BVB-Stürmer Immobile: Lewandowski "ist Vergangenheit"

Bad Ragaz · Die ersten Worte auf Deutsch kann Borussia Dortmunds neuer Hoffnungsträger schon: "Wie geht's?" und "Tore schießen", sagte Ciro Immobile und nannte das beim Namen, was die Fans und Verantwortlichen des BVB vom italienischen Stürmer am meisten erwarten.

 Ciro Immobile muss schon im Training richtig ran. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Ciro Immobile muss schon im Training richtig ran. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

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Ob er auf Anhieb die Lücke des zum FC Bayern München abgewanderten Top-Torjäger Robert Lewandowski schließen kann, weiß Immobile nicht, aber: "Lewandowski ist ein großartiger Stürmer. Aber in Dortmund ist er Vergangenheit." Die Gegenwart und Zukunft heißt Immobile, daran ließ der junge Mann trotz seines großen Respekts vor der neuen Aufgabe keinen Zweifel.

Er werde auf jeden Fall sein Bestes für die Borussia geben, betonte Immobile. "Ich kämpfe immer um jeden Ball. Der Trainer weiß wie ich spiele", sagte der 24 Jahre alte Angreifer, für den der BVB die stattliche Ablösesumme von fast 20 Millionen Euro an die Erstligisten Juventus und FC Turin überwies. Das blendet er aber aus. "Der Trainer hat gesagt, ich soll locker bleiben und mich nicht unter Druck setzen."

[kein Linktext vorhanden]Der für fünf Jahre an den BVB gebundene Immobile fiebert seinen ersten Einsätzen in der Fußball-Bundesliga entgegen. "Ich freue mich riesig auf die neue Saison", sagte der Italiener bei seiner Präsentation im Trainingslager in der Schweiz. Das blamable Vorrunden-Aus mit Italien bei der WM in Brasilien, wo er nur zwei Einsätze hatte, will Immobile so schnell wie möglich vergessen.

Die ersten Einheiten mit dem Team von Trainer Jürgen Klopp haben dem sympathisch und aufgeschlossen wirkenden Italiener gezeigt, dass "die Trainingsintensität sehr hoch, höher als in Italien" sei. Er wisse von Kollegen, dass in der die Bundesliga die Physis eine große Rolle spiele. "Wir stehen in drei Wettbewerben. Da braucht man viel Kraft und Kondition."

Sehr gut aufgenommen hätten ihn die neuen Mitspieler, zudem ist ein Übersetzer (noch) immer an seiner Seite. Auch wenn der Coach ihn im Training zur Seite nimmt und taktische Dinge oder Ähnliches vermittelt. Damit Immobile schnell die deutsche Sprache lernt, haben italienische Kinder einer Dortmunder Schule dem neuen Sympathieträger ein Heftchen mit Vokabeln geschenkt. Zudem besitzt er eine Liste mit sogenannten Coaching-Wörtern, den wichtigsten Ausdrücken der Fußballer-Sprache. "Die muss ich jetzt bis morgen lernen", sagte Immobile schmunzelnd. Denn am Freitag steht bereits wieder ein Testspiel gegen Chievo Verona an.

Noch kennt Immobile die Bundesliga mehr oder weniger nur aus Erzählungen von Landsmann und Ex-Bayern-Profi Luca Toni ("Er hat gesagt, es ist eine tolle Liga"), jetzt will er so schnell wie möglich eigene Erfahrungen sammeln. Die ersten Ziele des kantigen und durchsetzungsstarken Stürmers, den Klopp wegen dessen körperbetonter Spielweise als "Krieger" bezeichnet, sind auch schon klar: "Wir wollen in der Champions League die Vorrunde überstehen und in der Meisterschaft wird man sehen..."

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