Eine zähe Angelegenheit für SC 07 Bad Neuenahr

Der SC 07 Bad Neuenahr hat sich zum Abschluss der Hinrunde der Bundesliga mit 4:1 (2:1) bei Bayer 04 Leverkusen durchsetzen können. Somit belegen die Kurstädterinnen einen hervorragenden vierten Tabellenplatz nach der Hälfte der Spiele.

 Leverkusens Feride Bakir (links) im Zweikampf gegen ihre ehemalige Mitspielerin Lena Goeßling. Beiden gelang gestern ein Treffer.

Leverkusens Feride Bakir (links) im Zweikampf gegen ihre ehemalige Mitspielerin Lena Goeßling. Beiden gelang gestern ein Treffer.

Foto: Thomas Weber

Leverkusen. Der SC 07 Bad Neuenahr hat sich zum Abschluss der Hinrunde der Frauenfußball-Bundesliga mit 4:1 (2:1) bei Bayer 04 Leverkusen durchsetzen können. Somit belegen die Kurstädterinnen einen hervorragenden vierten Tabellenplatz nach der Hälfte der Spiele. An der Ahr herrscht vollste Zufriedenheit.

Natürlich kann auch Trainer Thomas Obliers zufrieden mit dem Resultat seiner Arbeit sein. Elf Spiele brachten sieben Siege und damit 21 Punkte. Da gerät der bisherige Rekord aus der Spielzeit 2005/2006 (44 Punkte) in Gefahr. 34 geschossene Tore sprechen dazu eine deutliche Sprache, mehr schoss bisher nur der 1. FFC Frankfurt. Bad Neuenahr erzielte während der gesamten vergangenen Spielzeit nur 36 Treffer. Ein Zeichen weiterhin gewachsenen Selbstbewusstseins. Und da ist es auch klar, dass die Mannschaft von der Ahr mal eine Partie wie am Sonntag trotz durchschnittlicher Leistung gewinnen kann.

Denn hier zeigte die Obliers-Elf beileibe nicht ihre stärkste Seite. Das Team tat sich schwer, das Spiel war regelrecht zäh. "Heute hat uns die Spritzigkeit gefehlt, man hat gemerkt, dass die meisten Spielerinnen die Woche über unterwegs mit Nationalmannschaften waren", so Obliers, der seinem Team das Bemühen nicht absprach: "Wir haben ständig was versucht und wollten auch, aber es lief wenig zusammen. Dazu kam der tiefe und unebene Boden, das ist auch nicht unbedingt unser Ding." Leverkusen habe gut gestanden, aber der SC 07 habe die Zweikämpfe angenommen und gut dagegen gehalten, fand Obliers auch Positives am Spiel seiner Schützlinge.

Die hatten die Partie in der Farbenstadt eigentlich auch im Griff, ließen die Gastgeberinnen nicht zur Entfaltung kommen. Und dennoch ging der Aufsteiger dank einer Ex-Neuenahrerin in Führung. Feride Bakir war es, die in der 21. Minute nach Ecke von Lisa Schwab die erste gute Chance der Platzfrauen per Kopf zum 1:0 nutzte. Der Treffer der türkischen Nationalkickerin zeigte Wirkung, denn jetzt war der SC 07 wach. Zwei Minuten dauerte es, da war der Ausgleich gefallen. Leonie Maier brachte den Ball von der Mittellinie aus vors Leverkusener Tor, wo Celia Okoyino da Mbabi per Direktabnahme zum 1:1 einnetzte.

Lisa Schmitz im Bayer-Tor war chancenlos, auch weil zwei Abwehrspielerinnen zuschauten anstatt einzugreifen. Drei Minuten später hatte Schmitz dann zum zweiten Mal keine Chance. Dieses Mal nahm da Mbabi den Ball nach einer Ecke von Lena Goeßling direkt und hämmerte ihn zum 1:2-Pausenstand unter die Querlatte. Das waren die aufregendsten fünf Minuten einer Partie, die danach wieder vor sich hin plätscherte. Leverkusens Trainerin Doreen Meier reagierte in der Pause, brachte die offensive Eunice Beckmann für Lena Steinbach. Meier musste auch die Torfrau tauschen, weil sich Lisa Schmitz gegen Ende der ersten Halbzeit bei einer Rettungstat gegen da Mbabi verletzt hatte.

So kam Elena Jaeschke zu ihrem Bundesligadebüt, bei dem sie gleich beste Chancen von Leonie Maier (51.), Nicole Rolser (52.) und Ramona Petzelberger (57.) entschärfte. Leverkusener Offensivbemühungen waren dagegen kaum zu sehen. Schließlich setzte Bad Neuenahr seine Überlegenheit auch in Treffer um. Nachdem Nicole Rolser in der 74. Minute schneller als Bayer-Schlussfrau Jaeschke gewesen war, spielte sie den Ball zu Petzelberger, die ihn nur noch über die Linie schieben musste. Und als Lena Goeßling nach Foul an Bianca Rech drei Minuten später zum Freistoß ansetzte und alle auf eine Flanke warteten, verwandelte sie direkt zum 1:4-Endstand.

SC 07 Bad Neuenahr: Nadine Richter, Laura Stoerzel, Claudia Götte (46. Ramona Petzelberger), Celia Okoyino da Mbabi (78. Lisa Umbach), Lena Goeßling (79. Julia Debitzki), Nicole Rolser, Marie Pyko, Sara Doorsoun, Leonie Maier, Peggy Kuznik, Bianca Rech.

Tore: 1:0 Feride Bakir (21.), 1:1 Celia Okoyino da Mbabi (23.), 1:2 Celia Okoyino da Mbabi (26.), 1:3 Ramona Petzelberger (75.), 1:4 Lena Goeßling (78.).

Schiedsrichterin: Marina Wozniak (Herne). Zuschauer: 250.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort