4:3 nach Elfmeterschießen Torhüter Knaller bringt Sandhausen ins Pokal-Achtelfinale

Freiburg · Dank eines unberechtigten Elfmeters rettet sich Freiburg gegen Zweitligist Sandhausen überhaupt erst in die Verlängerung. Im anschließenden Elfmeterschießen scheitert der Bundesligist an Sandhausens Keeper.

 Der SV Sandhausen ist ins Achtelfinale eingezogen.

Der SV Sandhausen ist ins Achtelfinale eingezogen.

Foto: Patrick Seeger

Zweitligist SV Sandhausen hat dank Elfmeterheld Marco Knaller überraschend das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. In einem turbulenten Spiel setzte sich der SVS dank zweier gehaltener Strafstöße seines Keepers mit 4:3 im Elfmeterschießen beim SC Freiburg durch.

Nach 120 Minuten hatte es vor 14 600 Zuschauern im Breisgau 3:3 (1:1) gestanden. Der SC Freiburg schied damit wie in der vergangenen Saison bereits in der zweiten Pokalrunde aus. Der SVS dagegen steht zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte im Achtelfinale.

"Wir haben heute zu viele Fehler gemacht, Sandhausen hat die Fehler eiskalt ausgenutzt. Elfmeterschießen ist dann immer 50:50", sagte Freiburgs Kapitän Christian Günter. Dabei hatte das Spiel für die Breisgauer vielversprechend begonnen. Mats Möller Daehli (21. Minute) brachte die zuvor zehn Heimspiele in Serie siegreichen Gastgeber in Führung. Tim Kister (39. Minute), Andrew Wooten (53.) und Richard Sukuta-Pasu (64.) drehten die Partie aber im Anschluss zugunsten des SVS. Erst der eingewechselte Vincenzo Grifo (76. Minute) brachte Freiburg wieder auf 2:3 heran, dann ereignete sich vor 14 600 Zuschauern die brisanteste Szene des Spiels.

Nach einem Zusammenprall von Freiburgs Janik Haberer und Philipp Klingmann im Sandhäuser Strafraum hatte Schiedsrichter Tobias Stieler zum Entsetzen des SVS auf den Punkt gezeigt. Petersen ließ sich nicht beirren, versenkte den unberechtigten Strafstoß im linken Eck und rettete sein Team in die Verlängerung. "Da hat jeder gesehen, dass das kein Elfmeter war. Das hat der Schiedsrichter auch nach dem Spiel, nach dem Elfmeterschießen bestätigt", sagte SVS-Trainer Kenan Kocak. Kister meinte, "dass heute einige strittige Entscheidungen dabei waren".

Trainer Christian Streich hatte sein Team im Vergleich zum 2:1 gegen den FC Augsburg am Samstag auf acht Positionen verändert, neu dabei war unter anderem Möller Daehli. Seinen ersten Startelfeinsatz rechtfertige der Norweger gleich mit einem Treffer, als er eine schöne Hackenvorlage von Maximilian Philipp ins linke Toreck schoss.

Der Bundesligist kontrollierte danach die Partie, brachte die Gäste aber durch einen individuellen Patzer wieder ins Spiel. Nach einem Fehlpass des schwachen Georg Niedermeier kam Sandhausen zu einer Ecke, in dessen Anschluss es kurios wurde: beim Durcheinander im Strafraum reagierte SCF-Torhüter Rafal Giekewicz zweimal stark, beim dritten Nachschuss von Kister war er aber chancenlos.

Die Freiburger Defensive agierte auch kurz nach dem Wiederanpfiff äußerst unglücklich. Als Sukuta-Pasu sich den Ball zu weit vorgelegt hatte, grätschte Freiburgs Christian Günter ihm den Ball ans Schienbein - von da sprang er zu Wooten, der problemlos zum Führungstreffer ins lange Eck schoss. Und auch beim dritten SVS-Tor setzte sich die Fehlerkette in Freiburgs Defensive fort. Ein schwacher Rückpass von Onur Bulut leitete den nächsten Sandhäuser Angriff ein, den Sukuta-Pasu nach schöner Vorlage von Korbinian Vollmann perfekt abschloss.

Erst mit dem Tor des eingewechselten Grifo, der nach starkem Solo traf, kamen die Gastgeber wieder besser ins Spiel, Petersen sorgte per Elfmeter für den späten Ausgleich - bis es dann ins Elfmeterschießen ging.

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