Notizen zum DFB-Pokal-Endspiel

Berlin · Von Geld über Tradition bis zum Jubelverweigerer: Das DFB-Pokal-Finale bietet reichlich Gesprächsstoff:

 Das Finale im DFB-Pokal steht an. Foto: Britta Pedersen

Das Finale im DFB-Pokal steht an. Foto: Britta Pedersen

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GELD: Der Sieger des DFB-Pokalfinales darf sich in diesem Jahr auf ein Rekordpreisgeld von 3,5 Millionen Euro freuen. Davon kommen 2,15 Millionen Euro allein aus der TV-Vermarktung. Der unterlegene Verein nimmt 2,5 Millionen Euro ein. Eingeschlossen in die Preisgelder sind die Zuschauereinnahmen. Für den Vorjahresgewinner (FC Bayern) gab es 3,2 Millionen Euro, der Verlierer (BVB) erhielt 2,6 Millionen.

TRADITION: Das nationale Cup-Endspiel wird seit 1985 in Berlin ausgetragen. Seither gab es 13 unterschiedliche Sieger. Am häufigsten in diesem Zeitraum gewann der FC Bayern (10), gefolgt von Werder Bremen (5) und Schalke (3). Die gleiche Reihenfolge gibt es bei den Gesamtsiegen in dem seit 1935 ausgetragenen Wettbewerb: Bayern (17) führt vor Bremen (6) und Schalke (5).

BILANZ: 39-mal trafen Dortmund und Wolfsburg bislang aufeinander - nur einmal im DFB-Pokal. Im Halbfinale 2013/14 siegte der BVB 2:0. Insgesamt entschied der BVB 19 der 39 Pflichtspielduelle für sich. Elf Spiele endeten Unentschieden, neunmal siegte der VfL. Zuletzt am 16. Mai in der Bundesliga mit 2:1.

ERFOLGE: Die Borussia hat den DFB-Pokal bisher dreimal (1965, 1989, 2012) gewonnen und steht zum insgesamt siebten Mal im Finale. Bei einem Sieg würde der Revierclub mit Nürnberg, Köln und Frankfurt gleichziehen. Für Wolfsburg ist es das bisher zweite Finale. Das erste ging 1995 mit 0:3 gegen Mönchengladbach verloren.

TECHNOLOGIE: Erstmals kommt in einem offiziellen Wettbewerbsspiel des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Torlinien-Technologie zum Einsatz. Das in der Premier League bereits eingesetzte System "Hawk-Eye" soll strittige Szenen wie im letztjährigen Finale verhindern. Der Münchner Dante hatte einen Kopfball von BVB-Abwehrspieler Mats Hummels hinter der Linie geklärt. Doch dem eigentlich regulären Treffer war die Anerkennung verweigert worden.

TROPHÄE: Der Pokal wurde 1964 vom Kölner Künstler Wilhelm Nagel entworfen. Er ist 52 Zentimeter hoch, 5,7 Kilogramm schwer und fasst etwa acht Liter. 1991 wurde der Sockel erhöht, damit mehr Siegernamen eingraviert werden können. Der Wert des Pokals wird auf etwa 100 000 Euro geschätzt.

ERFOLGSGARANT: Torhüter Mitch Langerak hat eine beeindruckende Pokal-Bilanz. Elfmal kam der Australier zum Einsatz, elfmal hieß der Sieger Borussia Dortmund. Bei den einzigen beiden Dortmunder Pokalniederlagen der vergangenen Jahre im Endspiel 2014 und im Viertelfinale 2012/13 (beiden Male gegen den FC Bayern) stand Roman Weidenfeller zwischen den Pfosten.

SERIENSIEGER: Klaus Allofs ist Mr. DFB-Pokal. Bereits sechsmal hielt der Wolfsburger Sportchef den Pott in Händen. Viermal als Spieler, zweimal als Manager. Hinzu kommt ein Pokalsieg mit Olympique Marseille 1989, als Allofs dort das französische Double gewann. "Ich frage mich auch immer mal wieder: Wie kann das sein?", kommentierte er die imposante Titelsammlung. Das Duell mit dem BVB ist sein insgesamt 10. Endspiel um den DFB-Pokal.

GEDENKEN: Ein grünes Herz mit der eingearbeiteten Nummer 19 auf den Trikots der Wolfsburger soll beim Pokalfinale an Junior Malanda erinnern. Der VfL-Profi war im Januar bei einem Autounfall ums Leben gekommen. "Malanda ist nicht nur in unseren Köpfen, sondern auch auf unserem Trikot", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs.

JUBELVERWEIGERER: Aus Respekt vor seinem ehemaligen Club will Wolfsburgs Ivan Perisic nicht jubeln, wenn er ein Tor erzielt. Das kündigte Perisic in einem Interview an. Der Kroate spielte von 2011 bis Januar 2013 für den BVB und wechselte dann für geschätzte acht Millionen Euro nach Wolfsburg.

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