Leere Kassen in der Mittelrheinliga FC Blau-Weiß Friesdorf hat finanzielle Probleme

Bonn · Der TSC Euskirchen hat seine Mannschaft aus finanziellen Gründen aus der Fußball-Mittelrheinliga zurückgezogen. Das gleiche Schicksal droht mutmaßlich dem FC Blau-Weiß Friesdorf.

„Die Kassen sind leer“, sagte Giuseppe Brunetto, Trainer des FC Blau-Weiß Friesdorf, am Mittwoch. Zudem war am Sonntag Gerd Schäfer aus gesundheitlichen Gründen als FC-Vorsitzender zurückgetreten.

Verpflichtungen beispielsweise gegenüber der Stadt werde der Verein laut Schäfer uneingeschränkt nachkommen. „Der Bau des Vereinsheims ist erfreulicherweise mit Mitteln der Stadt Bonn bezuschusst worden. Ein entsprechender Nachweis muss gegenüber der Stadt Bonn bis zum 31. Dezember 2018 erbracht werden. Und dies wird selbstverständlich auch geschehen“, erklärte Schäfer.

Am Montag erfuhr die Mannschaft von FC-Geschäftsführer Kay Kirschner vom Rücktritt und dem Ernst der Lage. „Bis auf weiteres kann der Verein den finanziellen Verpflichtungen gegenüber Spielern und Trainern nicht nachkommen“, erklärte Kirschner.

Bis gestern sollten sich die Spieler daraufhin erklären, ob sie trotzdem zumindest bis zur Winterpause weiter das Trikot des FC tragen. „Mit einer Ausnahme wollen alle weitermachen“, berichtete Brunetto. „Wir sind froh, dass wir den Spielbetrieb unter diesen Umständen zunächst bis zur Winterpause aufrechterhalten können“, sagte Kirschner. „Wir wollen die erste Mannschaft nicht sterben lassen und werden deshalb die nächsten Wochen nutzen, um neue Geldgeber zu suchen“, erklärte der FC-Geschäftsführer.

„Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, die unter diesen Umständen weitermachen wollen“, sagte Brunetto, der am Sonntag mit seiner Mannschaft beim FC Frechen 20 antritt und auf eine Jetzt-erst-recht-Reaktion hofft. Laut Brunetto warten Spieler und Trainer bereits seit geraumer Zeit auf ihr Geld.

„Die Umstände sind schwierig“, meinte der FC-Trainer. „So fahren wir auf eigene Rechnung mit Privatautos zu den Spielen.“ Als erste Konsequenz will Brunetto das Training bis auf weiteres von vier auf drei Einheiten pro Woche reduzieren. Laut FC-Geschäftsführer Kay Kirschner ist der Spiel- und Trainingsbetrieb der Jugend von den finanziellen Problemen rund um die erste Mannschaft nicht betroffen.

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