Messi erzielt sein 400. Tor - Ronaldo nicht zu bremsen

Madrid · Mal Vorbereiter, mal Vollstrecker: Drei Tage nach dem enttäuschenden 0:0 des FC Barcelona in Málaga hat Lionel Messi den Katalanen erneut zum Sprung an die Tabellenspitze der spanischen Fußball-Liga verholfen.

 401 Tore für den FC Barcelona: Lionel Messi. Foto: Alejandro Garcia

401 Tore für den FC Barcelona: Lionel Messi. Foto: Alejandro Garcia

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Bei Barças 6:0-Torfestival gegen den FC Granada erzielte der Argentinier seine Pflichtspieltreffer Nummer 400 und 401 und bereitete zwei weitere Tore vor. "Messi nimmt nun die Marke von 500 Toren ins Visier", titelte die Zeitung "El Periódico".

Die Katalanen blieben auch am Sonntagabend mit 16 Punkten an der Spitze, nachdem der bisherige Tabellenführer FC Valencia mit Weltmeister Shkodran Mustafi nur zu einem 1:1 (1:1) bei Real Sociedad San Sebastian kam. Immerhin spielte Verteidiger Mustafi die gesamte Spielzeit durch, konnte aber nicht verhindern, dass sein neuer Club auf Rang zwei mit 14 Zählern rutschte.

Nicht nur in Barcelona, auch bei Real Madrid wird die Produktion in der Torfabrik aufrecht gehalten. Cristiano Ronaldo erzielte am Samstag beim 2:0-Sieg des Champions-League-Siegers beim FC Villarreal in der 39. Minute seinen zehnten Saisontreffer in der Liga. Der Portugiese allein ist damit erfolgreicher als die kompletten Stürmerreihen der meisten Erstligaclubs.

Luka Modric (32.) hatte auf Vorlage von Weltmeister Toni Kroos Real in Führung gebracht. Villarreal war in der hochklassigen Partie feldüberlegen, konnte Real-Torwart Iker Casillas aber nicht überwinden. Kroos agierte "unauffällig, aber wirkungsvoll", wie das Sportblatt "Marca" konstatierte.

Meister Atlético Madrid unterstrich mit einem 4:0-Sieg über den FC Sevilla seine Titelambitionen. Der Champions-League-Finalist feierte mit seinem Erfolg über den bis dahin ungeschlagenen Europa-League-Sieger das Comeback von Trainer Diego Simeone. Der Argentinier, der eine Sperre von acht Spielen verbüßt hatte, gab sich bescheiden: "Ich glaube nicht, dass meine Rückkehr ausschlaggebend war", meinte der Coach. Der frühere FC-Bayern-Torjäger Mario Mandzukic spielte wegen seines gebrochenen Nasenbeins mit einer Gesichtsmaske, konnte aber keinen Treffer erzielen.

Schlechte Karten hat der frühere Gladbacher Torwart Marc-André ter Stegen, der bei Barça wieder nur auf der Ersatzbank saß. Sein Rivale Claudio Bravo ist in den bisherigen sechs Ligaspielen ohne Gegentor. Dem Chilenen fehlen damit noch 20 Minuten zum Rekord des früheren Barça-Keepers Pedro María Artola, der zu Beginn der Saison 1977 in der 20. Minute des siebten Spiels erstmals geschlagen wurde.

Das Erfolgsgeheimnis der Katalanen liegt auch in der neuen Rolle Messis. Von dem viermaligen Weltfußballer sieht man kaum noch Dribbelslaloms, bei denen er drei oder vier Abwehrspieler aussteigen lässt. Er ist auch nicht mehr der erste Torjäger vom Dienst, sondern in erster Linie Vorbereiter. Davon profitiert vor allem Neymar, dem gegen Granada der erste Dreierpack in der Liga gelang.

In der vorigen Saison schienen Messi und Neymar Rivalen zu sein, nun klappt das Zusammenspiel der Superstars. Der Argentinier gab die Vorlagen zu fünf der sechs Treffer, die der Brasilianer in dieser Saison erzielte. "Eigentlich wollte ich Messi vom Platz nehmen", räumte Barça-Trainer Luis Enrique ein. "Aber es machte einfach so viel Spaß, ihn zu sehen, dass ich ihn weiterspielen ließ."

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