Rückkehr von Timo Werner Vierter Sieg in Serie: RB Leipzig 1:0 gegen Stuttgart

Leipzig · Coach Hasenhüttl ist auch mit einem "dreckigen" Sieg zufrieden. Statt Tempo-Fußball zu zelebrieren, kämpft und beißt sich der Vize-Meister zum Erfolg gegen Stuttgart. Und freut sich nun auf die Top-Duelle gegen die Bayern.

 Leipzigs Timo Werner (M) im Duell mit Stuttgarts Andreas Beck. Für Werner war es das erste Spiel gegen seinen alten Verein.

Leipzigs Timo Werner (M) im Duell mit Stuttgarts Andreas Beck. Für Werner war es das erste Spiel gegen seinen alten Verein.

Foto: Jan Woitas

RB Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl behielt mit seiner Prognose recht.

Statt eines erneuten Offensivspektakels wie gegen Dortmund und Porto wurde es gegen den VfB Stuttgart ein "dreckiger Sieg. Ich mag das Wort eigentlich nicht. Deshalb würde ich von einem Arbeitssieg sprechen. Ein Sieg, den wir uns verdienen mussten", analysierte der Österreicher nach dem schwer erkämpften 1:0 (1:0) gegen die Schwaben.

Der Vize-Meister verkürzte mit dem vierten Bundesliga-Erfolg in Serie den Rückstand in der Fußball-Bundesliga auf Pokalsieger Borussia Dortmund auf einen Punkt. Und feierte zumindest ergebnistechnisch eine gelungene Generalprobe für die anstehenden Top-Duelle gegen den FC Bayern München. Vor 42 558 Zuschauern in der ausverkauften Red-Bull-Arena markierte Marcel Sabitzer in der 23. Minute das Siegtor für die Hausherren. Der österreichische Nationalspieler war kurzfristig für den angeschlagenen Bruma in die Startelf gerückt.

Die Leipziger gehen nun mit einem weiteren Erfolgserlebnis in die anstehende Hammer-Woche: Am Mittwoch kommt es in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu Hause zum Top-Duell gegen den FC Bayern, ehe es am Samstag in der Liga nach München geht. "Wir wissen, was auf uns zukommt und gehen mit breiter Brust in diese Spiele", sagte Sabitzer.

Der sechste Ligasieg war nicht nur für ihn ein hartes Stück Arbeit. Auch, weil die im fünften Auswärtsspiel der Saison punktlosen Schwaben taktisch klug spielten und den Favoriten bis zum Schluss forderten. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, und inhaltlich muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Schade, dass wir nichts mitnehmen konnten", sagte VfB-Coach Hannes Wolf.

Nach den beiden 3:2-Hochgeschwindigkeitssiegen von RB gegen Dortmund und Porto ließen sich die Schwaben wie erwartet nicht auf einen Offensiv-Schlagabtausch ein. Vielmehr machten sie die Räume dicht. Folgerichtig war Leipzigs Top-Stürmer Timo Werner abgemeldet. Auf ihn richteten sich die Augen nicht nur wegen seines ersten Startelf-Einsatzes seit dem 26. September. Denn der 21-Jährige spielte 14 Jahre für seinen Heimatverein VfB. Es war nach seinem Wechsel 2016 zu RB das erste Duell gegen seinen Ex-Club. Bei seinen Ballkontakten und der Auswechslung in der 61. Minute pfiffen die VfB-Fans den zuletzt angeschlagenen Nationalstürmer aus.

Außer wenigen Ballkontakten und einer guten Chance in der 41. Minute kam Werner nicht zum Zug, weil sich die Gäste über eine gute defensive Sicherheit holten und somit das Tempo-Spiel der Sachsen unterbanden. Auch der gegen Porto überragende Top-Vorlagengeber Emil Forsberg konnte sich nur phasenweise in Szene setzen.

Angesichts der Defensivtaktik der Schwaben mussten die Sachsen Geduld beweisen. Und das taten sie. Trotz der im Vergleich zum Porto-Spiel auf vier Positionen veränderten Startformation hatte RB ein erdrückendes Übergewicht bei Ballbesitz und Chancen. Die spielerische Überlegenheit zahlte sich dann in der 23. Minute aus, als Sabitzer das Leder aus 22 Metern sehenswert über Weltmeister Ron-Robert Zieler hoch ins linke Eck schlenzte. Die Stuttgarter hingegen hatten im ersten Durchgang keine einzige Chance.

Das änderte sich in der zweiten Hälfte. Die Stuttgarter übernahmen mehr und mehr die Kontrolle, waren auf Augenhöhe. "Wir waren bis zuletzt im Spiel und haben gut dagegengehalten. Die letzte Kaltschnäuzigkeit hat uns heute gefehlt", sagte Zieler. Stuttgart war dem Ausgleich näher als Leipzig dem zweiten Tor. RB kämpfte jedoch verbissen und kam noch zu guten Chancen durch Sabitzer (81.), Jean-Kevin Augustin (83./90.) und Kevin Kampl (90.+1).

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