holte sie jeweils Silber. Danach beendete die heute 33-Jährige ihre Karriere nach 382 Länderspielen. Doch ohne Sport ging nicht. Also sattelte Zeyen um und setzte sich in den Rennrollstuhl.

Und gehört auch da gleich wieder zur Spitze. Sogar der Weltspitze. Nach nur wenigen Monaten Training fuhr sie im November beim New York Marathon, dem bestbesetzten Rennen der Welt, auf Platz sechs. Zuvor schon war sie beim Berlin-Marathon als Gesamtdritte Deutsche Meisterin geworden. Auch deshalb wählten sie die Leser des GA mit mehr als 50 Prozent der Stimmen zur Sportlerin des Monats November.

Ein Bandscheibenvorfall im Februar warf sie im Training danach jedoch weit zurück. Trotzdem stellte sie im August einen Deutschen Rekord über 5000 Meter auf und qualifizierte sich für die Paralympics-Europameisterschaft in Berlin. Teilnehmen konnte sie an dieser jedoch nicht. Die Schmerzen im Rücken waren zu groß, am Renntag sagte sie ihren Start ab. „Ich habe sechs Monate lang alles gegeben, um die Verletzung zu überwinden. Doch am Ende hat es nicht gereicht“, sagt Zeyen über die verpasste Chance. Das Ende ihrer Ambitionen soll dies jedoch nicht sein. Denn das große Ziel sind die Paralympics 2020 in Tokio.

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