Chelsea bucht Finalticket: In Wembley ohne Schürrle?

London · Weserstadion oder Wembley? Diese Frage stellt sich derzeit für den deutschen Nationalspieler André Schürrle.

 André Schürrle könnte den FC Chelsea für 30 Millionen Euro verlassen. Foto: Federico Gambarini

André Schürrle könnte den FC Chelsea für 30 Millionen Euro verlassen. Foto: Federico Gambarini

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Denn wenn der FC Chelsea am 1. März im englischen Ligapokal-Finale im Londoner Fußball-Tempel nach der ersten Trophäe der Saison greifen wird, könnte der 24 Jahre alte Weltmeister mit dem VfL Wolfsburg in der Bundesliga bei Werder Bremen antreten. Die Gerüchte über einen möglichen vorzeitigen Abschied von der Insel halten sich auch nach dem 1:0 nach Verlängerung der Blues am Dienstag im Halbfinale des Pokalwettbewerbs gegen den FC Liverpool hartnäckig. Erneut stand Schürrle nicht im Kader.

Nach Informationen der "Sport Bild" hat der ehemalige Leverkusener die Entscheidung getroffen, die Stamford Bridge trotz eines Vertrages bis 2018 noch in dieser Transferperiode zu verlassen. Vereine aus der Premier League, Atlético Madrid sowie der Bundesligist aus Wolfsburg sollen zu den Interessenten gehören. Den Medienangaben zufolge will sich Schürrle am liebsten den Niedersachsen anschließen.

VfL-Manager Klaus Allofs dementierte zuletzt ein Angebot. Die englischen Blätter sind sich aber sicher, dass ein Abschied bevorsteht - wohin auch immer. Einzig die von Chelsea geforderte Ablösesumme um 30 Millionen Euro könnte einen Deal gefährden. Diesen Betrag will Blues-Coach José Mourinho für Schürrle einstreichen, um auf dem Transfermarkt für Ersatz sorgen zu können. Im Gespräch sind Juan Cuadrado aus Florenz und Douglas Costa aus Donezk.

Sollte Schürrle die West-Londoner tatsächlich verlassen, hätte er im Kampf um Spielanteile resigniert. Coach Mourinho hatte ihm zuletzt auch nicht gerade Mut gemacht. "Wenn er es in die erste Elf schaffen will, muss er besser spielen als Eden Hazard, Oscar oder Willian", sagte der Portugiese. Die Mittelfeldreihe ist in herausragender Form.

Für Schürrle scheint der Weg in die Startaufstellung verbaut. In dieser Saison brachte es der Flügelspieler auf 22 Einsätze. In der Liga stand er bloß fünfmal von Beginn an auf dem Rasen. Im Januar wurde er so gut wie gar nicht mehr eingesetzt. Bei der peinlichen 2:4-Pleite gegen einen Drittligisten im FA-Cup fehlte er am vergangenen Wochenende offiziell wegen einer Rückenverletzung.

In Wolfsburg könnte Schürrle sicher leichter wieder Fuß fassen - und dem Beispiel seines Kumpels Kevin de Bruyne folgen. Der belgische Nationalspieler kam in der vergangenen Saison bei Chelsea ebenfalls nicht zum Zug und wechselte im Winter in die Autostadt. Dort ist er in dieser Runde mit zehn Torvorlagen der beste Vorbereiter der Liga und auf dem Weg in die Champions League. Dort will Schürrle auch wieder hin - zur Not wohl auch via Weserstadion.

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