Afrika-Cup: Äquatorialguinea profitiert von Fehlpfiff

Bata · Rajindraparsad Seechurn hat sich im Welt-Fußball noch keinen Namen gemacht. Durch seinen Elfmeterpfiff im Viertelfinale des Afrika-Cups für Gastgeber Äquatorialguinea gegen Tunesien sorgte der Schiedsrichter aus Mauritius plötzlich auf unrühmliche Weise für Aufregung.

 Javier Balboa konnte mit seinen beiden Treffern den Sieg für Äquatorialguinea sichern. Foto: Barry Aldworth

Javier Balboa konnte mit seinen beiden Treffern den Sieg für Äquatorialguinea sichern. Foto: Barry Aldworth

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In der Nachspielzeit im Bata Stadium sank Ivan Bolado beim Stand von 0:1 im Zweikampf offensichtlich ohne Gegnereinwirkung zu Boden. Der Referee entschied auf Strafstoß. Javier Balboa verwandelte, glich somit die tunesische Führung durch Ahmed Akaichi (71. Minute) gerade noch rechtzeitig aus und traf in der folgenden Verlängerung mit einem sehenswerten Freistoß auch zum 2:1 für den Turnierausrichter.

Die Emotionen in der ohnehin schon hart geführten Partie waren nach dem Schlusspfiff nur noch schwer zu kontrollieren. Spieler und Betreuer gingen am Spielfeldrand aufeinander los. Seechurn entkam den aufgebrachten tunesischen Akteuren nur unter Schutz der Sicherheitskräfte in die Katakomben. Die Polizei musste einschreiten. Tumulte und fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen - gerade von diesen Klischees wollte sich Afrikas Fußball eigentlich befreien.

Tunesiens Verbandschef Wadie Jary trat aus dem Organisationskomitee des Afrika Cups ohne Angabe von Gründen zurück. Trainer Georges Leekens, der sich während des Spiels manches Verbalduell mit seinem gegnerischen Kollegen Esteban Becker geliefert hatte, stellte frustriert fest: "Letztendlich ist es nicht gut für den Fußball. Es ist schwer zu akzeptieren."

Auch seine Spieler hatten mit Unsportlichkeiten wie Tätlichkeiten schon vor dem obskuren Elfmeterpfiff die Situation verschärft. Seechurn, zum vierten Mal beim Afrika Cup im Einsatz, ahndete all diese nicht mit Platzverweisen.

Turbulent, aber zumindest sportlich fair lief das erste Viertelfinale. Nach einer Aufholjagd erreichte Bundesligaprofi Cedric Makiadi von Werder Bremen mit der Auswahl des Kongo das Halbfinale. Makiadi und sein Team besiegten Nachbar Kongo-Brazzaville trotz eines 0:2-Rückstands noch mit 4:2 (0:0). Yannik Yana Bolasie (66.), Loteteka Bokila (76.), Joel Kimuaki Mpela (81.) und Dieudonné Mbokani Bezua (90.+2) drehten die Partie. Dore Ferebory (55.) und Thievy Guivane Bifouma Koulossa (62.) hatten in der spannenden zweiten Halbzeit für eine scheinbar beruhigende Führung von Kongo-Brazzaville gesorgt.

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