"Regelrecht aufgefressen" Schalke 04 holt schmeichelhaftes Remis

Augsburg · Der FC Augsburg macht mal wieder lange Zeit ein richtig gutes Spiel. Manuel Baums Mannschaft nutzt jedoch erneut ihre Torchancen nicht konsequent. Schalke 04 schafft schließlich noch ein Remis. Wirklich zufrieden können die Königsblauen nicht sein.

 Augsburgs Marco Richter (r) und Schalkes Bastian Oczipka (l) kämpfen um den Ball.

Augsburgs Marco Richter (r) und Schalkes Bastian Oczipka (l) kämpfen um den Ball.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Nach dem schmeichelhaften Remis bei Wohlfühlgegner FC Augsburg kamen bei Schalkes Trainer Domenico Tedesco nun wirklich keine Glücksgefühle auf.

"Es ist jetzt nicht so, dass ich über diesen Punkt Freudensprünge mache", räumte Tedesco nach dem 1:1 (0:1) der Königsblauen ein, die in der Schlussphase sogar noch auf den Siegtreffer drängten. Lange Zeit hatten allerdings die Augsburger klare spielerische Vorteile. "In der ersten Halbzeit haben wir kaum Paroli bieten können, wurden regelrecht aufgefressen", meinte Tedesco weiter.

Die Augsburger holten nach vier Niederlagen am Stück immerhin einen Punkt, warten aber schon seit sechs Bundesligaspielen auf einen Dreier. "Ich muss meiner Mannschaft echt ein Riesenkompliment machen, wie sie es in der ersten Halbzeit gemacht hat. Ich hatte in der ersten Halbzeit wirklich den Eindruck, dass sie den Gegner auffressen wollte", meinte FCA-Coach Manuel Baum. "60 Minuten haben wir es richtig gut gemacht, danach war es ein Abnutzungskampf."

In diesem zeigten die Schalker nach der bitteren Derby-Pleite gegen Borussia Dortmund zumindest Standvermögen und bleiben in der Tabelle vor den Fuggerstädtern, die nur eines der vergangenen 15 Bundesligaduelle gegen den Vizemeister gewannen.

Michael Gregoritsch (13. Minute) brachte die Gastgeber nach einer missglückten Faustabwehr von Torwart Ralf Fährmann in Führung. Es war das 300. Bundesligator der Augsburger. Daniel Caliguiri (53.) glich vor 27.233 Zuschauern für die von Personalproblemen geplagten Schalker aus.

Baum hatte versichert, dass seine Augsburger nach der jüngsten Niederlagenserie mit Vollgas "rauf und runter rennen" würden. Und das tat seine auf drei Positionen veränderte Startelf auch. Mit Tempo und Dynamik spielten die Fuggerstädter nach vorne und ließen den Schalkern kaum Luft zum Atmen. Völlig verdient ging der FCA dann auch in Führung. Eine Flanke von Philipp Max faustete Keeper Fährmann in hohem Bogen auf den Kopf von Gregoritsch, der beim Augsburger Jubiläumstreffer locker einnickte. Es war der dritte Saisontreffer des Österreichers mit dem starken linken Fuß.

Die nach dem 1:0 in der Champions League gegen Lokomotive Moskau auf fünf Positionen veränderten Schalker präsentierten sich weit von einer Königsklassen-Form entfernt. Tedescos im Aufbau schlampiger Elf gelang im Vorwärtsgang im Grunde nichts. Noch in der Anfangsphase stellte der Coach der Königsblauen um: Aus der ursprünglichen Dreierkette in der Verteidigung wurde eine Viererkette, Benjamin Stambouli rückte neben Nationalspieler Sebastian Rudy vor die Abwehr. Dafür spielte Suat Serdar als Zehner offensiver.

Nachhaltige Impulse blieben dadurch erstmal aus. Doch die Augsburger agierten nicht mehr so druckvoll und ließen den Gegner wie so oft in den vergangenen Wochen wieder etwas besser ins Spiel kommen. Die Schalker, die auf ein halbes Dutzend Profis verzichten mussten, konnten allerdings wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff ein starkes Signal setzen. Die Augsburger bekamen den Ball nach einer Flanke nicht weit genug aus der Gefahrenzone, Caligiuri erzielte mit einem Schuss ins linke untere Toreck den schmeichelhaften Ausgleich.

Den Hausherren, die zuvor schon neun Treffer in den letzten 20 Minuten hatten hinnehmen müssen, war das Remis zu wenig. Jonathan Schmid (61.) mit einem Freistoß und der starke Gregoritsch (69.) per Kopf hatten aber keinen Erfolg. Die Schalker konnten immerhin bei Kontern für etwas Gefahr sorgen, der eingewechselte Haji Wright (84.) traf nur aus Abseitsposition.

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