Streit geht weiter Zwanziger erneuert Hoeneß-Kritik

Frankfurt/Main · Der mediale Zwist zwischen dem ehemaligen DFB-Präsident Theo Zwanziger und Uli Hoeneß geht weiter. Einen Tag nach der Veröffentlichung seiner Autobiografie verteidigte der einstige Verbandschef seine Kritik am Präsidenten von Fußball-Rekordmeister Bayern München.

 Uli Hoeneß und Theo Zwanziger behaken sich über die Medien. Foto: Andreas Gebert, Wolfgang Kumm

Uli Hoeneß und Theo Zwanziger behaken sich über die Medien. Foto: Andreas Gebert, Wolfgang Kumm

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"Uli Hoeneß ist nicht der beliebteste Mensch in der Bundesrepublik Deutschland. Wenn man sich an Uli Hoeneß reibt und eines zurückkriegt ist man nicht von vornherein unbeliebt", sagte Zwanziger dem Radiosender "hr3".

"Wer austeilt, muss auch mal was einstecken können und darf sich nicht so verhalten, wie Uli Hoeneß es dann gemacht hat", unterstellte der 67-Jährige dem Bayern-Boss mangelnde Kritikfähigkeit. "Ich bin jetzt dort, wo die Menschen an der Basis sind, wo Ehrenamt gelebt wird. Ich bin bei den kleinen Vereinen, ich gehe zum Frauenfußball. Ich bin nicht isoliert", konterte Zwanziger zudem Hoeneß' Prophezeiung, er sei durch das 327 Seiten umfassende Werk "Die Zwanziger Jahre" "noch mehr in die Isolation" geraten.

Eine Versöhnung mit Hoeneß schließt Zwanziger trotz aller Kontroversen nicht aus. "Das ist für mich doch gar kein Thema. Hoeneß ist doch nicht mein Feind! Sondern ein Mann, der für den Fußball viel geleistet hat", erklärte er in der "Sport-Bild". "Unter dem Strich ist es eine Liebeserklärung an den Fußball, keine Abrechnung. Ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen", verteidigte der Jurist zudem die Intention seines Buches.

Dem Streit mit Hoeneß konnte Zwanziger gar etwas Positives abgewinnen und verneinte zugleich jegliche Profitgier: "Ich selbst habe von dem Buch nichts, weil ich alles für soziale Zwecke und den Frauenfußball spende. Wenn Uli Hoeneß durch seine kritischen Bemerkungen einen Beitrag zur Verbreitung des Buchs getragen hat, dann hat er sich auch als würdevoller Sponsor des Frauenfußballs erwiesen."

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