Mittelrheinliga Nervenaufreibendes Derby zwischen Hennef und Siegburg

HENNEF · Der neutrale Besucher des Fußball-Mittelrheinligaduells zwischen dem FC Hennef 05 und dem Siegburger SV 04 wäre sicherlich voll auf seine Kosten gekommen. Hennef hat beim 2:1 gegen Siegburg 04 das bessere Ende für sich.

 Ein verbissenes Duell lieferten sich der FC Hennef mit Sakae Iohara (r.) und der SSV 04 mit Lucas Inger.

Ein verbissenes Duell lieferten sich der FC Hennef mit Sakae Iohara (r.) und der SSV 04 mit Lucas Inger.

Foto: Wolfgang Henry

Glückselig waren am Ende aber nur die Spieler, Trainer und Fans der Hennefer, die sich schließlich in der bis zum Abpfiff offenen Begegnung mit 2:1 (2:0) durchsetzen.

Es entwickelte sich von Beginn an eine Partie, die nicht nur die Nerven der Verantwortlichen auf den Trainerbänken auf eine harte Probe stellten. Den besseren Start hatten zweifellos die Hausherren: André Klug setzte sich in einem Laufduell gegen SSV-Verteidiger Markus Wipperfürth durch und traf dann aus spitzem Winkel unhaltbar zum 1:0 ins kurze Eck (6.). Eine Minute später sorgte dann der Hennefer „Sechser“ Bünyamin Kilic für Aufregung, als er nach einem Zusammenprall mit einem Mitspieler zunächst bewusstlos liegen blieb. Wenig später wollte er zwar wieder aufs Feld, wurde dann aber doch sicherheitshalber mit dem Krankenwagen abtransportiert.

Den Offensivdrang der Mannschaft von FCH-Trainer Sascha Glatzel stoppte die Szene aber nicht, zumal die Siegburger mit einem kapitalen Fehler des ansonsten sicheren Torhüters Michael Vogel und des Innenverteidigers Aaron Wieland beim 2:0 erneut durch Klug aktive Mithilfe leisteten (13.). Klug mit einem deutlich hörbaren Pfostentreffer (26.) und Johannes Jahn, der aus acht Metern an Vogel scheiterte (32.), hätten für eine bessere Ausbeute vor der Pause sorgen können. Stattdessen brachte Felix Heinz, der nach einem Konter über Zakaria Harrach aus kurzer Entfernung traf, das Team des Siegburger Trainers Kinan Moukhmalji wieder heran (41.).

Nach dem Seitenwechsel war die Hennefer Hintermannschaft dann 20 Minuten lang völlig von der Rolle. Was die Gäste aber in dieser Zeit an Tormöglichkeiten ausließen, brachte Moukhmalji an den Rand der Verzweiflung. Nach einem von Jahn an die Querlatte des eigenen Tores abgefälschten Ball (47.) musste FC-Keeper Niclas Altmann gegen Felix Heinz klären und hatte bei einem Lattentreffer von Julian Fälber und beim Nachschuss von Wipperfürth, den Kuss Kunzika auf der Linie klärte, auch das nötige Glück.

„Wenn wir da den Ausgleich machen, läuft das Spiel sicher ganz anders“, war der SSV-Coach sicher, und auch Glatzel gestand nachher ein, dass der Tabellenzweite diese Phase nur mit viel Dusel überstanden hatte. Anschließend machte Vogel, der gegen die frei zum Schuss kommenden Dennis Eck und Klug Sieger blieb, seinen Patzer aus der ersten Halbzeit wett (73., 74.).

Siegburg drängte weiter und wollte wenigstens einen Punkt mitnehmen. Vorerst musste aber Wieland bei einem Konter der Gastgeber den Querpass von Suheyel Najar auf den frei in der Mitte mitgelaufenen Klug abfangen, bevor es in der Nachspielzeit den letzten Aufreger gab: Nach einem Zweikampf von Kunzika mit dem eingewechselten Cihan Duman im Strafraum forderten die Kreisstädter vergeblich einen Elfmeter.

Durch den Sieg im Derby ist dem Glatzel-Team der zweite Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Nach dem Last-Minute-Erfolg des TV Herkenrath gegen Bergisch Gladbach (3:2 in der Nachspielzeit) sind aber auch die Chancen auf den Meistertitel nur noch theoretischer Natur.

FC Hennef 05: Altmann, Genesi, Ehrenstein, Kunzika, Viehweger, Roder, Kilic (14. Schöller), Jahn, Iohara (72. Eck), Najar, Klug (86. Stoffels).

Siegburger SV 04: Vogel, Wieland, Hahn, Jung, Wipperfürth, Inger, Pöttgen (88. Duman), Harrach, Heinz, Fälber, Welt.

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