Ujah schießt Ex-Club Köln aus DFB-Pokal

Bremen · Nach der starken Vorstellung gegen seinen Ex-Club 1.FC Köln war Anthony Ujah erst nach dem Abpfiff in Feierlaune. Der Nigerianer jubelte mit seinen Mannschaftskollegen über den Achtelfinal-Einzug von Werder Bremen und erlaubte sich sogar ein Lächeln.

 Werder gewinnt durch den Treffer von Anthony Ujah, jubeln mag der Ex-Kölner auf dem Rasen aber nicht. Foto: Carmen Jaspersen

Werder gewinnt durch den Treffer von Anthony Ujah, jubeln mag der Ex-Kölner auf dem Rasen aber nicht. Foto: Carmen Jaspersen

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Kurz zuvor war Ujah nach seinem entscheidenden Treffer noch nüchtern abgedreht und hatte keine Miene verzogen. "Es ist ein komisches Gefühl, gegen Köln zu treffen", sagte er nach dem 1:0-Sieg im Pokal-Duell der Fußball-Bundesligisten. "Aber das ist mein Job als Stürmer. Wichtig ist, dass wir weitergekommen sind."

Mit seinem ersten Heimtor im Werder-Trikot hatte Ujah für das Pokal-Aus seines ehemaligen Arbeitgebers gesorgt. "Dass Tony das Tor schießt, das ist der Fußball. Das sind die Geschichten", sagte Ujahs ehemaliger Kölner Mitspieler Marcel Risse. "Dass er ein guter Spieler ist, wussten wir vorher", meinte Kölns Manager Jörg Schmadtke. "Deswegen haben wir ihn ja mal geholt."

Die Kölner, die Ujah nach der vergangenen Saison verlassen hatte, starteten schwach in die Partie und stellten Werder zunächst vor keinerlei Probleme. Den ersten Rückschlag hatte es für die Mannschaft von Trainer Peter Stöger aber bereits vor dem Anpfiff gegeben. Abwehrspieler Pawel Olkowski hatte sich beim Aufwärmen verletzt, dann musste auch noch Stürmer Simon Zoller nach gerade mal 14 Minuten wegen Oberschenkelproblemen vom Feld.

Werder Bremen - 1. FC Köln 1:0
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Werder dominierte in einer munteren Partie früh den Ball und das Spiel. Der FC wartete ab und ließ die Mannschaft von Werder-Coach Viktor Skripnik kombinieren, die sich zunächst aber keine klaren Chancen herausspielte.

Erst ein Fehler im Kölner Spielaufbau ebnete Werder den Weg zur ersten guten Gelegenheit - die Ujah gleich eiskalt ausnutzte. Nach einem starken Pass von Fin Bartels täuschte der Nigerianer mit einer geschickten Körperdrehung Kölns Frederik Sörensen und vollendete in die linke Torecke. In Feierlaune versetzte das den 25-Jährigen aber nicht.

Als Wachmacher für die Gäste wirkte das verdiente Tor aber nicht. Köln agierte auch in der Folge zurückhaltend und erarbeitete sich im ersten Durchgang nicht eine klare Torchance. Stattdessen hatte kurz vor der Halbzeit erneut Ujah (44.) die große Gelegenheit, um die Führung auszubauen. Allerdings scheiterte der Stürmer aus spitzem Winkel am stark reagierenden Kölner Torhüter Timo Horn.

Sein Gegenüber Felix Wiedwald wurde erst nach dem Seitenwechsel erstmals gefordert, zeigte sich aber gleich hellwach. Nach einem schönen Pass von Nationalspieler Jonas Hector tauchte Ujah-Nachfolger Anthony Modeste (49.) frei vor dem Werder-Keeper auf - aber Wiedwald blieb lange stehen und wehrte die erste Kölner Großchance zur Ecke ab. Und nur acht Minuten später scheiterte der Kölner Angreifer mit einem weiteren Schuss am Außenpfosten.

Gegen immer mutiger werdende Kölner bekam Skripniks Team nach der Doppelchance Probleme und fand zunächst nicht zum guten Rhythmus der ersten Hälfte zurück. Gefährlich wurde es erst wieder nach einem schönen Drehschuss von Florian Grillitsch (73.), der aber ebenfalls am starken Horn scheiterte. Erneut Modeste (90.+2) scheiterte mit einer weiteren Großchance kurz vor Schluss wieder an Wiedwald.

Durch den erneuten Einzug ins Achtelfinale dürfen sich die finanziell angeschlagenen Bremer über Zusatzeinnahmen von mehr als 500 000 Euro freuen. Gutes Omen für Werder: auch in den bisherigen zwei Pokal-Duellen mit Köln 1961 und 1991 setzten sich die Bremer durch - und holten anschließend den DFB-Pokal.

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