Vor dem Duell mit BVB: Arsenal steckt in der Krise

London · Vier Tage vor dem Champions-League-Kracher gegen Borussia Dortmund liegt der FC Arsenal am Boden. Nach der völlig unnötigen 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen Manchester United schimpfte Coach Arsène Wenger über die Abwehrarbeit: "Im Moment sind wir in der Defensive etwas zu naiv."

 Die Chancenauswertung des FC Arsenal im Spiel gegen Manchester United war erbärmlich. Foto: Andy Rain

Die Chancenauswertung des FC Arsenal im Spiel gegen Manchester United war erbärmlich. Foto: Andy Rain

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Gegen den Rekordmeister war aber auch die Chancenauswertung erbärmlich. Mit nur 17 Punkten aus zwölf Partien in der englischen Premier League weist der Club auf dem achten Tabellenplatz den schlechtesten Saisonstart seit 32 Jahren auf.

Der "Daily Telegraph" schrieb: "Die Abwehrarbeit war grausam". Das hat sich Wenger allerdings weitgehend selbst zuzuschreiben. Er verpasste es, vor der Saison Ersatz für den zum FC Barcelona gewechselten Thomas Vermaelen zu verpflichten. Nach der Verletzung von Laurent Koscielny ist Per Mertesacker derzeit der einzige gelernte Innenverteidiger im Team.

Dennoch war Arsenal die bessere Mannschaft. "Zu 80 Prozent der Zeit hatten wir das Spiel im Griff. Gegen United haben wir lange nicht so dominiert. Am Ende waren wir nicht effizient genug vor dem Tor und haben in der Abwehr Fehler gemacht, die der Gegner genutzt hat", sagte Wenger.

Kieran Gibbs unterlief in der 56. Spielminute ein Eigentor, bei dem sich auch noch Keeper Wojciech Szczesny verletzte. Wayne Rooney sorgte nach einem Konter (85.) für die Entscheidung. Olivier Giroud gelang in der Nachspielzeit bei seinem Comeback nach mehrmonatiger Verletzungspause nur noch der Anschluss (90.+5) zum 1:2-Endstand. Zuvor hatte Arsenal bei neun Versuchen aufs Tor eine ganze Reihe guter Chancen ausgelassen.

In der Tabelle offenbart sich das ganze Dilemma. Während die Gunners in der vergangenen Saison um diese Zeit mit vier Punkten Vorsprung vor dem FC Chelsea Spitzenreiter waren, haben sie nun bereits 15 Punkte Rückstand auf den Klassenprimus (32).

Nach dem 3:3 gegen den RSC Anderlecht in der Königsklasse und der 1:2-Niederlage bei Swansea City war die erneute Pleite gegen United der dritte Rückschlag in Serie. "Arsenal hat wieder einen Weg gefunden, den Selbstzerstörungsknopf zu drücken und Punkte den Abfluss herunterzuspülen", lästerte die "Sun". Die Titelchancen sind dahin. Dass ausgerechnet gegen Dortmund die Wende gelingt, ist unwahrscheinlich.

Louis van Gaal feierte mit Rekordmeister ManUnited indes im siebten Versuch den ersten Auswärtssieg und kletterte mit 19 Punkten auf den vierten Platz. Der Abstand auf Spitzenreiter Chelsea ist mit 13 Zählern aber ebenfalls beträchtlich.

Die Mannschaft von Jose Mourinho ist vor dem Königsklassen-Duell mit dem FC Schalke auf der Insel im Moment eine Klasse für sich. Nach Toren von Diego Costa (11.) und Eden Hazard (25.) blieben die Blues beim 2:0 (2:0) gegen West Bromwich Albion bereits zum zwölften Mal ungeschlagen und distanzierten Verfolger FC Southampton (25). Die Saints können den Rückstand am Montag im Duell bei Aston Villa aber wieder verkürzen.

Meister Manchester City folgt mit 24 Punkten auf Rang drei. Vor der Partie gegen Bayern München am Dienstag drehten die Citizens einen 0:1-Rückstand gegen Swansea City nach Toren von Stevan Jovetic (19.) und Yaya Toure (62.) zu einem 2:1-Erfolg. "Wir haben sehr gut gespielt und hatten eine Menge Chancen, das dritte Tor zu erzielen", freute sich Coach Manuel Pellegrini.

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