Mertesacker vergrößert Umbruch

Berlin · Per Mertesacker vergrößert den Umbruch im Weltmeisterteam, vor dem Neustart der deutschen Nationalmannschaft gibt es aber auch positive Signale für Bundestrainer Joachim Löw.

 Per Mertesacker macht jüngeren Spielern Platz. Foto: Andreas Gebert

Per Mertesacker macht jüngeren Spielern Platz. Foto: Andreas Gebert

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Der beim großen Triumph fehlende Marco Reus stand im DFB-Pokal mit Borussia Dortmund wieder auf dem Platz. Mario Gomez, der nach langer Verletzungspause ebenfalls die WM in Brasilien verpasst hatte, ist schon in Frühform.

Nach Kapitän Philipp Lahm und "Bomber" Miroslav Klose hat auch Abwehrmann Mertesacker das Kapitel Fußball-Nationalmannschaft geschlossen. "Zehn Jahre, fünf große Turniere und ich gehe mit der Weltmeisterschafts-Trophäe. Danke für eine wunderbare Zeit!", verabschiedete sich der nicht einmal 30-jährige Abwehrmann nach 104 Spielen für Deutschland von den schwarz-rot-goldenen Fans und ergänzte im ZDF-Sportstudio: "Für mich klingt das total rund."

Wenn es am 3. September in Düsseldorf zur Wiederbegegnung mit WM-Finalgegner Argentinien kommt, wird Mertesacker wie Lahm und Klose nur noch umjubelter Ex-Nationalspieler sein. Der 29-jährige Profi des FC Arsenal sieht aber deshalb keine Probleme für Löw und das Nationalteam: "Unglaublich viele gute Spieler kommen nach. Ich gebe den Platz frei, das schafft neue Möglichkeiten für neue Spieler", meinte Mertesacker, der den Erfolg in Rio de Janeiro nach seiner Einwechslung in der 120. Minute auf dem Rasen genießen konnte.

Jetzt will sich der 1,98-Meter-Hüne ganz seinem Londoner Verein und seiner Familie widmen. "Ich habe Glück, dass mich mein zweiter Sohn nach acht Wochen noch angelacht hat", scherzte Mertesacker, der kurz vor der WM zum zweiten Mal Vater geworden war. Löw wird schon für den Start der Qualifikation für das EM-Turnier 2016 in Frankreich seinem Team ein neues Gesicht geben. Zumal Vizekapitän Bastian Schweinsteiger an den Nachwirkungen der strapaziösen WM leidet und unter anderem wegen Patellasehnen-Problemen den Saisonstart verpassen wird. Auch der für den Brasilien-Kader nicht berücksichtigte Dortmunder Marcel Schmelzer (Muskelfaserriss) ist wieder verletzt.

Der FC Arsenal trat zum Premier-League-Auftakt gegen Crystal Palace (2:1) ohne die Weltmeister Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski an, die noch Trainingsrückstand haben. Dagegen überstand Pechvogel Reus nach zehn Wochen Verletzungspause und der verpassten WM den ersten Wettkampftest beim Dortmunder Pokalerfolg bei den Stuttgarter Kickers (4:1). "Jetzt ist er 60 Minuten weiter. Das war eine ganz, ganz wichtige Belastung", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Gomez, den ein "Seuchenjahr" die Brasilien-Teilnahme gekostet hatte, trug mit einem Kopfballtor zum 2:1-Sieg seines AC Florenz im Testspiel gegen Champions-League-Gewinner Real Madrid bei. Gut möglich, dass der 59-malige Nationalstürmer Gomez am 3. September gegen Argentinien und vier Tage später zum EM-Start in Dortmund gegen Schottland wieder zum Löw-Kader gehört. 50 Tage nach dem WM-Triumph von Rio startet das DFB-Team am 1. September mit einem öffentlichen Training in der Düsseldorfer Esprit-Arena in die neue Spielzeit.

Löw muss aktuell zwei Personalentscheidungen treffen. Wer wird neuer Kapitän für Lahm und wer sein neuer Assistent für den zum Sportdirektor aufrückenden Hansi Flick? Der Bundestrainer versprach "für alle Fragen gute Lösungen". Für Sami Khedira (27), Torwart Manuel Neuer (28) und Mats Hummels (25) könnte in der Kapitänsfrage die längerfristige Perspektive im Vergleich zu Schweinsteiger (30) sprechen.

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