Nach "Magath raus"-Rufen: Coach fordert Geduld

London · Von "Magath raus"-Rufen begleitet schlich der glücklose Felix Magath zurück in die Kabine des FC Fulham. Nach der 0:1-Heimpleite gegen Aufsteiger Wolverhampton Wanderers, der dritten Pleite im dritten Saisonspiel, haben die Fans des Londoner Premier-League-Absteigers genug.

 Felix Magath hat bei den Fans seinen Kredit verspielt. Foto: Tal Cohen

Felix Magath hat bei den Fans seinen Kredit verspielt. Foto: Tal Cohen

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Statt aus der Zweiten Liga direkt wieder Kurs auf die Rückkehr ins Oberhaus zu nehmen, sieht es für Magath und Fulham derzeit eher nach Abstiegskampf aus.

Im Stadionmagazin hatte der deutsche Coach die Fans im Craven Cottage noch um Geduld gebeten. Danach blieb ihm nur noch "Sorry" zu sagen. Seine Gesamtbilanz in Fulham klingt erschreckend: 15 Spiele, drei Siege, drei Unentschieden, neun Niederlagen seit Amtsantritt im Februar. "Wir brauchen Zeit. Wir haben ein junges Team. Ich wusste, dass der Saisonbeginn hart für uns werden wird", erklärte Magath. "Als Trainer muss ich aber nicht nur das Ergebnis beurteilen, sondern auch die Zusammenhänge."

Den Weg, vornehmlich auf Talente aus den eigenen Reihen zu setzen, verteidigt der 61 Jahre alte Trainer weiter. Am Mittwoch standen acht Kicker im Kader, die 21 Jahre oder jünger sind. Darunter der erst 17-Jährige Patrick Roberts über 90 Minuten. "Natürlich kann man darüber diskutieren, ob es richtig ist, so sehr auf den Nachwuchs zu setzen. Ich denke, für den Verein ist es das. Dass man diese Entscheidung nach drei Spielen gleich infrage stellt, ist für mich schon überraschend", meinte der Coach zur Reaktion einiger Fans. Von Fulham-Besitzer Shahid Khan erhielt Magath in diesen Tagen Rückendeckung für den Neuaufbau des Clubs.

Magaths Ansatz, auf spielerische Lösungen zu setzen, erweist sich im von der Physis geprägten englischen Fußball allerdings als bislang wenig erfolgversprechend. Für die wesentlich wuchtigeren Wanderes traf Bakary Sako bereits in der 15. Minute. "Dafür übernehme ich die Verantwortung", sagte Magath zu seiner Marschroute.

Bis zum Ende der Transferperiode am 31. August will Magath seine Mannschaft dennoch verstärken. Das ist vor allem in der Defensive notwendig. "Ich suche noch zwei bis drei Spieler. Vor allem für die Abwehr", gab Magath zu. Er würde gerne einen der beiden aus der Bundesliga bekannten Keeper Gabor Kiraly (1860 München) oder - laut Informationen der "Abendzeitung" - Timo Hildebrand (vereinslos) nach Fulham locken. Einen Transfer-Schub hat der als Spielerhändler bekannte Magath wohl dringend nötig, damit die "Magath raus"-Rufe nicht bald auf Vorstandsebene Gehör finden.

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