GA-Serie Sonntagskicker Spaßfußballer mit eingebauter Torgarantie

Bonn · Thomas Weißkopf vom SV Ennert-Küdinghoven II trifft in der Kreisliga C nach Belieben. Mit seinen 39 Toren hat er großen Anteil daran, dass sein Team vor dem Aufstieg steht. In der Jugend hatte er die Lust am Vereinsfußball verloren.

 Die Ennerter Tormaschine: Thomas Weißkopf traf in dieser Saison schon 39 Mal.

Die Ennerter Tormaschine: Thomas Weißkopf traf in dieser Saison schon 39 Mal.

Foto: MLH

Die Mitspieler laufen zu Thomas Weißkopf und klatschen mit ihm ab. Wieder einmal liegt der Ball nach einem Schuss von Weißkopf im Tor des Gegners.

Diese Situation hat beim C-Kreisligisten SV Ennert-Küdinghoven II in dieser Saison wahrlich keinen Seltenheitswert: Bereits 39 Mal war der Mittelstürmer bislang erfolgreich und hat großen Anteil daran, dass sein Team kurz vor dem Aufstieg in die B-Klasse steht. Auch die Torjägerkrone in der Staffel zwei ist ihm bei satten 22 Treffern Vorsprung auf den ersten Verfolger nicht mehr zu nehmen.

„Momentan bin ich nicht schlecht vor dem Tor und mache meine Buden. Aber hauptsächlich ist es eine Mannschaftsleistung, denn wenn die Bälle von den Kollegen nicht gut kommen, hat man auch keine Chance, so viele Tore zu schießen“, sagt Weißkopf äußerst bescheiden über seine herausragende Ausbeute.

Bester Schütze der Liga

Bereits in der letzten Saison war er mit 26 Treffern bester Schütze der Liga, nun hat er die Quote noch einmal deutlich gesteigert. Ein spezielles Erfolgsgeheimnis hat er dabei nicht: „Wenn ich den Ball habe, schieße ich.“

Der Torriecher gepaart mit seiner Schnelligkeit und guter Technik führt längst dazu, dass die Gegner den 22-jährigen VWL-Studenten unter Sonderbewachung nehmen. Doch ob Manndeckung oder zwei direkte Gegenspieler – Weißkopf trifft trotzdem: Beim 8:2 gegen die Zweitvertretung des BSV Roleber gelangen ihm fünf Tore, zum 13:0 gegen den SC Muffendorf steuerte er vier Treffer bei, und erst am vorletzten Spieltag sorgte er mit zwei Toren, darunter der Siegtreffer in der Nachspielzeit, für den 2:1-Erfolg gegen Rot-Weiß Beuel.

Der richtige Riecher

„Mit seinen Toren ist Thomas maßgeblich an unserer Tabellenführung beteiligt. Er ist dabei ein absoluter Teamplayer und sieht sich nicht als Star des Teams“, findet Trainer Robert Vallone nur lobende Worte für seinen Stürmer. Ähnlich sieht es auch Kay Kirschner, der die erste Ennerter Mannschaft in der Kreisliga A trainiert: „ Er geht die richtigen Wege und hat irgendwie immer das Gespür dafür, wohin der Ball kommen könnte.“

Zwar stand Weißkopf in dieser Saison nur zweimal bei der Ersten auf dem Platz, doch gleich in seinem Premierenspiel sorgte er mit zwei Toren für den 3:2-Sieg über den SV Wormersdorf.

Bei seiner aktuellen Erfolgsgeschichte ist es kaum vorstellbar, dass er einst in seiner Jugendzeit den Spaß am Fußball verloren hatte. Nach den ersten gesammelten Erfahrungen beim FV Preußen Bonn wechselte er zur JSG Beuel, fühlte sich dort allerdings nicht wohl.

„Es herrschte ein gewisser Leistungsdruck, auf den ich keine Lust hatte, und es gab auch Differenzen mit dem Trainer. Fußball war für mich immer ein Hobby, deshalb habe ich damals mit 14 Jahren erst einmal aufgehört“, sagt Weißkopf.

Danach spielte er vorerst nur noch in einer Freizeitgruppe und wurde vor rund drei Jahren von Schulfreunden überredet, nach Ennert-Küdinghoven zu kommen: „Nach dem Abitur hatte ich wieder mehr Zeit und habe mich im Winter dazu entschlossen, erneut im Verein zu spielen.“

Toreschießen gelingt in beiden Teams

Da er ab dem Sommer studienbedingt wohl nicht mehr in Bonn sein wird, ist jedoch noch ungewiss, ob und wo er bald auf Torjagd geht. „Es hat schon Spaß gemacht, in der Kreisliga A zu spielen, weil es ein anderes Niveau ist. Grundsätzlich ist es mir aber egal, ob ich in der ersten oder zweiten Mannschaft spiele“, sagt Weißkopf zu seinen möglichen Zukunftsaussichten auf dem Ennert. Das Toreschießen gelingt ihm ohnehin in beiden Teams.

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