Verdienter Heimerfolg Perfekter Einstand für Tedesco: Schalke besiegt Leipzig 2:0

Gelsenkirchen · Freude und Erleichterung auf Schalke: Gegen den Champions-League-Teilnehmer Leipzig feiert der neue Trainer Domenico Tedesco ein starkes Bundesliga-Debüt.

 Schalkes Nabil Bentaleb erzielte das 1:0 gegen Leipzig per Elfmeter.

Schalkes Nabil Bentaleb erzielte das 1:0 gegen Leipzig per Elfmeter.

Foto: Ina Fassbender

Der FC Schalke 04 hat seinem neuen Trainer Domenico Tedesco mit einer disziplinierten und engagierten Vorstellung einen perfekten Bundesliga-Einstand beschert. Der Revierclub besiegte im Topspiel des ersten Spieltags den Vorjahres-Zweiten RB Leipzig verdient mit 2:0 (1:0).

Der Algerier Nabil Bentaleb brachte den Revierclub vor 61 435 Zuschauern in der Veltins-Arena in der 43. Spielminute per Foulelfmeter in Front. Jewgeni Konopljanka (73.) machte den ersten Bundesligasieg gegen die Sachsen nach einem tollen Konter perfekt.

"Die Mannschaft ist ans Limit gegangen, auch kämpferisch, deshalb sind wir rundum zufrieden", sagte Manager Christian Heidel im TV-Sender Sky und gab zu, "erleichtert" zu sein. "Es fühlt sich gut an. Die Atmosphäre war gigantisch", sagte Tedesco. "Wir haben die Mannschaft intensiv vorbereitet, es war ein leidenschaftliches Spiel." Dabei musste der neue Schalke-Coach zunächst noch den Ausfall des Österreichers Guido Burgstaller verkraften, der sich im Abschlusstraining am Fuß verletzt hatte.

Weil Breel Embolo noch Trainingsrückstand hat, rückte unverhofft Franco Di Santo ins Sturmzentrum. Der lange verletzte Angreifer nutze seine Chance mit einer vielversprechenden Leistung. Von den Neuzugängen feierten der quirlige Franzose Amine Harit und der Ex-Frankfurter Bastian Oczipka gute Bundesliga-Premieren im königsblauen Dress. "Es war kein guter Start, aber mir ist nicht angst und bange", sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl.

Er bot in der Startelf Konrad Laimer als einzigen Neuen auf, der für sieben Millionen Euro vom Partnerclub aus Salzburg kam. Der nach einer Angina noch etwas geschwächte Emil Forsberg kam erst nach dem 0:1-Rückstand zur zweiten Spielhälfte, bewirkte aber auch nicht mehr viel. RB-Stürmer Timo Werner, dem die Schalke-Fans seine Schwalbe beim 1:2 in Leipzig vor einem Jahr nicht verziehen haben, zeigte sich zunächst unbeeindruckt von den Pfiffen, baute später aber stark ab.

Der Meisterschafts-Zweite der Vorsaison hatte zwar in der ersten halben Stunde mehr Ballbesitz, kreierte daraus aber praktisch keine echte Torchance. Das lag vor allem an der von Naldo gut organisierten Dreierabwehrkette, auch seine Nebenleute Thilo Kehrer (rechts) und Matija Nastasic (links) verrichteten ihren Job engagiert und zuverlässig. Der neue Kapitän, Torhüter Ralf Fährmann, wurde gar nicht gefordert.

Die erste Möglichkeit zur Führung hatte der spätere Torschütze Bentaleb (29.). Doch den Schuss des Algeriers aus gut 20 Metern parierte RB-Keeper Peter Gulacsi großartig. Schalke versuchte, bei Ballgewinn schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Kurz vor dem Halbzeitpfiff ging das Konzept auf: Nach einem langen Ball rempelte Dayot Upamecano den enteilten Di Santo im Strafraum. Den fälligen Elfmeter hämmerte Bentaleb unhaltbar ins Netz.

Anders all im Vorjahr unter Trainer Markus Weinzierl war bei den Gastgebern ein Konzept zu erkennen, auch wenn noch nicht alles klappte. Stabile Defensive, aggressives und frühes Pressing, schnelles Umschalten - der Revierclub scheint auf einem guten Weg.

Zwar verstärkte der Champions-League-Teilnehmer im zweiten Durchgang den Druck, doch gute Chancen sprangen kaum heraus, weil Schalke auch ohne den früheren Kapitän Benedikt Höwedes die Ordnung in der Defensive bis zum Ende behielt. Das 2:0 durch den Ukrainer Konopljanka nach herrlichem Harit-Zuspiel machte die Glückseligkeit der Schalke-Fans vollkommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort