FC Bayern München Ribéry und Robben: Abschiedstour mit Ärgernissen

Doha · Ihr letztes Halbjahr beim FC Bayern beginnt für Franck Ribéry und Arjen Robben mit Ärger und Frust. Zur Zukunft eines der Altstars gibt es Neuigkeiten. Möglicherweise mischt sogar ein ehemaliger Münchner Kapitän mit.

 Arjen Robben hat schon Angebote von anderen Vereinen für die Zeit nach dem FC Bayern München.

Arjen Robben hat schon Angebote von anderen Vereinen für die Zeit nach dem FC Bayern München.

Foto: Peter Kneffel

Lange nach den Teamkollegen schlenderten Franck Ribéry und Arjen Robben in der prallen Sonne Katars ins Hotel. Der nach seiner Steak-Affäre im Fokus stehende Ribéry sah nach zwei schweißtreibenden Trainingsstunden geschafft aus. Robben stapfte mit zerknirschter Miene vom Übungsgelände.

Noch keinmal konnte der Niederländer in Doha mit der Mannschaft des FC Bayern trainieren, Ribéry gab in den zwei Stunden am Dienstag dagegen ordentlich Gas. Das sollte der Franzose auch tun, damit es nach seinem Ausraster nicht weitere Diskussionen um seine Person gibt.

Die Beleidigungen und die vom deutschen Fußball-Meister ausgesprochene Geldstrafe sorgen immer noch für viel Gesprächsstoff. Ribéry scheint das aber nicht zu belasten. Zwar glückte dem Flügelspieler in der Vormittagseinheit auch nicht alles, einmal trat er sogar vor dem Tor am Ball vorbei. Doch wenig später umkurvte er sehenswert Manuel Neuer und schloss sicher ab. Lautstark kommentierte der Franzose die Übungen. Robben musste statt Bewegung hingegen Behandlung in den Vordergrund stellen. Wann er wieder spielen oder mit dem Starensemble trainieren kann, ist offen. Zumindest gehe es ihm "ein bisschen besser".

Ribéry (35) und Robben (34) hatten sich den Start in ihr letztes Bayern-Halbjahr sicher erfreulicher vorgestellt. Bei letzterem ist der Abschied von ihm selbst und von Präsident Uli Hoeneß für das Saisonende nach dann zehn Jahren angekündigt. Ribéry, seit 2007 im Club, kokettierte zwar nach seinen Toren zum Ende der Hinrunde gegen Leipzig und Frankfurt wieder mit einem weiteren Vertragsjahr. Doch unabhängig von allen sportlichen Planungen sprechen die Obszönitäten vom Wochenende gegen einen neuen Kontrakt.

Die Abschiedstour wollen die beiden unbedingt mit Titel(n) beenden. Danach machen sie auf den Münchnern Flanken endgültig Platz für die junge Garde um Kingsley Coman (22), Serge Gnabry (23) und Winter-Neuzugang Alphonso Davies (18). "Ribéry und Robben sind immer noch unglaubliche Spieler, von denen ich lernen möchte", sagte Davies, der für zehn Millionen Euro aus Vancouver gekommen war. Der junge Kanadier verriet, dass er alle vier seiner Flügelkollegen schon auf der Playstation als Spielfigur gesteuert habe.

Von Ribéry sind noch keine Pläne für die Zeit nach dem FC Bayern bekannt, Robben bestätigte in Doha immerhin schon andere Angebote. Über Inter Mailand wurde spekuliert, sein Ex-Club PSV Eindhoven oder sein Jugendverein FC Groningen waren auch immer wieder im Gespräch. Da passte es ins Bild, dass der aktuelle PSV-Coach mit einem gut gelaunten Robben in Doha sprach. Ob der frühere Bayern-Kapitän Mark van Bommel den einstigen Münchner Teamkollegen tatsächlich in die Eredivisie locken will, ist aber nicht bekannt. Sein Team trainiert auch auf dem Gelände der Aspire Academy.

"Es ist schön zu hören, dass Clubs interessiert sind. Wie ich schon vor der Winterpause gesagt habe, ist die Zukunft weiter offen", legte sich Robben auch diesmal nicht fest. "Ich weiß nicht, wann ich eine Entscheidung treffe. Ich werde aber nicht bis zum Ende der Saison warten. Ich habe eine Familie und muss ein bisschen im Voraus planen."

Zuletzt war Robben Ende November beim 5:1 gegen Lissabon zum Einsatz gekommen, seitdem fehlt er wegen einer Oberschenkelverletzung. Möglichst bald will er aber wieder zusammen mit Ribéry Gas geben. Der Champions-League-Knaller am 19. Februar und 13. März ist das große Ziel für "Robbery".

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