Weidenfeller: Kein DFB-Rücktritt, kein BVB-Rückzug

Faro · Nach dem wohl besten seiner fünf Länderspiele wollte Roman Weidenfeller nicht über ein Ende seiner ungewöhnlichen Karriere im Nationalmannschaftstrikot sprechen.

 DFB-Torwart Roman Weidenfeller machte gegen Gibraltar ein starkes Spiel. Foto: Arne Dedert

DFB-Torwart Roman Weidenfeller machte gegen Gibraltar ein starkes Spiel. Foto: Arne Dedert

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"Da gibt es keinen neuen Stand. Ich habe ein gutes Vertrauensverhältnis zum Trainerstab beim DFB und der Mannschaft. Ich fühle mich wohl und bin froh, dass ich bei der Mannschaft dabei sein kann", sagte der 34-Jährige nach dem 7:0-Sieg der DFB-Auswahl in der EM-Qualifikation am Samstag in Faro gegen Gibraltar.

Aussagen von Bundestrainer Joachim Löw deuten hingegen daraufhin, dass es für Weltmeister Weidenfeller nach seinem späten Debüt im November 2013 nur in einer absoluten Notsituation noch weitere Spiele im Adler-Trikot geben wird. Trotz seiner beherzten Leistung gegen die unerwartet aufmüpfigen Amateure aus Gibraltar, die ihn zu mehreren Paraden zwangen. "Roman hat sehr gut gehalten", konstatierte auch Löw. Zuvor hatte er die Leistungen des spät berufenen Dortmunders schon in der Kategorie Vergangenheit verortet: "Er war für uns sehr wertvoll in den vergangenen Jahren."

Löw hat keine Eile, kann sich in der Torwartfrage alles offenhalten. In Marc-André ter Stegen, Bernd Leno, Timo Horn und Kevin Trapp steht ein junges Quartett längst bereit, welches neben Ron-Robert Zieler um den Platz hinter dem unumstrittenen Manuel Neuer kämpfen wird. Löw kann das Thema problemlos in die nächste EM-Saison hineinnehmen. Welche drei Torhüter 2016 nach Frankreich fahren, will er ohnehin erst spät entscheiden.

Anders sieht das für Weidenfeller in Dortmund aus. Nachdem der Revierclub am Sonntag die Verpflichtung des Freiburgers Roman Bürki für vier Jahre bekanntgab, erscheint ein Verbleib des Weltmeisters beim Revierclub unwahrscheinlich.

Noch einen Tag zuvor hatte Weidenfeller einen Abschied vom BVB nach 13 zumeist erfolgreichen Jahren mit Meistertitel und Champions-League-Finale noch ausgeschlossen: "Stand heute habe ich einen laufenden Vertrag bis 2016 und den werde ich Stand heute auch erfüllen", sagte er. Doch mit einer Stellung als Torhüter Nummer drei hinter Bürki und Mitchell Langerak, der im Saisonendspurt das BVB-Tor gehütet hatte, dürfte sich Weidenfeller kaum begnügen.

"Bei Roman müssen wir abwarten, wie er diese veränderte Situation dann auch annimmt", sagte der neue Dortmund-Trainer Thomas Tuchel am Sonntag dem TV-Sender Sky. Man "werde sehr ehrlich miteinander sprechen und eine gute Lösung finden". Von daher werde die Dortmunder Torhüter-Lösung in "alle Richtungen" gehen. "Am Ende sind es entweder drei oder nur zwei aus diesen Dreien", meinte Tuchel.

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