2. Liga Köln auch ohne Sieg weiter vorn: Union und HSV torlos

Düsseldorf · Kein Treffer für Union Berlin, kein Treffer für den HSV - dank der Abschlussschwäche der Verfolger bleiben die Kölner Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga. Neuer Tabellenzweiter ist die SpVgg Greuther Fürth.

 Hamburgs Khaled Narey hält sich nach dem Abpfiff die Hände vors Gesicht.

Hamburgs Khaled Narey hält sich nach dem Abpfiff die Hände vors Gesicht.

Foto: Axel Heimken

Enge Abstände, breite Spitze, schwächelnde Favoriten - der 2. Fußball-Bundesliga steht ein spannender Kampf um die Aufstiegsplätze bevor. Ganze zwei Punkte trennen den Tabellenführer 1. FC Köln vom Vierten Hamburger SV.

Es passt ins Bild einer ausgeglichenen Liga, dass die Verfolger der Kölner am 10. Spieltag die Gunst der Stunde nicht nutzen konnten. Sowohl der Dritte Union Berlin als auch der HSV kamen nicht über Nullnummern hinaus und verpassten damit die Chance, mit dem Spitzenreiter gleichzuziehen.

Bei aller Enttäuschung über das 0:0 gegen den VfL Bochum versprach HSV-Trainer Christian Titz Besserung: "Eigentlich wollten wir unsere Fans mit einem Heimsieg belohnen. Natürlich ist die Erwartungshaltung groß. Aber wir werden noch genügend Siege holen." Zum wiederholten Mal tat sich sein Team im eigenen Stadion schwer und blieb im sechsten Heimspiel zum bereits vierten Mal ohne Sieg. Erst in der Schlussphase erhöhten die Hamburger das Tempo, konnten die Abwehr der lange Zeit gleichwertigen Gäste jedoch nicht überwinden.

Ein Sieg mit zwei Toren Differenz hätte Union Berlin zum Sprung an die Tabellenspitze genügt. Zwar blieben die Eisernen beim 0:0 in Paderborn als einziges Zweitliga-Team weiter ungeschlagen, in der Fremde jedoch abermals den Nachweis einer Spitzenmannschaft schuldig. Bei aller defensiven Stabilität mangelte es an offensiver Durchschlagskraft, um die Ostwestfalen zu bezwingen. Gute Chancen in der zweiten Spielhälfte blieben ungenutzt. So gelang den Berlinern in den bisherigen fünf Auswärtspartien erst ein Sieg.

Die Abschlussschwäche der Verfolger kam dem 1. FC Köln gelegen. Obwohl beim 1:1 (1:0) am Samstag in Kiel erstmals in dieser Saison kein Auswärtssieg gelang, rangiert der FC weiter an der Spitze. Der späte Ausgleichstreffer der Kieler nach einem Missverständnis in der Abwehr verdarb dem Kölner Coach Markus Anfang bei seiner ersten Rückkehr an die alte Wirkungsstätte jedoch die Laune: "Ich kann mich an gar keinen Torschuss von Kiel erinnern, der uns auch nur annähernd in Bedrängnis gebracht hätte. Und mit keinem Torschuss kriegst du dann den Ausgleich. Das ist wahnsinnig ärgerlich."

Nur einen Punkt hinter den Kölnern liegt die SpVgg Greuther Fürth in Lauerstellung und mischt nur fünf Monate nach dem Fast-Abstieg in der Spitzengruppe mit. Mit großer Moral und einer Aufholjagd drehte das Team von Trainer Damir Buric am Samstag beim 3:2 in Bielefeld einen 0:2-Pausenrückstand. "Über die ganze Saison zeigt sich, dass wir einen unfassbaren Teamgeist haben, unsere Mannschaft gibt alles, jeder läuft für den anderen", sagte Torschütze Fabian Reese.

Davon kann beim FC Ingolstadt derzeit nicht die Rede sein. Trotz des Trainerwechsels auf Alexander Nouri blieb die erhoffte Trendwende aus. Beim 0:4 (0:1) in Sandhausen musste der Tabellenletzte die sechste Niederlage in Serie und die vierte unter Nouri hinnehmen. Die eigenen Fans quittierten die Leistung ihres Teams mit Becherwürfen, Kapitän Marvin Matip soll sich dann eine verbale Entgleisung geleistet und die Anhänger als "Asoziale" beschimpft haben.

"Nach so einem Spiel überwiegen Ärger, Frust, Enttäuschung", sagte Sportdirektor Angelo Vier in einer Videobotschaft an die Anhänger. "Am Ende geht es um den Verein. Wir müssen schauen, aus dem Loch rauszukommen." Mit ähnlichen Durchhalteparolen kommentierte Nouri die anhaltende Talfahrt: "Wir müssen zusammenstehen, noch enger zusammenrücken und uns die Glücksmomente hart erarbeiten."

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