Mittelrheinliga Die fatalen Folgen eines Gegentores

Rhein-Sieg-Kreis · "Wir verlieren zu schnell den Faden. Gerade die jungen Akteure machen dann viele Fehler und treffen falsche Entscheidungen", klagt Cansiz, Trainer des SF Troisdorfs, vor dem Heimspiel gegen den Wegberg-Beeck (Freitag, 20 Uhr, Aggerstadion).

Mittelrheinliga: Die fatalen Folgen eines Gegentores
Foto: Müller

Mustafa Cansiz sieht die Vorstellungen seiner Mannschaft derzeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zwar ist der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten SF Troisdorf mit seinem Team nach wie vor ungeschlagen, doch die beiden jüngsten Unentschieden haben dem Coach des Aufsteigers zu denken gegeben.

Die Gegentore sind es, die dem Übungsleiter Kopfzerbrechen bereiten. Oder vielmehr: die Folgen der Gegentore. Nun ist es nicht etwa so, dass es anderen Mannschaften nichts ausmachen würde, wenn der Ball im eigenen Netz zappelt. Doch die Troisdorfer stellten beim 2:2 in Hennef wie auch beim 1:1 in Dürwiß das Fußballspielen in der Folgezeit komplett ein.

"Wir verlieren zu schnell den Faden. Gerade die jungen Akteure machen dann viele Fehler und treffen falsche Entscheidungen", klagt Cansiz vor dem Heimspiel gegen den FC Wegberg-Beeck (Freitag, 20 Uhr, Aggerstadion).

"Aus diesen Erfahrungen müssen wir lernen. Ich hoffe, dass wir von Spieltag zu Spieltag cleverer werden", meint Cansiz, der Wegberg als bestes Team der Liga sieht. Kein Wunder, verstärkte sich der Oberliga-Absteiger doch unter anderem mit dem langjährigen Profi Macchambes Younga-Mouhani. "Wir werden sicher unter Druck geraten", fürchtet der Troisdorfer Coach und hofft, dass seine Elf mental stärker auftritt als zuletzt.

Für den Spitzenreiter TSV Germania Windeck ist die Mittelrheinliga dagegen ein Spaziergang - was die Übungseinheiten angeht. "Die letzte englische Woche hat viel Kraft gekostet. Deshalb sind wir am Dienstag nur spazieren gegangen", sagt Trainer Hermann-Josef Werres. Dass sein neu formiertes Team die Tabelle anführt, will der Ex-Profi nicht überbewerten. "Das ist nur eine Momentaufnahme.

Wir sind froh, dass wir schon zwölf Punkte haben", erklärt er vor der Partie bei der SpVg Wesseling-Urfeld (Sonntag, 15.15 Uhr), bei der er heftige Gegenwehr erwartet. "Jupp Farkas wird seine Elf nach der Schlappe von Hennef schon heiß machen", weiß Werres um die psychologischen Fähigkeiten seines Kollegen. Immerhin füllt sich der Windecker Kader wieder. Michael Henseler, Jack Aygül, Dominic Spitali und Christopher Land kehren ins Aufgebot zurück.

Weiter lernen will auch Aufsteiger TuS Oberpleis, der beim SV Rott gastiert (Sonntag, 15 Uhr). "Wir bleiben auf dem Boden. Für uns geht es in erster Linie darum, uns Sicherheit im Kampf gegen den Abstieg zu verschaffen", dämpft auch Werres' Kollege Jürgen Hülder allzu hohe Erwartungen an das bislang noch unbesiegte Team der Siebengebirgler.

Zwar macht sich der Übungsleiter keine Sorgen um die taktische Disziplin seiner Elf. "Aber es nützt nichts, jede Woche den gleichen Stiefel herunterzuspielen. Wir müssen uns auf den jeweiligen Gegner einstellen können", erklärt der Coach. Gerade im Hinblick auf die Begegnung in Rott ist das für Hülder von entscheidender Bedeutung. "Rott kommt über den Kampf und den Einsatzwillen und ist sehr zweikampfstark. Da heißt es von Anfang an dagegenzuhalten; sonst brauchen wir gar nicht hinzufahren", sagt er.

Mit breiter Brust tritt indes der FC Hennef 05 beim FC Hürth an (Sonntag, 15 Uhr) - wenn die Partie nach dem tragischen Unglücksfall des Hürther Kapitäns Kosta David, der am vorigen Wochenende zusammenbrach und reanimiert werden musste, überhaupt angepfiffen wird.

Da der Spieler glücklicherweise wieder bei Bewusstsein ist, geht FC-Coach Marco Bäumer davon aus, dass ge-spielt wird. "Unser Selbstbewusstsein hat durch das 2:2 gegen Troisdorf oder die vier Gegentore gegen Wesseling-Urfeld nicht gelitten. Wir fahren nach Hürth, um dort zu gewinnen, und werden auftreten wie in einem Heimspiel", kündigt Bäumer eine offensive Gangart an.

Zudem ist Sascha Jagusch wieder fit und soll von Beginn an spielen. "Wir müssen wenigstens einen auf dem Platz haben, der den Jungs Bescheid sagt, dass noch einer hinten bleibt", grinst der Übungsleiter. Ebenfalls wieder dabei sind Bünyamin Kilic und Kamil Niewiadomski; Claudio Marino und Florian Schöller fallen noch aus.

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