DFB-Frauen gegen Ungarn Favorit - Bartusiak Spielführerin

Halle/Saale · Die Weltmeisterschaft ist abgehakt, jetzt zählt für die deutschen Fußball-Frauen nur die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele.

 Saskia Bartusiak ist neue Spielführerin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Foto: Hendrik Schmidt

Saskia Bartusiak ist neue Spielführerin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Foto: Hendrik Schmidt

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Und in diese eingebettet ist die EM-Qualifikation für das Championat 2017 in den Niederlanden, die am Freitag (16.00) mit der Partie gegen Ungarn in Halle/Saale beginnt. Nach dem Rücktritt der Leistungsträgerinnen Nadine Angerer und Celia Sasic werden neue Gesichter in der DFB-Auswahl auftauchen, die künftig von Saskia Bartusiak als neuer Spielführerin auf die Spielfelder geführt werden.

Die Entscheidung für Bartusiak fiel Bundestrainerin Silvia Neid und ihrem Stab leicht. "Saskia hat alle Qualitäten für das Amt: Sie hat ein gutes Standing, ihre Meinung ist gefragt, sie kann gerade den jüngeren Spielerinnen zuhören und hat die Sensibilität für das, was in der Mannschaft passiert", lobte Neid ihre neue "rechte Hand".

Die Frankfurterin selbst war nicht wirklich überrascht, dass sie mit dem Amt betraut wird: "Ich freue mich über das Vertrauen. Es ist eine große Ehre, gleichzeitig aber auch eine große Herausforderung und Pflicht", erklärte die 33-Jährige.

Vor der Partie gegen Ungarn wurde mit der Mannschaft die unbefriedigend WM in Kanada ausgewertet, die mit einem vierten Rang endete. "Die Zahlen und Fakten zeigen, dass wir vieles richtig und gut gemacht haben. Wir wissen jetzt aber auch, woran wir bis Olympia intensiv arbeiten müssen", bemerkte die Bundestrainerin. Positiv bewertete sie die Arbeit gegen den Ball. Man sei das Team gewesen, was am häufigsten im Angriffsdrittel war. Dann jedoch sei man nicht konsequent gewesen. "Wir hatten die meisten hochkarätigen Chancen, waren vor dem Tor jedoch nicht kaltschnäuzig genug", berichtete Neid.

Als Konsequenz daraus wird man nun noch individueller arbeiten. "Es muss jede an ihrer Technik feilen, auch Torabschlüsse müssen mehr denn je geübt werden. Das werden wir in der Nationalmannschaft tun, aber auch in den Vereinen muss das in der täglichen Arbeit umgesetzt werden", forderte die nach Olympia ihr Amt an Steffi Jones übergebende Fußball-Lehrerin. An ihrem Spielsystem wird sie nur wenig ändern.

Gegen die Ungarinnen, 40. der Weltrangliste und vor 24 Jahren letztmals Gegner eines deutschen Teams, erwartet Neid von ihrem Team ein beherztes Kombinationsspiel. "Der Gegner wird sehr tief stehen, sie werden fighten und aggressiv zu Werke gehen. Dem müssen wir mit Respekt, vor allem aber mit höchster Konzentration begegnen. Von der Papierform her ist es eine einfache Partie, die jedoch ganz schnell nach hinten losgehen kann, wenn man nicht konzentriert ist", betonte Neid.

Die deutsche Auswahl als Titelverteidiger ist in der Gruppe drei klarer Favorit. Weitere Gegner sind Kroatien, auf das Deutschland am Dienstag in Zagreb trifft, und Russland. "Wir wollen uns sicher für die EM qualifizieren und dabei sehr gute Spiele zeigen", gab Bartusiak das Ziel für die anstehenden Begegnungen aus.

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