Länderspiel gegen Argentinien Nationalelf trainiert in Düsseldorf vor 45.000 Zuschauern

DÜSSELDORF · Ein Junge mit einem schwarz-rot-goldenen Fan-Hut konnte sein Glück kaum fassen, als er den WM-Pokal für einen Augenblick in den Händen halten durfte. Allenthalben waren strahlende Kindergesichter zu sehen - auch wenn längst nicht alle WM-Helden auf dem Rasen übten.

 Deutschland wird erstmals im Vier-Sterne-Trikot auflaufen. Foto: Daniel Karmann

Deutschland wird erstmals im Vier-Sterne-Trikot auflaufen. Foto: Daniel Karmann

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Zahllose Hände streckten sich dem Objekt der Begierde entgegen. Jenem 36,8 Zentimeter hohen und 6,175 Kilo schweren Goldpokal, den Philipp Lahm am 13. Juli als erster der deutschen Weltmeister in die Höhe gestemmt hatte, dem Nachthimmel über Rio de Janeiro entgegen. Sieben Wochen und einen Tag nach dem historischen Triumph im Maracana-Stadion bebte gestern die Arena in Düsseldorf, wo Deutschlands Weltmeister am Mittwoch (20.45 Uhr, live im ZDF) in einem Testländerspiel zur WM-Finalrevanche gegen Argentinien antreten. Bundestrainer Joachim Löw trug das gute Stück vor der lockeren Trainingseinheit der Nationalelf auf die Ehrenrunde. 45 000 Zuschauer waren entzückt.

Ein Junge mit einem schwarz-rot-goldenen Fan-Hut konnte sein Glück kaum fassen, als er den WM-Pokal für einen Augenblick in den Händen halten durfte. Allenthalben waren strahlende Kindergesichter zu sehen - auch wenn längst nicht alle WM-Helden auf dem Rasen übten. Joachim Löw bedankte sich übers Stadionmikrofon bei den zumeist schwarz-rot-gold gekleideten oder geschminkten Anhängern für das "wunderschöne Gefühl", so empfangen zu werden. "Ich möchte mich bei allen Fans für ihre Unterstützung bedanken. Ihr seid großartig", sagte Löw, der wie seine Mitstreiter erstmals das neue Trainingshemd mit den vier Sternen trug.

Neben den drei zurückgetretenen Weltmeistern Philipp Lahm, Miro Klose und Per Mertesacker fehlten Mesut Özil (Knöchelprobleme) sowie die ebenfalls angeschlagenen Mats Hummels, Jerome Boateng und Sami Khedira. Sie werden voraussichtlich ebenso wie Argentiniens Star Lionel Messi (siehe Meldung auf dieser Seite) morgen geschont. Löw will vor dem ersten EM-Qualifikationsspiel am Sonntag in Dortmund gegen Schottland kein unnötiges Risiko eingehen. Wieder mit dabei und mit viel Beifall bedacht: der Dortmunder Marco Reus, der die WM verletzungsbedingt so unglücklich verpasst hatte.

Bevor der Ernst des Lebens die Mannschaft wieder einholt, sollen am Mittwoch alle 23 WM-Fahrer in Düsseldorf gefeiert werden. Lahm, Klose und Mertesacker reisen erst am Spieltag an, werden vor dem Anpfiff zur WM-Revanche aus der DFB-Auswahl verabschiedet und nach dem Spiel im internen Kreis noch einmal gefeiert.

Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff drehte gestern eine gedankliche Ehrenrunde: "Diese Mannschaft hat nicht nur sportlichen Erfolg gehabt, sondern eine Message in die Welt geschickt, wie man als Team auftritt." Besonders stolz mache ihn die Anerkennung aus dem Ausland, insbesondere aus Brasilien. Bierhoff nannte es beeindruckend, "dass diese Mannschaft nicht nur für ihre sportliche Leistung gelobt wird, sondern für ihr gesamtes Auftreten. Wir haben exzellente Fußballer, aber auch gute Kerle."

Die Spieler genossen die gestrige Ehenrunde in Düsseldorf sichtlich - die größtenteils jungen Zuschauer mindestens ebenso.

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