Sieben Legionäre: Löw setzt auf Auslands-Effekt

Frankfurt/Main · Sieben Legionäre aus sieben verschiedenen Vereinen - das DFB-Team ist mehr denn je von internationalen Einflüssen geprägt. Vor dem Endspurt in der EM-Quali kann Bundestrainer Joachim Löw auf seine Auslandsprofis bauen.

 Real Madrids Toni Kroos kann es auch mit dem Kopf. Foto: Juanjo Martin

Real Madrids Toni Kroos kann es auch mit dem Kopf. Foto: Juanjo Martin

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Mesut Özil und Lukas Podolski konnten sich am Wochenende über Siege und persönliche Torerfolge freuen. Für die weiteren fünf Auslandsprofis im aktuellen DFB-Kader für die EM-Qualifikationsspiele in Irland und gegen Georgien gab es keine Erfolgserlebnisse. Dennoch sind fast alle im Ausland aktiven deutschen Nationalspieler in ihren Clubs derzeit als Stammkräfte wichtige Stützen.

Emre Can: Wie zuletzt bei Löw spielt Can beim FC Liverpool in der Abwehr, allerdings in einer Dreierkette. Den durchwachsenen Saisonstart des Traditionsclubs konnte er nicht verhindern. Auch im Merseyside-Derby gegen Everton gab es nur ein 1:1. Can sah seine zweite Gelbe Karte der Saison. Nach der Länderspielpause muss er sich auf einen neuen Trainer einstellen: Brendan Rodgers wurde entlassen.

Toni Kroos: Sein Status als Mittelfeldantreiber bei Real Madrid ist auch in der neuen Saison unter Neu-Trainer Rafa Benitez unumstritten. Im Lokalderby gegen Atletico (1:1) konnte Kroos die Königlichen nach dem Ausrutscher des FC Barcelona in Sevilla aber nicht wie erhofft an die Tabellenspitze der Primera Division führen.

Shkodran Mustafi: Vor einer Woche noch umjubelter Siegtorschütze des FC Valencia gegen Granada konnte der Verteidiger die 1:3-Niederlage in Bilbao und den erneuten Rückschlag seines Clubs in der Primera Division nicht verhindern. Im Abwehrzentrum ist Mustafi beim Champions-League-Teilnehmer in Valencia aber eine fixe Größe.

Lukas Podolski: Dieser Wechsel hat sich gelohnt. Bei Galatasaray Istanbul bekommt Podolski die beim FC Arsenal und Inter Mailand vermissten Einsätze - und er trifft auch wieder. Gegen Basaksehir schoss er im siebten Ligaspiel sein viertes Saisontor. Mit so viel Rückenwind aus dem Alltag ist der 126-malige Nationalspieler schon lange nicht mehr zur DFB-Elf gefahren.

Mesut Özil: So lieben sie den Zauberfuß auch beim FC Arsenal. Mit seinem ersten Saisontor und einer Vorlage war Özil maßgeblich an der furiosen Anfangsviertelstunde beim 3:0 gegen Manchester United beteiligt. Die Fans feierten ihn bei seiner Auswechslung nach 75 Minuten. Aber: Özil weiß aus leidvoller Erfahrung, dass die Liebe der Londoner schnell wieder erlöschen kann.

Bastian Schweinsteiger: In den Genuss, 90 Minuten spielen zu dürfen, kam der DFB-Kapitän bei Manchester United in dieser Saison selten. Der Saisonstart wurde für Schweinsteiger aus Fitnessgründen zum Teilzeit-Modell. Gegen den FC Arsenal (siehe Özil) war das Vergnügen begrenzt. Den Anfangsdruck der Gunners mit drei Toren in 16 Minuten konnte auch Schweinsteiger nicht unterbinden.

Marc-André ter Stegen: Nun sitzt er wieder auf der Bank. Nach mehreren äußerst unglücklichen Gegentoren muss sich der Torwart beim FC Barcelona in der Primera Divison wie in der Vorsaison hinter Konkurrent Claudio Bravo einreihen - so auch beim 1:2 in Sevilla. Trainer Luís Enrique stützt ter Stegen aber weiter. Einsätze in Pokal und Champions League sollen die Rehabilitationschance bieten.

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