Vor der Rekordkulisse von gut 800 Zuschauern, davon alleine 500 aus der Domstadt, begann die Mannschaft von Trainer Mustafa Cansiz taktisch sehr diszipliniert und verhinderte mit viel Einsatz, dass die favorisierten Fortunen zu ihrem Spiel fanden. Hinzu kam, dass sie ihre Möglichkeiten dieses Mal fast optimal nutzte. Mit einem direkten Freistoß aus 18 Metern traf Stefan Ullmann unhaltbar zum 1:0 nach 20 Minuten.

In der Erkenntnis, dass man den Meisterschaftskandidaten weitgehend kontrollieren kann, setzten die Troisdorfer nach und wurden kurz vor der Pause erneut belohnt: Bei seinem 17. Saisontreffer narrte Deniz Millitürk nach einem Zuspiel von Ullmamm die Kölner Hintermannschaft und schloss mit dem 2:0 ab (43.). Auch in der zweiten Hälfte lief zunächst alles weiter nach Plan. Bei den Gästen auf den Rängen schwand allmählich der Glaube an einen Auswärtssieg.

Es wäre auch wohl alles entschieden gewesen, wenn Christian Sadowski nicht aus sieben Metern am Kölner Schlussmann gescheitert wäre (60.). So kam die Fortuna durch einen Freistoß zum 2:1 von Marc Böing wieder ins Spiel zurück (68.). Noch einmal bot sich den Gastgebern die Gelegenheit, dem Gegner den K.o. zu verpassen, aber auch Millitürk konnte den Fortunen-Keeper nicht überwinden (80.).

So wurde die Schlussphase und vor allem die Nachspielzeit aus Troisdorfer Sicht unnötig dramatisch: Zunächst glich Marco Stasiulewski mit einem sehenswerten Fallrückzieher aus (90. + 1), dann sorgte ausgerechnet der vor der Saison von den Sportfreunden nach Köln gewechselte Rashid Bouallal mit dem 2:3 für Jubel bei den Gästen und Fassungslosigkeit bei den Hausherren (90. + 4). "So grausam kann Fußball sein", sah Cansiz seine Spieler um den Lohn einer tollen Leistung gebracht.

SF Troisdorf: Mertschat, Kapitza, Hanisch, Mäkelmann (75. Tomanek), Zengin, Dorst, Dahmani, Ullmann, Ngatse (68. Mostowfi), Sadowski, Millitürk.